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Schnellboot S-100

von Michael Franz (1:35 Italeri)

Schnellboot S-100

Das Schnellboot S-100 ist der eigentliche Grund dafür, dass ich mein erstes Diorama gebaut habe. Hintergedanke war, dass ein derartiger Bausatz nicht einfach in seinem Ständer oder aber mitten ins blaue Wasser gesetzt werden sollte. Etwas Besonderes sollte es werden. So, wie auch der Bausatz etwas Besonderes darstellt. Meiner Meinung nach eines der schönsten Schnellboote der deutschen Seefahrt. Aus diesem Grund möchte ich dem Bausatz hier nun auch einen etwas genaueren Bericht widmen.

Schnellboot S-100

Der Bausatz von Italeri ist ebenso schön und detailliert geworden, wie es zu erwarten war. Auch wenn es Kritiker gibt, die einige historische Details monieren, wie beispielsweise falsche Staukästen in Kombination mit den Decals/mit den zu bauenden Schiffen. Allerdings stören mich derartige historische Fakten nicht sonderlich. Es geht hier darum, ein Modell zu bauen und nicht ein Geschichtsbuch nach zu detaillieren. Modellbau sollte Spaß machen und nicht einzig sich auf historische Fakten gründen. Aus diesem Grund habe ich auch nicht jeden noch so kleinen historischen Fehler auszumerzen versucht, sondern den Bausatz gebaut, wie es vorgesehen war. Durch einige zusätzliche Details wurde er weiter verfeinert, durch einige Änderungen etwas aufgewertet. Aus diesen Gründen habe ich mich auch für die Zubehörsätze von Eduard (Ätzteilesatz für das S100 sowie Ätzteilesatz für die Bordgeschütze S100), die gedrehten Geschützrohre von Schatton Modellbau sowie Ketten und andere Kleinteile entschieden.

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Die Teile passen hervorragend, auch wenn es durch die Verschraubungen der beiden Rumpfhälften und durch die Platten, die die Schrauben verdecken, zu einigen Spachtel- und Schleifarbeiten kommt. Auf einige der Schrauben am Rumpf habe ich daher verzichtet und mich aufs Zusammenkleben beschränkt. Das reicht aber auch, wenn man das Modell als Standmodell bauen will und auf RC-Umbauten verzichtet. Nach dem Einbau der Torpedorohre, welche durch PE-Teile verfeinert wurden, habe ich das Deck zusammengebaut und eingeklebt. Sämtliche Details wurden in diesem Stadium bereits angebracht, alles, was später dieselbe Farbe wie das Deck bekommen sollte, wurde auch bereits verklebt. Alle weiteren Teile des Decks, welche später in Weiß lackiert werden sollten, habe ich komplett montiert, jedoch noch nicht auf dem Deck fest angebracht. Auch hier kamen viele PE-Teile zum Einsatz. So wurden die Halterungen für sämtliche Relingstützen durch geätzte Teile ersetzt, die Bullaugen erhielten geätzte Rahmen und Deckel, sämtliche Staukästen erhielten ebenfalls geätzte Deckel, wobei ich zwei der vier Kästen geöffnet dargestellt habe, um später dann noch etwas Innenleben einbringen zu können.

Der „Schrank" auf dem Deck wurde ebenfalls umgebaut, hierzu wurden die beiden Türen getrennt und die eine offen dargestellt. Der „Schrank" erhielt einen Zwischenboden.

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Sämtliche Luken am Deck wurden durch Metallteile ersetzt, die Griffe wurden entgegen dem Bauplan nicht parallel zueinander angebracht, sondern geringfügig versetzt. Auch in Natura sind nie zwei Türgriffe 100% parallel. Einige Luken habe ich geöffnet dargestellt, um etwas Leben an Deck zu bringen. Hier folgte dann nach Platzierung auf dem Diorama auch arbeitendes Personal. Auf die Reling habe ich in dem Stadium noch verzichtet, diese wird erst nach der Lackierung am fertigen Boot angebracht, durch Metallteile und echte Ketten teilweise ersetzt.

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An den Torpedoeinschüben wurden ebenfalls einige PE-Teile angebracht und einige Leitungen nachträglich montiert, welche anhand Fotos belegt sind. Die Schienen für die Torpedos erhielten geätzte Bolzen, die Laufschienen der Wasserbomben geätzte Schienen.

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Der Kompass auf Mittschiff wurde erst geöffnet, der Kompass aus geätztem Material eingesetzt, lackiert und zusammengebaut. Zur äußeren Lackierung wird das Innenleben abgeklebt, nach der Lackierung mit Klarglasmaterial verschlossen. Selbige Arbeit wurde auch am Kompass auf der Brücke wiederholt.

