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Admiral Graf Spee

von Mathias Carl (1:350 Trumpeter)

Admiral Graf Spee

Das Original:

Nach dem Ende des ersten Weltkriegs blieben der Reichsmarine der Weimarer Republik gerade einmal 15.000 Mann und eine Handvoll veralteten Schiffmaterials, welches acht Linienschiffe (sechs Aktive sowie zwei in Reserve) umfasste, welche gemäß des Versailler Vertrages frühestens nach 20 Jahren ersetzt werden durften. Jedoch unterlagen die Ersatzbauten strengen Auflagen. Sie durften z.B. nicht mehr als 10.000 ts verdrängen, da man so hoffte es den Deutschen unmöglich zu machen einen brauchbaren Großkampfschiffstyp zu entwickeln. Da aber zu jenem Zeitpunkt mehrere technische Innovationen im Kriegsschiffbau nutzbar wurden (u.a. Großdiesel, elektrische Schweißung), vergrößerte sich der Spielraum der Ingenieure und Planungsbüros. Man entschied sich für einen Schiffstyp der „Stärker als Schnellere, schneller als Stärkere“ war, was schlussendlich zu einem gänzlich neuen Schiffstyp, den Panzerschiffen, führte, deren drittes, nach Deutschland und Admiral Scheer, die Admiral Graf Spee war.

Admiral Graf Spee

Die Kiellegung erfolgte im Oktober 1932 bei der Marinewerft Wilhelmshaven, gefolgt vom Stapellauf im Juni 1934 bei dem die Taufe auf den Namen Admiral Graf Spee, nach dem Befehlshaber des Ostasiatischen Kreuzergeschwaders, erfolgte. Die Indienststellung fand im Januar 1936 statt, gefolgt von den üblichen Erprobungen nach deren Ende die Admiral Graf Spee ab Ende Mai 1936 Flottenflaggschiff wurde. Die Admiral Graf Spee nahm an den internationalen Kontrollen während des Spanischen Bürgerkrieges teil, an diversen Fahrten, z.B. nach Norwegen im Rahmen der sog. Nordlandreise, Manövern, Schießabschnitten und an der Flottenparade 1937 in Spithead, sowie an der Heimführung der Angehörigen der Legion Condor 1939. Am 21. August 1939 lief die Admiral Graf Spee zunächst in den Nordatlantik und von dort in den Südatlantik, wo sie ab Ende September 1939 mit der Handelskriegsführung begann und neun Schiffe mit gesamt ca. 50.000 BRT versenkte.

Admiral Graf Spee

Am 13. Dezember 1939 wurde sie von den Kreuzern HMS Ajax, HMNZS Achilles und HMS Exeter vor der La Plata Mündung zum Kampf gestellt und schwer beschädigt. Nachdem der neutrale Hafen Montevideo angelaufen worden war, um Reparaturen durchzuführen, musste die Admiral Graf Spee aufgrund des diplomtischen Drucks der Briten auf die uruguayanische Regierung bereits drei Tage später den Hafen wieder verlassen. Um das Schiff nicht in gegnerische Hände fallen zu lassen und um seine Besatzung nicht unnötig zu opfern, beschloss der Kommandant, Kapitän zur See Hans Langsdorff, das Schiff in der Mündung des Rio de la Plata selbstzuversenken. Drei Tage danach wählte Kapitän Langsdorff den Freitod, um zu beweisen, dass er nicht feige vor dem Feind gewesen sei.

Admiral Graf Spee

Der Bausatz:

Das Modell basiert auf dem sehr guten Bausatz der Firma Trumpeter, verfeinert mit den sich sehr gut ergänzenden PE-Sätzen von Eduard und KA, wobei letzterer zwar für den Academy-Bausatz ist, sich aber trotzdem ohne Probleme auf diesen hier verwenden lässt. Durch die sehr gute Passgenauigkeit und Detaillierung verlief der Zusammenbau ohne Komplikationen. Aufgrund dessen dürfte dieser Bausatz auch direkt aus der Schachtel ein ansehnliches Modell dieses Schiffes ermöglichen.

Admiral Graf Spee

Das Modell:

Abgesehen von der Heckankerklüse fielen bei diesem Modell wegen der guten Basis des Bausatzes kaum tiefgreifende Arbeiten an.

Um das Manko der falsch herum dargestellten Heckankerklüse zu beseitigen übertrug ich die Maße auf ein Stück Sheet und bildete die Klüse nach. Danach wurde die falsche Klüse am Rumpf verspachtelt und verschliffen und das selbstgefertigte Teil angepasst. Die gesamte Aktion nahm gerade mal zwei Stunden in Anspruch und sollte auf jeden Fall in Angriff genommen werden.

