Jagdpanther IIvon Mario Möhring (1:35 Amusing Hobby)
Heute möchte ich Euch mein neuestes Bauprojekt vorstellen. Dabei handelt es sich wieder um einen Papiertiger, der es nie vom Reisbrett geschafft hat, umgesetzt von der Firma Amusing Hobby in 1/35. Über diesen Bausatz gibt es schon genügend Berichte, daher beziehe ich mich wieder auf den gebotenen Inhalt, gebaut OOB, mit einigen kleinen technischen Veränderungen meinerseits. Nach Fertigstellung möchte ich behaupten, ein rundum Sorglos Paket... naja, fast.
Für einen Papiertiger ist der Bausatz gut detailiert, das Material hat eine angenehme Härte. Die Teileanzahl ist überschaubar, der Ätzteilsatz ausreichend, dabei ist noch ein Kupferkabel für´s Abschleppseil. Der knapp gehaltene Decalsatz und die leider fehlenden Klarsichteile für die Optiken sind der erste Teil von „ naja fast“.
Der Grund, warum dieser Bausatz dem Anfänger nicht zu emfpehlen ist, ist die Einzelgliederkette. Ich mag zwar eigendlich keine Gummiketten, aber nach den ersten Versuchen, die Teile zu verbinden, hab ich mir echt eine gewünscht. Warum man eine EGK aus fünf Teilen zusammenbauen soll, bleibt wohl ein Geheimnis des Herstellers.
Man braucht viel Geduld und Übung, die beiliegende Montagehilfe, eine Pinzette und ein Hilfsmittel zum punktuellen Aufbringen des Klebers. Irgendwann hat man den Dreh raus, und es bleiben genügend Teile übrig, für den Fall, dass sich (vor allem Teil T1) etwas nach dem Abtrennen vom Basteltisch verabschiedet. Auf die korrekte Reihenfolge der Teile T2 und T5 hab ich von Anfang an verzichtet. Sonst hätte die Sache noch länger gedauert. Am Ende hatte ich dann doch eine fast bewegliche EGK, die auch bei der Montage auf´s Fahrwerk nicht auseinander gefallen ist.
Wie üblich bei solchen Reißbrettfahrzeugen, bleiben doch noch einige Fragen offen. Nach der Anordnung von Lüftern und Motorklappe ist wohl davon auszugehen, dass der Motor quer eingebaut werden sollte. Wie man die Klappe allerdings unter dem großen Rohr voll hätte aufklappen wollen, bleibt ungelöst. Da es sich ja um eine Weiterentwicklung gehandelt hätte, gehe ich davon aus, dass dieser Panzer einen Diesel-elektrischen oder Diesel-hydraulischen Antrieb besaß. Beide Antriebsvarianten wurden ja schon erprobt oder waren sogar im Einsatz.
Diese Versionen würden auch das Problem mit dem ansonsten notwendigen Winkelgetriebe nach vorne zu den Vorgelegen lösen. Was wie immer nicht geklärt ist, ist die Abgasanlage. Hier habe ich mich diesmal entschlossen, die Lüftergitter weg zu lassen und aus Plastikstreifen einen Lüfterkamin mit integriertem Auspuffrohr zu bauen. Dieser Weg erschien mir logischer als den Auspuff durch den Kampfraum nach hinten zu führen.
Die Lackierung erfolgte mit Vallejo- und Italeri-Farben. Das Panzergrau von Italeri kommt leider nicht so gut zu Geltung. ein kräftiges Schwarz wäre wohl die bessere Lösung gewesen. Die Tarnflecken wurden unter Zuhilfenahme dieser schwarzen Maskierknete realisiert. Egal, wie lange man diese Knete bearbeitet und egal wie klein die Kügelchen auch sind, sie hat immer das Bestreben, sich zusammen zu ziehen. Dazu kommt eine schlechte Haftung auf der lackierten Oberfläche. Ich kann sie daher nicht weiterempfehlen und werde wieder auf das bewährte Patafix zurück greifen.
Auf die Anbringung der Antennen habe ich verzichtet, da diese schnell zu Bruch gehen. Ebenso habe ich die Abschleppseile nur mit Patafix fixiert. Deren Anbringung laut Bauplan ist eher suboptimal gelöst. Zu beachten wäre noch, dass die angegebene Länge sich auf die Gesamtlänge bezieht. Ich habe mich auf das Kupferkabel fixiert, was die Seile inkl. der Ösen zu lang macht. Da es diesen Panzer ja nie wirklich gegeben hat., ist man in seiner künstlerischen Freiheit ja nicht eingeschränkt. Und ich hoffe, er gefällt! Mario Möhring Publiziert am 12. Januar 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |