Schwerer kleiner Panzerkampfwagenvon Mario Möhring (1:35 Das Werk)Nach langer zwangsweiser Abwesenheit vom Modellbau (entweder man baut ein Haus oder eben ein Modell) möchte ich Euch heute mein neuestes Projekt vorstellen. Es handelt sich dabei um den Bausatz des Schweren kleinen Panzerkampfwagen in 1:35 DW 35019 aus der Zusammenarbeit von Amusing Hobby und Das Werk. Da dieser Bausatz schon seit längerem verfügbar ist und schon ausführlich vorgestellt wurde, gibt es hier wieder meinen persönlichen Baubericht: Gebaut habe ich soweit OOB mit kleinen Veränderungen meinerseits. Was finden wir in der Box? Eine überschaubare Anzahl an Teilen, wieder die auf alt getrimmte und trotzdem gut verständliche Bauanleitung, ein paar Ätzteile und ausreichend Decals plus Bemalungsvorschläge für ein nie in Serie gegangenes Fahrzeug. Was fehlt sind Klarsichtteile für den Fahrerplatz und die Richtoptiken, dafür sind genug Teile für die Nachtsichtgeräte vorhanden. Abschleppseile in jeglicher Form sucht man auch vergebens, hier ist Eigeninitiative angesagt. Dies betrifft auch die Anbringung und genaue Lage der üblicherweise mitgeführten Werkzeuge. Das verwendete Spritzgussmaterial ist von angenehmer Härte. Es lässt sich sehr gut verarbeiten und verkleben. Nur die Angussstellen und ein paar Sinkstellen an den Kettenteilen sind zu entfernen und eventuell zu spachteln. Apropos Kette: diese hier hat echt mal Spaß gemacht zu verbauen. Abtrennen, versäubern und verkleben, fertig. Hier hätte ich mir anstatt der Segmente eine EGK gewünscht. So einfach war ihr Zusammenbau. Aber eigentlich gilt das für den gesamten Bausatz. Nun zu meinen Veränderungen am Modell. Als erstes wurden die dreieckigen Angüsse am Turm entfernt. Die zylindrischen Anbauteile, vorgesehen für die Rückseite des Turmes, habe ich weggelassen. Für mich persönlich ergeben sie dort keinen Sinn. Eventuell denkbar wäre eine Anbringung dieser Teile an der Vorderseite des Turmes als Panzerung für die Richtoptik einer FlaK-Version. Aber welche FlaK passt schon in diesen kleinen Turm? Als Ersatz kam ein Staukorb und Hebeösen aus der Restekiste zum Einsatz. Die jeweils zwei Stück pro Seitenwand angedeuteten Verdickungen wurden ebenfalls abgeschliffen. Auf dem Kartonbild sind sie ja auch nicht vorhanden. Die Einstiegsluke auf der Frontplatte habe ich verkehrt herum eingebaut und öffnet jetzt, Feder belastet, nach oben. Warum sollte man auch die Klappe nach unten öffnen - genau dahin, woher ja die Panzersoldaten kommen, um einzusteigen? Es gab ja nun genug T-34 zum Anschauen, wie man es besser machen kann. Auf die Seitenschürzen habe ich bewusst verzichtet. Mögen sie gegen Beschuss vorteilhaft sein, so erschweren diese schweren angeschraubten Teile doch meines Erachtens erheblich die schnelle Reparatur der Kette oder gar des Laufwerkes. Auf die Nachtsichtgeräte habe ich ebenfalls bewusst verzichtet. Mag es auch technisch schon möglich gewesen sein, so sind sie mit Anbringung an der Außenhülle doch Beschuss und Splitterwirkung schutzlos ausgeliefert. Wie so oft anzutreffen bei diesen What If Projekten: große glatte Panzerstahlwände. Daher habe ich mir erlaubt, einige Haltegriffe am Fahrzeug anzubringen. Die Halterungen für die Ersatzkettenglieder entstammen ebenfalls der Restekiste. Genau genommen gibt es noch mehr zum umbauen, alleine schon was die Werkzeuge und Abschleppseile betrifft. Das gute an diesen Papiertigern ist eben auch die Freiheit, die man bei der Gestaltung hat, auch was die Bemalung betrifft. Meine Tarnung entstand mit Vallejo-Farben und ist natürlich frei erfunden. Wie ist dieser Bausatz nun einzuordnen? Für den Anfänger eher fraglich, dem Erfahrenen und dem Profi sowieso ist er uneingeschränkt zu empfehlen. Es ist in grundsolider Bausatz, mit dem man nichts verkehrt machen kann - inklusive reichlich Potential zum verbessern, verfeinern und farblicher Freiheit. Mein Modell stellt nur meine Interpretation dieses nie gebauten Fahrzeuges dar und ich hoffe, dass es gefällt! Mario Möhring Publiziert am 18. Januar 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |