Kleinst-U-Boot SeehundSpäte Ausführungvon Jens Lohse (1:72 ICM)Warum ein U-Boot?Bisher kennen mich die Besucher von Modellversium hauptsächlich als Modellbauer mit dem Themenschwerpunkt zivile Fahrzeuge. Doch auch Schiffsmodelle sind schon als Auftragsarbeit bei mir entstanden und meine Familie hat auch maritime Wurzeln. Und weil mich das Thema U-Boot schon lange interessierte, entstand als Testbau für das große VIIC Boot das kleine Boot vom Typ Seehund. Dargestellt ist ein Boot, das in der Werft auf die Übergabe an die Kriegsmarine wartet, es trägt noch die Bau-Nr. am Rumpf und soll auf einem Transport-Anhänger gezeigt werden, den ich leider wegen fehlender Fotos oder Pläne noch nicht bauen konnte. Ich würde mich über entsprechendes Material oder Buchtipps sehr freuen. (iris punkt lohse at t-online punkt de) Der BauDer Bau des nur 163mm langen Modells war für mich eine kleine Herausforderung, mit so kleinen Teilen habe ich sonst in meinem Maßstab 1:24 eher selten zu tun! Vorbildfotos fand ich in L.G. Buchheims Buch "Zu Tode gesiegt". Aufgrund der Fotos stellte ich fest, dass an dem Modell noch einiges verfeinert werden kann, so wurden die Flutschlitze in Rumpf und Turm geöffnet oder neu gebohrt. Der Wellenbrecher am oberen Turmrand wurde verlängert, das Einstiegsrohr wurde gegen ein dünnwandigeres ausgetauscht und die angedeutete Sichtkuppel im Turmluk wurde ausgebohrt und durch ein Klarsichtteil aus der Restekiste ersetzt und es wurde ein Scharnier nachgebildet. Aus 0,3mm Kupferdraht entstanden die Haltegriffe auf dem Turm und die zwei Ösen auf dem Rumpfrücken. Die rechteckige Öffnung um das Sehrohr schloss ich mit etwas Sheet. Nicht korrigiert wurden die Satteltanks am Rumpf, hier stimmt die Form an der Vorderseite nicht. Weil ich die Torpedos nicht brauchte, konnte ich es mir sparen, die Antriebsschrauben in entgegengesetzte Drehrichtung umzubauen, so wie im Modell dargestellt würde der Torpedo vom Drehmoment des Antriebs in Rotation versetzt werden. Lackiert wurde mit Revell 77, die Antriebsschraube wurde mit einer selbstgemischten Farbe lackiert (Revell 94 und Humbrol 12 im Verhältnis 1:1). Die Decals stammen aus dem Kit, die Werft-Nr. ist aus Letraset. Zum Abschluss erhielt das Boot noch die Scheuerleisten für die Torpedos und die Transportbohle unter dem Rumpf. Die Boote vom Typ Seehund wurden auf dem Landweg auf einem speziellen Transportanhänger möglichst dicht an ihren Einsatzort gebracht und erst dort zu Wasser gelassen.
Anmerkungen zum OriginalEs ist nicht einfach, einen korrekten Seehund zu bauen, es gab natürlich im Laufe der Bauzeit des Originals Verbesserungen und es scheint auch so, dass je nach Baulos und Herstellerwerft zumindest die Form und Anzahl der Flutschlitze im Turm unterschiedlich war. Bei einigen heute ausgestellten Seehunden fehlen die hölzernen Anbauteile am Rumpf, und bei dem Exemplar in Speyer sind die Torpedos viel zu weit vorn angebaut. Wer sich einmal selber ein Typ XXVII Boot ansehen möche, dem empfehle ich einen Besuch im IMM-Hamburg, dort findet der Besucher eine unglaubliche Anzahl an Schiffsmodellen und maritimen Gegenständen, ein echtes Eldorado für Modellbauer. (www.IMM-Hamburg.de)
Weitere BilderTransportbohle unter dem Rumpf Jens Lohse Publiziert am 20. Oktober 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |