Segelschulschiff Horst WesselGorch Fock-Klassevon Mathias Carl (1:350 Revell)Das Original:Nach dem Untergang des Segelschulschiffs Niobe unter Verlust der gesamten Besatzung wurde alsbald aufgrund des, auch dank des deutsch-britischen Flottenabkommens, beschleunigten Ausbaus der Marine der Bedarf für einen adäquaten Ersatz immer offensichtlicher. Dank einer Spendensammlung und dem Erlös aus dem Verkauf einer „Niobe"-Gedenkmünze kamen 200.000 Reichsmark zusammen, welche in den Neubau eines Segelschulschiffes flossen. Dieses lief im Januar 1933 vom Stapel und erhielt hierbei den Namen Gorch Fock. Dieser Entwurf erwies sich als so erfolgreich, dass er zum Urvater aller deutschen Segelschulschiffe wurde. Von seinen Halbschwestern Horst Wessel, Albert Leo Schlageter, der unvollendeten Herbert Norkus bis hin zur Gorch Fock (II) der Deutschen Marine. Da mit nur einem Neubau der Bedarf nicht gedeckt werden konnte wurden alsbald die verbesserten Halbschwestern auf Kiel gelegt. So unter anderem im Februar 1936 die Horst Wessel, welche bei ihrem Stapellauf im Juni des gleichen Jahres auf den Namen eines Berliner SA-Mannes getauft wurde. Eben jenen Horst Wessel, welcher auch das gleichnamige Lied verfasste. Im September 1936 wurde sie der Inspektion des Bildungswesens unterstellt und nahm somit ihren Betrieb als Segelschulschiff auf. Ihre Fahrten führten sie unter anderem nach Las Palmas, Norwegen, Edinburgh oder auch Westindien. Ab Kriegsbeginn wurde die Horst Wessel bis zum Mai 1940 in Kiel Auflieger ehe sie für Ausbildungszwecke der 7. SchiffsStammAbteilung unterstellt wurde. Nach dem Ende dieses Intermezzos wurde sie in verschiedenen Verwendungen weitergenutzt. So zum Beispiel unter anderem als Beischiff des Flottentenders Hela oder als stationäres Ausbildungsschiff. Mit Ende des Krieges wurde sie, zusammen mit der Albert Leo Schlageter den USA als Beute zugesprochen. Nach ihrer Ankunft in den Staaten ging sie unter dem Namen Eagle an die U.S. Coast Guard, zu der sie auch heute immer noch gehört. Wenngleich sie auch die meiste Zeit des Jahres untätig in ihrem Heimathafen New London liegt. Der Bausatz:Bei dem verwendeten Bausatz handelt es sich um den bekannten und recht betagten Bausatz von Revell der Gorch Fock (II) im Maßstab 1:350. Dieser entspricht zwar nicht mehr dem heutzutage Möglichen im Spritzguss, stellt aber eine akzeptable Ausgangsbasis dar, wenn er auch einiges an Nacharbeit erfordert. Das Modell:Die Segelschulschiffe der Kriegsmarine stehen immer im Schatten von Bismarck und Co. Als ich allerdings den Revell-Bausatz günstig bekommen konnte, konnte ich diese Lücke in meiner Sammlung von Schiffen der Kriegsmarine schließen. Nach der ersten Durchsicht der Bausatzteile war sehr schnell klar, dass ein Großteil davon durch Eigenanfertigungen würde ersetzt werden müssen. Dies umfasste unter anderem das komplette Deck, welches aus 1mm Plastiksheet neu erstellt und wie auch schon bei meiner Köln, mit einem Holzdeck versehen wurde. Danach wurden die Spanten im Bereich des Mitteldecks, die im Bausatz komplett fehlen aber beim Original sehr stark ins Auge fallen, ergänzt. Gleiches gilt für Poller, Mastgärten, Nagelbänke, Bänke, Bootsablagegestelle, Lüfter, Grätings, Kabeltrommeln, Anker, Positionslichter, Oberlichter, Spills und Ankereinrichtungen. Ebenfalls wurden im Bereich des Klüvers sämtliche Streben sowie ein Netz hinzugefügt. Auch alle Aufbauten wurden aus Sheet in diversen Stärken neu erstellt und mittels PE-Teilen verfeinert, entsprachen die Bausatzteile doch in keinster Weise den Originalen. Dafür ließ sich mit ein wenig Verfeinerung das Notruder, Klavier genannt, nutzen, ebenso wie auch das Ruder nach einer entsprechenden Überarbeitung.
Aufgrund der gruseligen „Segel", die dem Bausatz beiliegen, entschloss ich mich, die Segel im geborgenen Zustand darzustellen. Dies brachte eine Überarbeitung der Masten mit sich, da die oberen Rahen bei geborgenen Segeln gefiert werden. Die Segel an sich entstanden aus Zellstofftuch sowie Weißleim und wurden von mir, wie ich es gelernt habe, gepackt und verzurrt. Die Verzurrungen hierfür sind aus eingefärbtem Tamiya-Tape entstanden. Nachdem dies erledigt war kam der aufwändigste Teil des gesamten Baus. Das Takeln...Hier ging mir des Öfteren durch den Kopf das Unwissenheit manchmal ein Segen sein kann.Denn aufgrund meiner Fahrenszeit an Bord der Gorch Fock (II) fiel es mir schwer zu entscheiden, welche Teile ich vereinfacht darstellen könnte, ohne dass es allzu sehr auffallen würde. Aber ich bin durchaus der Meinung, hier einen passenden Kompromiss gefunden zu haben. Die Takelung erfolgte sowohl mit gezogenem Gussast, als auch mit Angelsehne.Zum Abschluss wurden noch beide Kutter, nach einer Überarbeitung und Anpassung eines Innenlebens, an ihren Davits aufgehängt. Die Lackierung erfolgte mit Revell Aquacolors gemäß der Informationen die mir die netten Betreiber der der Gorch Fock (I) zukommen ließen. Die Figur am Steuerrad ist von L´Arsenal.
Quelle:Koop - Die deutschen Segelschulschiffe Mathias Carl Publiziert am 14. März 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |