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Tirpitz

März – Juli 1944

von Dominikus Hausmann (1:700 Dragon)

Tirpitz

Die "Tirpitz" war mit einer maximalen Einsatzverdrängung von 52.600 BRT das größte je in Deutschland gebaute Kriegsschiff. Nach dem Untergang ihres Schwesterschiffes "Bismarck" war sie das einzige ernst zu nehmende schwere Schlachtschiff der deutschen Kriegsmarine. Aus Angst vor ihrem Verlust und als dauernde Drohkulisse im Nordatlantik war sie dazu verdammt, als einsame "fleet in being" ihre Zeit in verschiedenen norwegischen Fjorden zu fristen, ohne je an einer nennenswerten Seeschlacht teilgenommen zu haben.

Tirpitz

Bekannt ist sie vor allem wegen der andauernden Versuche der Engländer, sie zu versenken. Letztendlich gelang es denen dann am 12. November 1944 in einem Präzisionsangriff mit 31 speziell umgerüsteten Lancaster-Bombern, die "Tirpitz" mit überschweren 5.4 t Tallboy-Bomben im Sandnessund in der Nähe von Tromsö zum Kentern zu bringen. 971 Männer starben dabei. Der überwiegende Teil des Schiffes wurde nach dem Krieg von einer norwegischen Abwrackfirma verschrottet. Jedoch befinden sich auch heute noch nicht unerhebliche Reste des Schiffes an der Untergangstelle.

Tirpitz

Da die "Tirpitz" während ihrer Einsatzzeit ständig weiter ausgerüstet, repariert und neu gestrichen wurde, gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Bauzustände, die mit diesem Schiff dargestellt werden können. Ich habe beschlossen, die "Tirpitz" in dem Ausrüstungsstand und Tarnschema zu bauen, wie sie von März - Juli 1944 aussah. Während dieser Zeit befand sie sich im Kaafjord und Altenfjord, die Ausrüstung wurde hier auf ihren letzten Stand vor der Versenkung gebracht und zum letzten Mal war sie mit einer coolen mehrfarbigen Segmenttarnung versehen, bevor sie im Juli 1944 fast komplett dunkelgrau gestrichen wurde.

Tirpitz

Das Modell von Dragon ist sicher eines der besseren der Tirpitz in 1:700, die derzeit zu haben sind. Die gegossenen Polystyrolteile sind von guter Qualität, die Formgebung erscheint realistisch und die Details sind passabel.

Die mitgelieferten Photoätzteile sind sicherlich eine Verbesserung zu den Kunststoffteilen, aber besonders die feinen Teile - wie etwa die Radar-Matten - sind deutlich zu grob und nicht korrekt geformt. Warum am Rumpf die vorderen backbordseitigen Bullaugenreihen vergessen wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Einfach Schlamperei bei der Recherche oder beim Formenbau, denke ich.

Tirpitz

Was tierisch nervt, sind die aus Vinyl-Gummi hergestellten Aufbauteile. Die Hauptbrücke, der Schornstein und die Hangars sind aus diesem kaum ordentlich bearbeitbaren Material. Fetter Minuspunkt!

Der kastenförmige Aufbau des Lebensmittellagers vor dem Schornstein wurde falsch dargestellt und muss scratch neu gebaut werden. Hier macht einem das Gummimaterial des Schornsteins das Leben schwer.

Tirpitz

Die Geschützrohre sind - wie bei den meisten Bausätzen in diesem Maßstab - viel zu grob und sollten durch gedrehtes Material ersetzt werden, will man einen realistischen Eindruck erzielen. Ich habe alle Rohre durch die wirklich hervorragenden Drehteile von Master-Models aus Polen ersetzt. Die verwendeten Photoätzteile von Voyager sind perfekt. Da sie aus Weißblech sind, sind sie etwas starrer als Messingteile, aber gerade die kleinen Teile lassen sich dadurch viel leichter in Form bringen. Ansonsten sind sie sehr fein geätzt und bieten eine Unmenge an Details. Aber: nichts für schwache Nerven oder zittrige Hände!

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Lackiert wurde das Modell überwiegend mit der Airbrush und Acrylfarben von Vallejo. Die Vitrine stammt aus dem Trumpeter-Sortiment und wurde für meine Zwecke mit einem Holzrahmen aufgepimpt.

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Dominikus Hausmann,
www.de-mo.net

Publiziert am 25. Februar 2012

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