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An den Seitenwänden des Aufbaus wurden die Türen ausgesägt und durch Ätzteile ersetzt, welche teilweise geöffnet dargestellt wurden. Auch wurden wieder weitere Ätzteile angebracht. An der Vorderwand der Kommandobrücke wurden die Sprachrohre zusätzlich angebracht, welche die Kommunikation zwischen Brücke und Maschinenraum herstellten. Nachdem sämtliche Einzelteile soweit als möglich zusammengestellt waren, ging es an die Lackierung des Schiffes.

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Hierzu wurden für den ersten Schritt, das Preshading, die Brücke und das Deck des Vorschiffs auf den Rumpf gesteckt, um eine einheitliche Lackierung zu erreichen. Dann wurden mit Schwarz Matt sämtliche Kanten, Ecken, Nietenreihen fein lackiert. An den Rumpfseiten wurden senkrecht einzelne „Linien" auflackiert, die später Schattierungen auf der Außenseite darstellen werden. Nach genügend Trockenzeit (zwei Tage) wurde die erste Schicht des Graus lackiert. Hierzu wurden von Revell Aqua die Farben Steingrau und Weiß (1:1), sowie etwas Blau und Grau gemischt und in zwei dünnen Schichten auf das Schiff und sämtliche Einzelteile auflackiert. Nach einer weiteren Trockenzeit folgte eine wolkige Überlackierung des endgültigen Farbtons: Weiß und Hellgrau 1:1 gemischt. Dies wurde ebenfalls nur so überlackiert, dass sowohl der erstlackierte Grauton noch zu sehen bleibt, als auch die schwarze Schattierungen. Nachdem diese Farbe ebenfalls getrocknet ist, wurde das gesamte Schiff soweit abgeklebt, dass das Dunkelgrau der Decks lackiert werden konnte. Hierzu Panzergrau mit Steingrau gemischt in 2,5:1 und deckend auflackiert. Nach dessen Trocknung wurde das Unterwasserschiff in Dunkelrot lackiert, ebenfalls wolkig und mit senkrecht verlaufenden, wolkig durchscheinenden Untergrundfarben (Preshading und Grautöne des Überwasserschiffs). Zuletzt wurde dann noch der schwarze Streifen auflackiert, wozu der Übergang zwischen Rot - Grau abgeklebt und lackiert wurde.

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Nachdem nun alles lackiert und vom Klebeband befreit wurde, wurden die Abziehbilder aufgebracht. Hierzu wurden die betroffenen Stellen vorab mit glänzendem Klarlack lackiert, dann die Decals unter Verwendung von Weichmacher aufgebracht und anschließend mit Klarlack versiegelt.

Als nächstes wurden sämtliche Details lackiert: Holzdeck, Sitze, Steuerrad, ... sämtliche Einzelteile und abweichend lackierten Teile. Hierauf folgte die Montage der Teile, soweit möglich.

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Als nächstes folge das Washing in verschiedenen Ölfarben. Schwarztöne, Grautöne auf dem hellgrauen Rumpf und Aufbauten, Brauntöne und Beigetöne auf den Holzdecks, Dunkelgrautöne und Schwarztöne sowie Brauntöne auf dem dunkelgrauen Deck. Hierzu wurden die Ölfarben stark verdünnt und lasierend über dem Schiff verteilt, anschließend von oben nach unten, bzw. leicht schräg von vorn nach hinten abgewischt bzw. verteilt. Auf den Holzdecks und dem Steuerrad wurde mittels braunen Ölfarben die Holzmaserung aufgebracht. Mittels dunkelgrauer und schwarzer Farbe, sowie mittels holzfarbenen Beigetönen wurde dann per Schwamm und feinem Pinsel Lackabplatzer und Kratzer sowohl am Rumpf als auch an sämtlichen stark beanspruchten Stellen, Ecken oder Kanten dargestellt.

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An den Aufbauten wurden nachträglich noch mittels Bleistift Abnutzungsspuren angebracht, vor allem an Griffen, Ecken, Kanten, Leitern etc. Am Rumpf nicht, da dieser selbst aus Holz bestand. Über alles folgte dann noch ein letztes Washing in Grau- und Brauntönen, um einen harmonischen und einheitlichen Look zu bekommen.

Den Abschluss bildete auch hier eine Schicht matter Klarlack. Es fehlt noch die Besatzung und Flaggen, allerdings folgen diese erst nach der Montage im Diorama.

Weitere Bilder

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Michael Franz,
www.world-in-scale.de

Publiziert am 16. November 2009

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