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Saint-Chamond

von Joachim Koch (1:35 Takom)

Saint-Chamond

Die chinesische Firma Takom ist neu in der Bastlerszene, den Einstand gab sie mit dem Modell des französischen Panzers FT 17 im Maßstab 1:16, nun folgt das Modell des St. Chamond im Maßstab 1:35. Es scheint als habe sie sich den Fahrzeugen aus dem ersten Weltkrieg verschrieben. Man darf gespannt sein.

Saint-Chamond

Das Vorbild

Der St. Chamond ist einer von den drei Panzern, den die Franzosen produzierten, er ist genau gesehen eine Art Sturmgeschütz. Denn die Kanone war nur nach oben und unten hin richtbar, nach links und rechts musste das ganze Fahrzeug geschwenkt werden. Bei der Länge war das bestimmt nicht einfach. Neben diesem gab es noch den Char Schneider, der auch die Hauptwaffe in der Kasematte hatte, diese war aber, wenn auch beschränkt nach oben und unten und zu beiden Seiten hin richtbar. Der einzige mit einem Turm, dessen Waffe um 360 Grad schwenkbar ist, war der von Renault entwickelte Panzer FT 17.

Vom St. Chamond wurden zwischen April 1917 bis Mitte 1918 etwa 400 Stück gebaut.

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Das Fahrzeug war 8,83 Meter lang, 2,67 Meter breit und 2,36 Meter hoch und hatte ein Gewicht von 23 Tonnen. Der Antrieb erfolgte über einen von Panhard hergestellten 4 Zylinder Benzinmotor mit 90 PS. Dieser trieb einen Generator an, von dem dann die Elektromotoren mit Strom versorgt wurden. Dies verlieh dem Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 12 km/h. Die Panzerung betrug 11-17 mm. Bewaffnet war das Fahrzeug mit einer 75 mm Feldkanone 1897 und vier Hotchkiss-MGs Kaliber 8 mm. Die Besatzung bestand aus acht Soldaten: dem Kommandant, dem Fahrer, zwei Mann für die Bedienung des Geschützes und vier MG Schützen. Das Fahrzeug hat sich nicht besonders bewährt, da es vorne und hinten weit über die Ketten ragte, also nicht besonders geländegängig war. Die 3,5 Meter breiten Gräben der Deutschen konnte er nicht überschreiten.

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Das Modell

In einem ansprechenden Karton befinden sich sieben Spritzgussrahmen, das Oberteil des Wagens und ein kleiner Bogen Abziehbilder für zwei Markierungen. Die Bauanleitung ist sehr gut und übersichtlich und umfasst 41 Bauabschnitte. Die schmalen Leisten auf dem Dach sind sehr fragil, beim Austrennen aus dem Spritzrahmen ist Vorsicht geboten. An der Kanone sind Auswerferstellen, die mit einem scharfen Messer entfern werden müssen. Um die Kanone vollständig auf und ab bewegen zu können muss sie am hinteren Ende abgerundet werden. Um sie straff einzubauen habe ich in die Aufnahme Papier eingeklebt, so dass sie in beliebige Stellung gebracht werden kann.

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Beim Verkleben der Teile D1 und D2 in Baustufe 15 habe ich wohl etwas zu großzügig mit dem Kleber gearbeitet, so dass die Teile nicht fest wurden und ich die Rolle nicht zwischen die Teile bekam. Also an die Seite legen und warten bis die Teile fast ausgehärtet waren, dann hat es geklappt.

Wenn die Teile D13 und D14 nicht absolut bündig an D6 und D5 geklebt werden, das ist Baustufe 19, bekommt man ein Problem bei Baustufe 22, da die Teile A10 da nicht einfach eingebaut werden können. Ich hatte nicht darauf geachtet, diese Teile bündig zu verkleben, so dass ich beim ersten Teil A10 schon ein wenig schleifen musste. Die Teile haben eine sehr kleine Aufnahme, das Verkleben ist sehr schwierig, denn die Löcher sind, ich würde mal sagen 0,5 mm groß.

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Bei diesem Modell ist es ratsam, sich an die einzelnen Schritte der Bauanleitung zu halten. Bei Baustufe 24 sollen die Teile A6 nicht verklebt werden, macht an und für sich keinen Sinn, denn bei Baustufe zeigt sich, dass die Antriebsräder fest montiert werden. Selten habe ich bei einem Modell einen solchen filigranen Unterbau gesehen, wie bei diesem Modell. Bei den Teilen D7 und D8 in Baustufe 28 auf richtige Montage aufpassen, denn die Fixpunkte sind einmal mittig und einmal mehr nach hinten, letztere werden auf die Teile D21und D23 geklebt, so dass an ihnen vorhandene Fixpunkte nach außen zeigen. Bei den Baustufen 28 bis 30 sollte man genau hinschauen, denn es wird mal die Oberseite und mal die Unterseite gezeigt.

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Im Gegensatz zur Bauanleitung habe ich das fragile Teil, in D27 bis D29 fest auf die Federn und die Grundplatte geklebt, und dann die Radträger und die Verspannung verklebt. Die Montage der Kettenglieder ist auch nicht ganz so leicht, aber es klappt. Beim Aufziehen derselben habe ich doch einige Schwierigkeiten gehabt. Ich empfehle das Antriebs- und Leitrad, das mit der Kette in Berührung kommt, leicht anzuschleifen. Die Räder sind 20 mm breit und die Kette innen auch nur 20 mm. Der Zusammenbau von Fahrgestell und Aufbau ist ein bisschen unpraktisch, denn es gibt nur zwei Fixpunkte, und diese mitten in der Wanne. Dafür lassen sich aber die unteren Front- (E34) und Heckteile (E15) prima einkleben.

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Auf www.chars-francais.net gibt es 228 Fotos vom St. Chamond, in Bild 94 und 95 ist der Wagen mit der Aufschrift FANTOMAS zu sehen. Leider sind die Fotos nicht besonders scharf, so dass die Tarnbemalung weder der in der Bauanleitung oder meiner genau entspricht. Aber im Gedenken, dass die tatsächlichen Farben nach fast 100 Jahren nicht mehr verfügbar sind, halte ich das für vernachlässigbar. Ich habe Farben aus meinem Bestand verwendet, und zwar: Revell 371 Hellgrau, Tamiya XF 59 Desert Yellow, Modell Master Hull Red und von Hobby Color 420 Oliv Green. Das Fahrgestell wurde mit Revellfarbe 79 eisengrau gestrichen und leicht trockengemalt und mit Erdfarbe verschmutzt. Auch der ganze Aufbau wurde mit stark verdünnter schwarzer und erdfarbener Brühe behandelt.

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Literatur

  • PierreTouzin: Les Vehicules Blindes Francais 1900-1944
  • J.P. Lehmannsverlag: Heigl‘s Taschenbuch der Tanks Band 1

Joachim Koch

Publiziert am 17. Mai 2014

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