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HMS Dorsetshire

ein Kreuzer der County-Klasse

von Helmut Hager (1:700 Pit-Road)

HMS Dorsetshire

Historie:

Die HMS Dorsetshire wurde am 30.09.1930 von der Marinewerft Portsmouth fertiggestellt. Zusammen mit ihrem Schwesterschiff Norfolk stellten beide Schiffe im wesentlichen eine Wiederholung der London-Klasse dar, zu den Modifizierungen gehörten u.a. verbesserte 20,3 cm Doppeltürme und ein verstärkter Panzerschutz bei den Munitionskammern. Nach ihrer Indienststellung gehörte die Dorsetshire bis 1933 zur Atlantikflotte und zur Home Fleet. Von 1933 bis 1935 tat sie auf der Afrikanischen Station Dienst, in den Jahren 1936-1939 gehörte sie zur Chinastation Nach Kriegsausbruch beteiligte sich der Kreuzer an der Suche nach der Admiral Graf Spee und später an Operationen gegen Vichy-Französische Schiffe. Im Mai 1941 nahm die Dorsetshire an der Verfolgung und der Versenkung des deutschen Schlachtschiffes Bismarck teil. Mit dem Kriegseintritt Japans wurde die Dorsetshire in den Indischen Ozean verlegt. Eine Werftliegezeit Ende März 1942 in Colombo wurde wegen der bedrohlich nahe kommenden japanischen Streitkräfte abgebrochen. Am 4.April 1942 liefen HMS Dorsetshire und MUS Comwall gemeinsam aus um als Verstärkung zur British Eastern Fleet zu stossen. Einen Tag später wurden beide Schiffe südöstlich der Malediven von japanischen Flugzeugen entdeckt und angegriffen. Nach zahlreichen Bombentreffern gingen beide Kreuzer brennend unter. Von insgesamt 1546 Besatzungsmitgliedern wurden 1122 Überlebende gerettet.

HMS Dorsetshire

Bauzustand des Modells:

Hi-Mold hat - wie üblich - ein sehr gut detailliertes Modell der HMS Dorsetshire herausgebracht. Das Modell zeigt die Dorsetshire im Bauzustand von 1931/32. Erkennbar ist dies daran, daß bereits ein Katapult vorhanden ist (1931 eingebaut) und die 1933 auf einer Plattform vor dem zweiten Schornstein aufgebauten zwei 12,7mm-Fla-Vierlings-MG's noch nicht da sind Bemalung: In dieser Zeit war die Dorsetshire bei der Atlantikflotte und bei der Home Fleet und war im Home Fleet Grey 507A (dunkelgrau) angestrichen. Ich entschied mich als Grundfarbe für Humbrol (H)27, welche ich leicht aufhellte. Für das Deck benutzte ich ein ebenfalls aufgehellten H 94 (Sand) und für das Flugzeug H 147 (weißgrau). Für Schornsteinkappen und Barkassen benuzte ich schwarz (H 33), für die Barkassenaufbauten dunkelbraun H170.

Zusammenbau:

m die vier Geschütztürme auch drehen zu können, bohrte ich die markierten Stellen aus und verlängerte die Zapfen der Geschütztürme mit Metallstäben. Die Messingrohre der Geschütztürme kürzte ich um je 3mm, wie in der Anleitung gezeigt. Die Aufbauten und die Masten baute ich anschließend entsprechend der Anleitung zusammen und bemalte sie. Der Rumpf und das Deck wurden ebenfalls vollständig bemalt und der Rumpf wurde mit einer schwarzen Wasserlinie versehen. Danach malte ich mit einem 10/00 Pinsel alle Bullaugen. Man kann zur Verfeinerung des Modells ( z.B. Reling) zusätzlich das Ätzteile-Set Nr. 725 von White Ensign Modells (WEM) benutzen, außerdem sind die Fotoätztede feiner als das beiliegende Ätzteile-Set von Pit-Road. Allerdings sollte man auch bedenken, das das WEM-Katapult für die Dorsetshire im erwähnten Bauzustand nicht zutreffend ist, da nicht nur die Gerüstkonstruktion anders war, sondern das Katapult auch zu lang ist. Wer möchte, kann auch die Bootsdavits durch Ätzteile ersetzen.

HMS Dorsetshire

Vor dem Aufkleben der Aufbauten beschäftigte ich mich mit den Beibooten:

Leider gibt es keine Informationen über die Farbe der Beiboote der Dorsetshire, von anderen schweren Kreuzern der Royal Navy in den 30er Jahren ist allerdings bekannt, daß die Barkassen in der Regel einen schwarzen Rumpf hatten und der Rumpf unterhalb der Wasserlinie weiß war. Die (Holz-) Aufbauten waren dunkelbraun, evtl. vorhandene Schornsteine waren messingfarben oder schwarz. Andere Beiboote waren meist dunkelgrau. Nachdem ich alle Beiboote bemalt hatte, klebte ich sie an die dafür vorgesehenen Stellen und bearbeitete anschließend die Bootsdavits aus Weissmetall. Da die zu den Booten reichenden Stränge viel zu grob waren, entfernte ich sie, die meisten Bootsdavits mußten dann noch entsprechend ihrer Größe zurecht gebogen, entgratet und zurecht geschnitten werden. Nach dem Aufkleben bemalte ich die Bootsdavits. Zum Schluß wurden die Aufbauten aufgeklebt und das Abgasrohr zum vorderen Schornstein ( C 10) wurde entsprechend gebogen und angeklebt.

HMS Dorsetshire

Das Bordflugzeug_

Das vorhandeneBordflugzeug ist ein Weismetallabguss einer Nakajima Typ 94 aus dem Skywave Zurüst-Set Nr. 111 für die Kaiserlich-Japanische Marine. Ohne Zweifel bestehen große Ähnlichkeiten zwischen der Fairy III F und der Nakajima Typ 94, daher beschloss ich, den sehr klobigen Weissmetallabguss durch eine SpritzgussNakajima zu ersetzen und das Heckruder etwas abzuflachen. Das Flugzeug erhielt den hellgrauen Anstrich über alles und einen dunkelgrauen Streifen vom Propeller bis zum Heck Als Aufkleber benutzete ich Abziehbilder von den Aoshima-Trägerflugzeugen. Bewertung: Insgesamt ein sehr schöner Bausatz, der mit ca. 145,00 Euro jedoch recht teuer kommt. Es wären allerdings eine Zeitangabe über den Bauzustand des Schiffes, Bemalungshinweise für die Barkassen sowie für das Bordflugzeug wünschenswert. Ein besserer Abguss der Bootsdavits und auch der Schweren Flak wäre ebenfalls zu empfehlen

Helmut Hager

Publiziert am 07. Mai 2004

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