Die Rohre der SA, MA sowie der S-Flak wurden gegen gedrehte Rohre von BMK ausgetauscht.

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Admiral Graf Spee

 

Da ich die Scharten der Türme der SA offen darstellte, habe ich die Blenden aus Teelicht-Alu gefertigt, da man sonst in den Turm hätte hineinsehen können. Ansonsten wurden die 28cm Türme nur noch mit den Teilen aus den PE-Sätzen versehen.

Für den Gefechtsturm verwendete ich hauptsächlich die Teile aus dem KA-Satz, da dieser genau passend abgelängte Stage hat. Das FuMO im Top ist wiederum aus dem Satz von Eduard, da dieses besser aussieht als jenes von KA.

Die Scheinwerfer wurden ausgefräst, mit Weißleim verglast und dann mit den Teilen des KA-Satzes verfeinert.

Admiral Graf Spee

Im Mittschiffsbereich wurden die Kutter und Pinassen mittels PE-Teilen und Draht detailliert. Am Schornstein kamen Stage und Leitern von KA zum Einsatz, da sie es ermöglichen den Schornstein wunderbar aufzudetaillieren. Da die Abgasrohre der Schiffsdiesel am Bausatzteil geschlossen sind, wurden sie geöffnet und mittels einer alten Fineliner-Mine dargestellt.

Das Katapult ist dem KA-Satz entnommen, da es wesentlich besser ausfällt als das des Eduard-Satzes. Alleine die Plattform ist die zusätzliche Arbeit in diesem Abschnitt meiner Meinung nach vollkommen wert. Da die Arado Ar196 der Admiral Graf Spee, wie auf zahlreichen Fotos zu sehen ist, die Kennung T3+AH hat, ist hier Eigeninitiative gefragt. Die von Trumpeter beigelegte Kennung L2+X41 gehörte zu einer Maschine, welche sich in Friedenszeiten an Bord befand.

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Die Decals für die T3+AH Kennung stammen zum Teil aus dem doch sehr enttäuschenden Decal-Satz, der von Peddinghaus für die Graf Spee angeboten wird. Die restliche Kennung wurde mit dem Pinsel teils selbst gefertigt, ebenso die Balkenkreuze.

Da im Bausatz die achternen Druckschotten, zum Schutz des Personals der MA vor den Druckwellen der SA, fehlten, wurden diese selbst gefertigt, nachdem ich entsprechende Informationen erhalten hatte.

Beim Bugwappen trat ein ähnliches Problem zu Tage wie beim Bordflugzeug. Die Decals von Trumpeter stimmten von den Farben her nicht und die von Peddinghaus noch weniger. So nutzte ich die sehr gut geätzten Wappen aus dem Eduard-PE-Satz, die dann mittels Pinsel ihre Farbe bekamen.

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Admiral Graf Spee

 

Die Steigeisen am Rumpf wurden von mir durch selbstgefertigte aus Draht ersetzt.

Die 3,7cm Flaks stammen aus dem PE-Flak-Satz von WEM und wurden mittels Sheet und gedrehten Rohren von Master verfeinert. Die 2cm Flak setzen sich aus den Bausatz-Sockeln, dem Korpus einer WEM PE-2cm Flak, einem Handrad vom Eduard PE-Satz sowie gedrehten Rohren von Master zusammen. 

Das Schiff wurde mit Revell-Aquacolors lackiert und mit 0,1mm Angelsehne getakelt, während das Bordflugzeug mit Modellmaster RLM-Farben, gemäß den Informationen die ich von meinem Modellbau-Kumpel André erhielt, lackiert wurde.

Quellen:

  • Marinearsenal - Band 6 - „Panzerschiff Deutschland“ , Breyer
  • Marinearsenal – Band 8 – „Panzerschiff Admiral Graf Spee“, Breyer
  • Marinearsenal – Band 11 – „Panzerschiff Admiral Scheer“, Breyer
  • Marinearsenal Spezial – Band 2 – „Die Panzerschiffe der Kriegsmarine“, Breyer
  • „Die Panzerschiffe der Deutschland-Klasse“, Koop/Schmolke
  • „Die Panzerschiffe der Deutschland-Klasse, Vom Original zum Modell“, Koop/Schmolke
  • New Vanguard – Band 75 – „German Pocket Battleships“, Williamson
  • „Anstriche und Tarnanstriche der deutschen Kriegsmarine“, Jung/Abendroth/Kelling
  • www.deutschland-class.dk
  • www.maritimequest.com

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Mathias Carl

Publiziert am 10. November 2010

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