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Bumper-Wac

White Sands Missile Range – ein Umbau auf Condor-Basis

von Christian Harder (1:72 Eigenbau)

Bumper-Wac

Im Zuge meines Peenemünde Diorama (in 1:1250) las ich weitere Bücher über den Fortgang der V2 Rakete. Nach dem Weltkrieg starteten die Amerikaner ab 1946 diverse V2 Beuteraketen von ihrem Testgelände aus in White Sands/New Mexiko. Nach Beherrschung der Rakete gingen sie einen Schritt weiter und schufen eine leitungsstärkere Zweistufenrakete. Sie verbanden hierbei ihre selbst entwickelte Feststoffrakete Wac-Corporal  L 4.93m, Br. 30,5 cm) mit der V2 (L 14.1m, Br. 165 cm). Die sogenannte Bumper-Wac war geboren. Insgesamt acht Projektile wurden zwischen 1948-1950 gestartet. Sechs von ihnen starteten von der Startrampe Nr.33 in White Sands, die anderen zwei von Cape Canaveral/Florida, dem späteren Weltraumbahnhof der USA, aus.

Bumper-Wac

Ich stelle die Startvorbereitung der Bumper-Wac 5 dar. Sie sollte sich am 24.02.1949 in den Himmel von New Mexiko erheben, und dabei als erster künstlicher Himmelskörper überhaupt von der Erde aus bis weit in den Weltraum aufsteigen. Die Wac trennte sich planmäßig in 32.2 km Höhe von der V2, um nun eigenständig bis in eine Höhe von 393 km vorzudringen! In einer Entfernung von 192 km fiel sie in einem weiten Bogen von der Startrampe entfernt wieder auf die Erde zurück. Die max. Geschwindigkeit der Rakete betrug 5150 Meilen pro Stunde.

Bumper-Wac

Zum Modell

Ich wollte ein Diorama im gängigen Maßstab 1:72 schaffen. Zum einen sollten einige meiner Airfix "Deutsches Bodenpersonal" Figuren das Modell beleben, zum anderen zeigte die Rakete mehr Details als meine kleinere alte Faller V2 (heute wieder aufgelegt von der Fa. Dahlmann) in 1:96. Auf der Suche im Internet stieß ich bei der "Bucht" auf ein günstiges Modell-Kit im Sofortkauf für unter 10 Euro. Das Modell der Firma Condor in 1:72 beinhaltet eine V2 inkl. Startisch. Das war genau die richtige Grundlage für mein Projekt. Ich wollte ein käufliches Modell mit einigem Selbstbau ausschmücken. Nach einigem Googleln und Rumstöbern in meinen Büchern fand ich endlich Bilder der Startrampe. Die Basis sollte ein 15cm  x 25cm Holzbrett bilden. Mit ihm ließ sich später gut der Betoncharakter bzw. die beiden vertieften Schienen des, nicht mit dargestellten, Startturmes der Startrampe 33 andeuten.

Bumper-Wac

Die Schienen wurden aus u-förmigen eisenfarbig gestrichenem Polystyrol im Holz eingebracht. Mit Google Earth fand ich tatsächlich die alte Startrampe 33 nahe dem namensgebenden Ort White Sands! Ich konnte die Betonplattenmaße anhand der Satellitenaufnahmen vermessen und in den Maßstab 1:72 umrechnen. Der Startplatz der Rakete wurde mit dem charakteristischen Holzmast und dem kleinen Betonbunker ausstaffiert. Hier nun begann das eigentliche Basteln für mich. Anhand von Fotos baute ich den Mast aus einem Holzstab. Ich spannte ihn hierzu in meine Standbohrmaschine und feilte ihn nun konisch, um dem Original zu entsprechen. Antennen und hinaufführende Fußtritte für die Techniker wurden dem Mast nun mühsam zugefügt. Der kleine Bunker wurde aus Polystyrol zusammengefügt. Er stellt wohl eine elektrische Schaltzentrale dar, laufen aus ihm doch div. Leitungen zu den beiden Raketenstufen. Das Montagegerüst entstand aus Messingdraht, Holz, einer vorhandenen Plastikleiter und wieder Polystyrol.

Bumper-Wac

Im Internet stieß ich auf einen präzisen Bauplan einer Wac-Corporal. Sie "drehte" ich kurzerhand, wie zuvor schon den Masten, aus einem wieder in die Bohrmaschine gespannten, Stab – diesmal aus Polystyrol. Die drei Seitenruder komplettierten das Geschoß. Der Zusammenbau der V2 gestaltete sich recht leicht. Der Condor-Bausatz ist sauber gefertigt und geht zügig von der Hand. Die Spitze wurde nun entfernt. Die drei Einspaltungen zur Aufnahme der Wac in jeweils 120° zueinander feilte ich ein.

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Komplizierter dagegen war da schon überhaupt erstmal die Recherche nach der korrekten Bemalung der Bumper-5. Ich wurde wieder im Internet fündig. Ein aufgestöberter Papierbausatz wies die genaue Bemalung aus! Ein Abkleben der dünnen Linien auf dem konischen Körper war nicht umsetzbar. So zeichnete ich die Linienführungen mit dünnem Bleistift auf dem Raketenrumpf auf und pinselte sie nun vorsichtig nach. Man möge mir die nicht perfekte Bemalung daher nachsehen, ebenso wie das Beschriften der Raketenkennung "B-5" auf den Höhenruder mittels eines PC-Programms, da ich keine passenden Abziehbilder hatte

Weitere Bilder

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Christian Harder

Publiziert am 11. November 2009

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