HMCS Snowberry K166von Jens Lohse (1:72 Revell)Heute zeige ich wieder einen Blick meinerseits über den berühmten Tellerrand. Nach diversen Fahrzeugen war es mal wieder an der Zeit, in andere Bereiche des Plastikmodellbaus zu schauen. Den Bausatz der Flower Class Corvette, zu der Zeit noch von Matchbox, sah ich zum ersten mal 1979 bei Modellbau-Rettkowski in Hamburg. Leider war der Kit zu diesem Zeitpunkt für mich als Lehrling unerschwinglich. Seit 2012 ist der Kit im Programm von Revell und als er in der Platinium Edition (#05112) mit Messing- und PE-Teilen angeboten wurde kam er in meinen Lagerbestand. Weiterhin wurden noch folgende Teile beschafft: Holzsockel, 60 x 15 cm, Plakette von Sagitta Modellbau, zwei Messingstützen und 20 Figuren aus dem 3D-Druck. Aufgrund des Alters des Bausatzes sind einige Bereiche sehr einfach dargestellt, hier wurden Verbesserungen durchgeführt:
Bilder aus der Bauphase:Zum Anbringen der PE-Bullaugen wurden die vorhandenen Wülste entfernt Zuerst habe ich die vier Rumpfteile zusammengeklebt, danach wurden die Bullaugen auf einen einheitlichen Durchmesser von 4 mm aufgebohrt, sie sind leider unterschiedlich groß und das stört später die Optik wenn die PE-Bullaugenrahmen angebracht werden. Von allen Decks wurde die erhabene Holzstruktur entfernt um dem Echtholzdeck eine ebene Basis zu geben. Vom selbstklebenden Holzdeck verwendete ich später nur die Teile, die eine Bretterstruktur aufweisen. Die Vorbilder hatten auch nur in wenigen Bereichen ein Holzdeck, der Rest war aus Stahl und dunkelgrau gestrichen. Die Klebenähte am Rumpf wurden gespachtelt und geschliffen bevor ich die drei Decksteile eingeklebt habe. Um eine gute Passung der Decks zu erreichen wurde mit diversen Klebebändern, Klammern und Gewichten gearbeitet. Vor dem Weiterbau mussten die Klebestellen zwei Wochen gut durchtrocknen. In der Zwischenzeit baute ich die verschiedenen Decksaufbauten soweit zusammen wie es für die Airbrush-Lackierung sinnvoll war. Beim späteren Zusammenbau der Aufbauten auf den Rumpf wie auch beim Rigging sollte immer von unten nach oben und von innen nach außen gebaut werden um Beschädigungen an bereits verbauten Teilen zu vermeiden, Kleinteile kommen zuletzt aufs Modell!
Die FigurenDie wenigen Figuren aus dem Bausatz konnten mich nicht begeistern. Nach kurzer Suche im bekannten Auktionshaus mit den vier Buchstaben fand ich den englischen Anbieter 3Djson, er bietet diverse Figuren in allen gängigen Maßstäben aus der Zeit des WW II an. Die drei Sets mit Figuren der Royal Navy sind perfekt an die Flower Class Corvetten in unterschiedlichen Maßstäben angepaßt. Ich bestellte die Sets "The Bridge", 10 Figuren; "Swab the Deck", 5 Figuren und "4 inch Mk IX Gun Crew", 5 Figuren. Die einzelnen Figuren kommen sicher geschützt in einem mitgedruckten Gitterkorb, eine geniale Idee! Die Figuren sind sehr gut detailliert, gedruckte Figuren in dieser Feinheit habe ich bisher in 1:72 noch nicht gesehen. An Bord ging meine Besatzung erst nach der Fertigstellung des Modells. Die Figuren kommen sicher an in ihren schützenden `Gitterboxen´
Nachdem die Kunststoffteile weitgehend verbaut waren konnten die PE-Relingteile nach der Lackierung aufgeklebt werden. Hier gibt es Probleme im Bereich der Niedergänge, es scheint so, dass diese Teile vermessen wurden ohne dass hier die Niedergänge am Testmodell vorhanden waren. So ist es an einigen Stellen erforderlich, die Relingenden etwas anzuwinkeln, sonst kommen sich die Handläufe und Relingteile in die Quere. Die Verglasung des Radarturms wurde durch Klarmaterial von Blisterverpackungen ersetzt, die Teile aus dem Bausatz passen nicht. Leider habe ich zu spät bemerkt, das vor jede Glasscheibe des Turms jeweils eine senkrechte Leiste gehört. Die Lackierung der Korvette erfolgte fast komplett mit dem Airbrush, nur das Deck und einige Kleinteile wurden mit dem Pinsel bemalt. Für die Verglasung der Bullaugen und Scheinwerfer verwendete ich Kristal Klear von Microscale.
Weitere DetailfotosHolzdeck wurde vorbildgerecht nur an einigen Stellen verwendet FazitDer Bau dieses Modells war sehr zeitaufwändig, fast alle Bauteile aus dem alten Grundbausatz wiesen Formenversatz oder Trennnähte auf. Weiterhin wurden alle Decks glattgeschliffen. Die beigefügten Messing- und PE-Teile sind eine sinnvolle Ergänzung und werten das Modell sehr auf. Auch die 20 neuen Figuren aus dem 3D-Druck machen sich sehr gut an Bord. Der Bau dauerte sieben Monate, doch am Ende bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Buchtipps:
Jens Lohse Publiziert am 16. Januar 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |