IJN YamashiroDas Ende der Geschichtevon Manfred Baltrusch (1:700 Aoshima)
Die Entstehungsgeschichte der Yamashiro konntet Ihr im Modellfan 5/2003 lesen. Ich möchte Euch das Ende dieses Schiffes erzählen. Als die Yamashiro und ihr Schwesterschiff die Fuso neuzeitlichen Anforderungen nicht mehr genügte, entschloß man sich in den 30er Jahren zum Totalumbau. Hierbei wurde unter anderem die Schiffslänge vergrößert, auf Ölfeuerung umgestellt, ein Katapult an Bord genommen und moderne Fla-Waffen installiert. Der Umbau veränderte das Aussehen der Schiffe erheblich. Der vordere Schornstein fiel weg. Sie erhielten einen pagodenförmigen Turmmast, welcher auf beiden Schiffen aber ganz unterschiedlich ausgeführt war. Auf der Yamashiro nahm dieser Turmmast wesentlich mehr Grundfläche als auf der Fuso ein. Dies ist der Grund, warum bei der Yamashiro der Turm C in Zurrstellung nach Achtern zeigt und bei der Fuso nach vorne zeigt. Mit diesem Aussehen sind beide Schiffe in den Krieg getreten. Sie gehörten zur 1. Flotte und wurden unter anderen bei der Midway-Operation als Fernsicherung für die Aleuten-Landung vorgesehen. Die japanische Marine erwägte 1943/44 beide Schiffe in Hybridträger um zu bauen ähnlich wie die Ise-Klasse. Der Mangel an Flugzeugen verhinderte dies aber. Statt dessen wurde aber wegen der wachsenden Bedrohung aus der Luft die Anzahl der leichten Flak bis auf über 90 Rohre verstärkt. Dies konnte das Ende nicht verhindern, welches bei den Operationen um Leyte, Philippinen, im Oktober 1944 beiden Schiffe ereilte. Beide Schiffe gehörten zur Südgruppe Nishimura, welche die amerikanische Landungsflotte zum Ziel hatte. Auf dem Anmarschweg wurden Sie am 24. Oktober in der Sulu-See von Trägerflugzeugen angegriffen, welches beide Schiffe überstanden. Anschließend wurden sie aber bei dem Nachtgefecht in der Surigao-Straße von mehreren US-Schlachtschiffen versenkt.
Zur Darstellung der Yamashiro habe ich den Bausatz von Aoshima verwendet. Dieser Bausatz ist in die Jahre gekommen und stellt das Schiff in einem frühen Bauzustand dar. Die einzelnen Teile sind recht dick und teilweise vom Maßstab nicht passend zum Schiffsrumpf. Weitere Unklarheiten am Bausatz sind:
Zum Bau des Schiffes tausche ich die meisten Teile des Originalbausatzes aus. Der Zurüstsatz E-3 von der Firma Skywave bittet mir feinere Teile passend zum Schiffsrumpf an. Hierbei handelt es sich um Geschützrohre für 35 cm, Scheinwerfer, Anker, Entfernungsmesser und Rettungsboote . Die 25mm Flak entnehme ich aus einem Nachrüstsatz von Tamiya und Skywave. Die Firma GMM bietet mit dem Ätzteilsatz IJN Battleship Relingen, Leitern, Treppen, Flugzeugkatapult und die Scheinwerferplattformen an. Bild 3:Hier sind alle drei Baubereiche der Aufbauten vor dem Anstrich zu sehen. Hintere Bereich mit Geschützwannen und Ergänzungsanbau (orange). Schornsteinbereich mit Scheinwerferplattformen aus Ätzteilen. Brückenaufbauten mit Pagodenmast. Beim Bau des Schiffes habe ich die Aufbauten in drei Bereiche aufgeteilt und einzeln fertiggestellt:
Als Vorlage für die Aufbauten habe ich mich an die Unterlagen aus Maru Spezial 3 und Profile Morskie Nr. 11 gehalten. Anhand dieser Pläne ist der genaue Aufbau des Pagodenmastes und des Schornsteinbereiches zu erkennen. Das Grundmuster der Arbeiten ist in allen drei Bereichen gleich.
Alle drei Aufbauten können jetzt bemalt werden, bevor sie auf den Schiffsrumpf aufgesetzt werden. Wegen der Feinheiten des Pagodenmastes habe ich die Farbe mit der Spritzpistolen aufgetragen. Als Nächstes folgt der Schiffsrumpf:
Der Schiffsrumpf kann jetzt angestrichen werden. Dies erfolgt teilweise mit Spritzpistole und Pinsel bei den Relingen. Nun kommt die Hauptartillerie, die 35 cm Geschütze, an die Reihe. Für die Türme verwende ich die Aoshima-Teile, welche ich mit Leitern an den Seiten ergänze. Für die Geschützrohre, Messgeräte und die Flakstände kommen Teile von Skywave in Frage. Die Flakstände kommen auf den mittleren vier Türme rauf. Mit dem Auftragen des Anstriches sind die Türme fertig. Bild 4:Das gesamte Schiff vor der Bemalung. Orange Plastikteile sind Anbauten und Austauschteile. Die hellgrauen Teile an der Hauptartillerie stammen von Skywave Nun kann ich die einzelnen Baustufen zusammen führen. Auf den Schiffsrumpf werden die drei Aufbauten (Brücke, Schornstein und hinterer Bereich) aufgesetzt. Es folgt die 35 cm Hauptartillerie in Zurrstellung. Als Drittes fehlt „nur noch“ die leichte Flak. An Bord der Yamashiro befanden sich bis zu 90 Rohre an 25mm Flak aufgeteilt in Einzel-, Doppel- und Drillingslafetten. Die Doppel- und Drillingslafetten entnehme ich von den Tamiya-Nachrüstsatz, die Einzellafetten kommen vom Skywavesatz E-7 (Geleitschiffe). Bei der Aufstellung dieser Flak habe ich mich an einer Darstellung aus einem Maru Spezial Buch über die Yamashiro gehalten. Aus Platzgründen mußten aber einige Geschütze entfallen. Zur Ergänzung des Schiffes fehlen nur noch die Rettungsboote, Scheinwerfer und die Takelage mit Flaggen. Zum Schluß kommt noch eine Besatzung an Bord, welche die Flakgeschütze aus Platzgründen nur symbolisch bemannen können. Bitte fragt nicht wieviel Leute auf dem Fußboden gelandet sind. Die Darstellung des Wassers auf dem Diorama erfolgt aus einer Mischung aus Papier-Haushaltstücher, Kleister, Alufolie, und Farbe (Stichwort: Kieler Wasser). Bild 5:Alle drei Baubereiche der Aufbauten sind hier im fertigen Zustand zu sehen. Bild 6:Am Heck des Schiffes befindet sich Backbord ein Rumpfanbau für den Flugzeugkran (hier eingeklappt), das Katapult und die nachgearbeiteten Schienen für die Flugzeuge. Bild 7:Die Aufstellung der hohen Anzahl von 25 mm Flak an Bord des Schiffes führte an vielen Stellen des Schiffes zu Platzproblemen. Quellen:
Manfred Baltrusch Publiziert am 17. Juni 2003 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |