Bos primigeniusUr- bzw. Auerochsevon Alexander Bähr (1:72 3D-Druck)
Kein schwarzbuntes, lila angepinseltes, vorderwälderisches oder herefordsches Rind kommt in seiner Ahnentafel um den Auerochsen herum. Dieser stand vor 9.000 Jahren am Anfang der Reihe des domestizierten Hausrindes. Ca. 80 Kühe teilen sich den Namen Stammmutter des modernen Rindes. Die Väter sind unbekannt.
Aus dem einst stolzen Ur, wie der Auerochse auch genannt wird, ist es wie mit dem Wolf zum Hund. Im Vergleich wurden aus ihm fette Dackel gezüchtet: längerer und massiger Körper, kürzere Beine und schmalere Schultern. Die ca. 30.000 Jahre alten Felszeichnungen in Lascaux geben uns eine Ahnung von der Eleganz der ursprünglichen Tiere. Darauf, welches Habitat - Wälder oder Wiesen - die Tiere bevorzugten, konnte sich die Fachwelt noch nicht einigen.
In der Weise, wie die Verbreitung der Menschen und domestizierten Rinderformen zunahm, ging auch der Bestand der Wildform zurück. Schon in der Antike starb die Art in Nahost und in Afrika aus. In Mittel- und Osteuropa konnte sich der Ur dagegen aufgrund geringer menschlicher Bevölkerungsdichte länger halten. Das letzte Exemplar dieser Urform segnete 1627 in Polen das Zeitliche.
Interessant ist auch der Ursprung des Namens Ur, der auf den Namen der u-Rune zurückgeht. Daraus wurde dann über einige Ecken später der Auerochse. Da hier soviel Kulturgeschichte im Spiel ist, verweise ich auf den höchst interessanten Wikipedia-Artikel.
Das ModellEher zufällig fand ich einst ein passables Modell zum Drucken. Die Detailierung hätte definitiv noch feiner sein können, aber ich beließ es dabei und bemalte den Ur quasi OOB mit Games Workshop in schwarz mit weißer Schnauze. Für die Farbigkeit liegen uns in diesem Fall genügend Hinweise, Quellen, Bilder und Aufnahmen von Abbildzüchtungen vor. Einige Trockenmalgänge in verschiedenen Grautönen betonten die Muskel der Stammform aller Hausrinder. Alexander Bähr Publiziert am 27. November 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |