RN Romavon Mathias Carl (1:350 Trumpeter)Das Original:Nachdem Ende der 1920er Jahre die Rivalität zur französischen Marine Nationale immer offensichtlicher wurde, machte man sich aufgrund dessen in Italien Gedanken über eine neue Klasse an Schlachtschiffen. Ging man in den ersten Entwürfen noch von den Limits der Washingtoner Verträge aus, also ca. 23.000ts und 40,6 cm, so wurden diese Überlegungen jedoch rasch durch den Bau der Deutschland und der Dunkerque überholt. Da man in der Marine Nationale den Hauptgegner zur See sah, wurde der Entwurf grundlegend überarbeitet, so dass man zu einer offiziellen Verdrängung von 35.000ts und einer Bewaffnung von 9x 38,1 cm in drei Drillingstürmen gelangte. Als erste Einheiten der neuen Klasse wurden 1934 die Littorio, welche auch der Klasse den Namen gab, sowie die Vittorio Veneto auf Kiel gelegt und 1940 in Dienst gestellt. Auf den Bau der ersten beiden Littorios reagierte die französische Marine mit dem Bau zweier Einheiten der Richelieu-Klasse, so dass man sich auf italienischer Seite dazu entschloss zwei weitere Littorios in Auftrag zu geben. Dies waren die Roma und die Impero. Allerdings wurde die Letztere nie fertiggestellt. Die Roma wurde 1938 in der Werft Cantieri Riuniti dell'Adriatico in Triest in Auftrag gegeben, lief 1940 vom Stapel und wurde 1942 in Dienst gestellt. Ihre Bewaffnung bestand aus 9 x 38,1 cm, 12 x 15,2 cm, sowie 12 x 90 cm, 40 x 37 mm Flak und 60 x 20 mm als FlaK. Außerdem befanden sich vier Geschütze zum Verschuss von Gefechtsfeldbeleuchtung an Bord. Auf dem Katapult konnte ein Flugzeug mitgeführt sowie weitere auf dem Achterdeck in Bereitschaft gehalten werden. Durch den Mangel an Brennstoff waren der Roma keine größeren Operationen während ihrer kurzen Laufbahn vergönnt. Als sie La Spezia verließ, um sich gemäß des Sonderwaffenstillstands in Malta internieren zu lassen, wurde sie von der deutschen Luftaufklärung erfasst. Darauf folgte ein Angriff des KG100 mit Lenkbomben vom Typ „Fritz-X", welche erstmals gegen ein Schlachtschiff verwendet wurden. Nach einem Volltreffer im vorderen Munitionslager und der darauf folgenden Explosion versank die Roma mit über 1.300 Mann in den Fluten. Der Bausatz:Bei dem verwendeten Bausatz handelt es sich um den von Trumpeter, gebaut unter Verwendung des Zurüstsatzes aus gleichem Hause. Die Passung einzelner Komponenten ist erwartungsgemäß gut bis sehr gut, allerdings weist der Bausatz beim Zusammenbau einzelner Abschnitte große Probleme bei der Passgenauigkeit auf. Auch sind einige Details in der dargestellten Form nicht korrekt. Dies lässt im Nachhinein den doch recht hohen Kaufpreis fragwürdig erscheinen. Das Modell:Begonnen habe ich ganz klassisch mit dem Anpassen des Unterwasserschiffs an den Rumpf. Hierbei fielen schon die ersten umfangreichen Spachtel- und Schleifarbeiten an, da die Passung aufgrund unterschiedlicher Materialstärken nicht gegeben war. Demgegenüber passten Wellen und Ruder wieder sehr gut. Ein Umstand, der sich durch den gesamten Bausatz zieht. Nach den Arbeiten am Rumpf wurden das Deck eingesetzt und die ersten Abschnitte lackiert. Hierbei habe ich mich nach den guten Angaben aus dem Buch "The Littorio-Class" von Bagnasco / de Toro gerichtet. Nach Abschluss der Grundlackierung begann ich damit das Modell von vorne nach Achtern zu komplettieren, eingeteilt in einzelne Abschnitte. Eine Vorgehensweise, die sich bei mir stets bewährt hat. Als erstes ging es dabei an die Back bis zu den vorderen Geschütztürmen der SA. Danach folgten die Aufbauten in mehreren Abschnitten bis hin zum achtern Turm. Hierbei wich ich von der Anleitung dergestalt ab, dass ich die Lager der Boote entfernte, denn auf den Bilder des Warshp Pictorials ist sehr gut zu erkennen, dass die Roma wohl nie die volle Dotierung an Beibooten hatte, bzw. mit sich führte. Fotografisch belegen lassen sich lediglich die kleinen Boote auf der Back, die beiden Motorboote links und rechts des Schornsteins sowie ein Boot links hinter dem letzten Schornstein. Auch sind die Kutter auf einigen Aufnahmen auf dem Achterdeck zu erkennen. Es gilt also, sich im Rahmen einer entsprechenden Recherche damit vertraut zu machen, da dies von Bauzustand zu Bauzustand variiert. Gleiches gilt für die Position der 2cm Zwillinge welche sich auf dem Hauptdeck und dem Aufbaudeck zwischen FlaK und 152mm Türmen befinden. Insgesamt befanden sich dort vier, während der Bausatz dort nur eine vorsieht.
Im Bereich des Achterdecks kamen dann wieder die PE-Teile des Bausatzes zum Einsatz, denn grade für das Katapult stellen diese eine reichhaltige Verbesserung dar. Nach der Sichtung zahlreicher Aufnahmen gelangte ich zu dem Schluss, dass sich an Bord der Roma keine Re 2000 Flugzeuge befunden haben dürften. Denn wenn auf den Aufnahmen Bordflugzeuge zu erkennen sind, dann sind es zweifelsohne Doppeldecker und somit wohl Ro 43. Demzufolge habe ich auch lediglich die eine dem Bausatz beiliegende Maschine dieses Typ verwendet. Die Takelung erfolgte gemäß Vorbildfotos, da dem Bausatz kein Takelplan beiliegt und die Takelung zwischen den einzelnen Schwesterschiffen variiert. Zum Schluss wurde das Modell mit M4-Schrauben auf einem maßgefertigten Sockel von diosockel.com montiert.
Quellen:
Mathias Carl Publiziert am 28. Juni 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |