Space Shuttle "Enterprise"auf Boeing 747von Michael Leuchtenberger (1:100 verschiedene Hersteller)Um das Space Shuttle transportieren zu können und für erste Gleitflüge auf Höhe zu bringen, baute die NASA im Jahre 1974 eine Boeing 747-100 um. Später folgte eine Boeing gleichen Types. Die Maschinen kamen von American Airlines und erhielten die Bezeichnung B 747-123 SCA (Shuttle Carrier Aircraft). Die wichtigsten Umbauten umfassten die fast komplette Entfernung der Einrichtung in der Kabine, Anbringung von Verstärkungen für die Stützstreben auf dem Rumpfrücken, worauf das Space Shuttle "reiten" sollte, und die Montage von zusätzlichen Leitwerksblechen an den Außenenden der Höhenruder. Die ersten Start- und Landetests mit einem Shuttle auf dem Rücken fanden am 12. August 1977 statt. Noch heute bringen die beiden Jumbos Shuttles von ihren Landeplätzen zurück zum Kennedy Space Center in Florida. Boeing 747 (Doyusha)Größenmäßig betrachtet stellt die Boeing 747 in 1:100 den mächtigsten Brocken in meiner Airlinerreihe dar. Wenn man den Karton öffnet ist man erstmal von den Abmessungen der beiden Rumpfteile und den riesigen Tragflächen erschlagen. Die zahlreichen Teile waren sauber gespritzt und teilweise sehr filigran. Der Bausatz ist in vier Varianten verschiedener Fluggesellschaften erhältlich und liegt preislich leider über 100 Euro. Mir stand die Lufthansa-Version zur Verfügung. Der beiliegende Decalbogen ist riesig, sehr gut gedruckt. Space Shuttle Enterprise (Tamiya)Der Bausatz enthielt Teile in gewohnt guter Tamiya Qualität. Ausser dem Shuttle war noch ein komlettes Spacelab als Nutzlast enthalten, das unter den beweglich zu bauenden Rumpfklappen als Nutzlast eingebaut werden konnte. Ebenso kann das Modell als Enterprise oder Columbia gebaut werden. Sämtliche Decals sind beigelegt. Der Anschaffungspreis liegt um die 50 Euro. Der Bau:Ich begann mit dem Bau des Space Shuttles um für den späteren Umbau der B 747 die Maße zur Verfügung zu haben. Die Fertigstellung stellte kein Problem dar, da Tamiya für hervorragende Passgenauigkeit gesorgt hatte. Ich hätte mir vieleicht aber eine bessere Detaillierung der Hitzeschutzkacheln an der Unterseite gewünscht. Auf den Einbau der Nutzlasten im Frachtraum verzichtete ich, um Gewicht zu sparen und das Fahrwerk der Boeing nicht unnötig zu belasten. Wie schon beschrieben hatte der Rumpf des Jumbos leichten Verzug im Bereich des Hecks. Mit reichlich heißem Wasser habe ich ihn aufgewärmt und eingespannt. Nach dem Abkühlen war das Problem behoben. Der Bau der Tragflächen und Triebwerke machte keine Schwierigkeiten. Kritisch wurde es dann aber nochmal beim Fahrwerk, das durch den aufgesetzten Shuttle ein höheres Gewicht zu tragen hatte. Mit ein paar Verstärkungen in den Fahrwerksschächten konnte ich auch diese Hürde umschiffen, zumal ich das fertige Modell sowieso an die Decke hängen wollte und das Fahrwerk nur zu Fotozwecken durchhalten mußte. Immerhin wiegt der fertige Jumbo mit Shuttle und Gewicht im Bug fast 1,3 kg. Jetzt mußten noch die Umbauten von der Lufthansa-Version zur NASA-Spezialausführung verwirktlich werden. Vorbildfotos findet man im Internet genug und so konnte ich die Aufnahmeträger auf dem Rumpf leicht mit Evergreen Kunststoffrohren nachbauen und fest im Rumpf verkleben. Die zusätzlichen Stabilisatoren an den Höhenrudern waren auch schnell aus Plastiksheet herzustellen. Die Lackierung erfolgte mit ModelMaster Farben. Auch die blau, weiß, roten Streifen habe ich lackiert und die wenigen Decals mit dem Computer selbst erstellt. Wiedereinmal war es mir zu langweilig ein Modell "nur" aus dem Karton heraus zu bauen und das NASA-Gespann hatte ich in 1:100 noch nie gesehen. Sicher war der Bau um einiges aufwendiger, aber als Entschädigung habe ich jetzt einen richtig fetten Brocken an der Decke hängen, der beim Bau eine Menge Spaß gemacht hat. Michael Leuchtenberger, Publiziert am 24. Oktober 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |