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Surcouf

Französischer Unterseekreuzer

von Sebastian Nemitz (1:350 HobbyBoss)

Surcouf

Das Original

1929 in Cherbourg vom Stapel gelaufen, war die Surcouf das größte U-Boot der Welt, bis im Zweiten Weltkrieg die japanischen Sen Toku-Boote zum Einsatz kamen. 

Mit 110 Metern Länge, 9 Metern Breite und 118 Mann starker Besatzung sprengte die Surcouf alle bekannten Dimensionen im U-Bootbau. Hinzu kam eine beachtliche Bordbewaffnung: zwei 203 mm-Geschütze mit 600 Schuss an Bord, zwei 37 mm-FlaK, vier 13,2 mm-MG, vier 550 mm Torpedorohre im Bug, vier 550 mm Torpedorohre mittschiffs und vier 400 mm Torpedorohre im Heck, stellten eine enorme Feuerkraft dar. Hinzu kam ein druckfester Hangar im hinteren Bereich des Turms, welcher ein Wasserflugzeug vom Typ Besson MB-411 beherbergte. Quasi als Kirsche auf dem Eis war auch noch ein Motorboot, welches im Rumpf Platz finden sollte, geplant. Diese Idee wurde jedoch wieder verworfen. 

Die Hauptgeschütze konnten die 123 kg schweren Geschosse bis zu 27,5 Kilometer weit befördern. Größere Geschütze besaßen nur noch die britischen U-Boote der M-Klasse. Da das Boot gezielt für den Kaperkrieg entwickelt wurde, war im Rumpf eine Unterbringung von bis zu 40 Kriegsgefangenen möglich. Die Surcouf konnte über Wasser maximal 18 kn (33 km/h) und unter Wasser maximal 8,5 kn (16 km/h) fahren. Die normale Tauchtiefe lag bei 80 Metern. Dem Zugriff durch deutsche Truppen konnte sich die Besatzung des Boots 1940 durch die Flucht nach Plymouth entziehen. Nach der Niederlage Frankreichs enterten britische Einheiten die Surcouf, damit sie nicht einen Hafen Vichy-Frankreichs anlaufen konnte. Anschließend wurde sie Teil der freifranzösischen Marine von Charles de Gaulles.

1942 sank das mächtige U-Boot auf der Fahrt von den Bermudas nach Martinique durch die Kollision mit einem amerikanischen Frachter. Die gesamte Besatzung fand hierbei den Tod. Somit gilt der Untergang der Surcouf als einer der schwersten Unfälle der U-Boot-Geschichte.

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Surcouf

 

Das Modell

Hobby Boss bietet einen erstklassigen Bausatz dieses Exoten. Neben den Spritzlingen aus grauem Plastik sind eine Ätzplatine für die Reling, ein Decalbogen inklusive Flaggen und ein Klarsicht-Spritzling mit zwei Flugzeugen enthalten. Die Passgenauigkeit ist so weit in Ordnung und die Verarbeitung der Ätzteile und der Decals unproblematisch. Von mir wurde die Funkanlage ergänzt. Eine Recherche hierzu gestaltete sich als schwierig. Bilder des Boots findet man nur wenige im Netz und Zeichnungen sind teils sehr widersprüchlich. Letztlich entschied ich mich für eine Variante, die mir logisch vorkam. Lackiert wurde das Modell mit Farben von Revell und Vallejo. Anschließend wurden die Flächen mittels Airbrush aufgehellt und das gesamte Modell mit Ölfarben diverser Farbtöne bearbeitet, um monotone Flächen aufzubrechen. Als Sockel verwendete ich ein Stück Sandstein aus meinem Fundus, versah es mit drei Bohrungen für die Stützen des Boots und die französische Flagge und heftete ein Wasserflugzeug und Namensschild an.

Surcouf

Fazit

HobbyBoss liefert einen tollen Exoten mit feinen Details! Auf Ausstellungen und in der Vitrine ist die Surcouf ein toller Blickfang eines Giganten der U-Boot-Geschichte. 

Quellen: Einen sehr empfehlenswerter Wikipedia-Eintrag und ein Schema-Bild gibt es hier und hier.

Sebastian Nemitz

Publiziert am 02. März 2024

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