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Nieuport 23

Belgische Luftwaffe

von Peter Hochstrasser (1:72 Eduard)

Nieuport 23

Geschichtliches

Der belgische Pilot Edmond Thieffry, dessen Maschine ich hier vorstelle, hatte ein kurzes aber bewegtes Leben! Der gelernte Rechtsanwalt machte 1915 die Piloten-Prüfung und flog danach meist Doppelsitzer, Voisin oder Farman. Da er bekannt und berüchtigt wegen seinen Bruchlandungen war, wurde er später zu einer Staffel versetzt, die einsitzige Flugzeuge flog, da offenbar niemand mehr mit ihm fliegen wollte! Die 5. Staffel "Les Comets" war 1917 mit Nieuports Ni-23 ausgerüstet und hatten ein dekoratives Kometenzeichen an dem seitlichen Flugzeugrumpf, wobei die Form von Flugzeug zu Flugzeug variierte. Edmond Thieffry erzielte insgesamt zehn Luftsiege und fünf Unbestätigte und nahm bei den belgischen Fliegerassen Platz drei ein! Seine zehn Siege machte er mit Ni-23 und SPAD VII. Nach dem Krieg war er dann an der Erschließung einer Luftlinie nach Belgisch-Kongo beteiligt, wobei er bei einem der Flüge 1929 abstürzte und ums Leben kam.

Nieuport 23

Das Modell

Nach den aufgemöbelten WW-I Modellen kommt hier nun ein aktuell gebautes Modell einer Nieuport 23 aus einem Dual-Combo Bausatz von Eduard. Obschon auch Doppeldecker ihre Tücken haben, war der Bau eine spaßige Angelegenheit trotz der winzigen Größe! Der Bausatz hatte Ätzteile und die waren sehr willkommen, besonders fürs Cockpit. Das Innere wurde mit Ölfarbe behandelt wie auch der Propeller. Die schöne Seite des Motors wird leider beim Einbau nach innen gekehrt! Die Cockpitverstrebungen wurden in einem hellen Grau/Silber gespritzt und die Motorhaube mit einer Mischung von Alclad-Dull-Aluminium und Humbrol 11. Der eingeklebte Gießast hinter dem Cockpit dient zur Verknotung der Heck-Steuerkabel, was sich als wenig hilfreich erwies, da ich vier von sechs Kabel auf Grund des abgesenkten Höhenruders aus gezogenem Gießast herstellen musste.

Nieuport 23

Die leicht verschmutzten Räder und die montierten "Gummibänder" aus Draht am Fahrwerkgestänge, die Vorläufer heutiger Stoßdämpfer. Hinter der Motorhaube brachte ich noch einen Metallring aus Zinnfolie an, ich denke mal, dass es Zinnfolie ist, mit der edle Weine verschlossen werden, und nicht Bleifolie wie irrtümlich vermutet. Den Rumpf spritzte ich mit Humbrol 11 und anschließend bekam er eine dezente Verschmutzung mit stark verdünntem Schwarz und Ölfarbe. Das Grün ist eine Mischung von Revell 362 und Humbrol 159. Wahrscheinlich hätte ich die inneren Cockpitstreben auch braun spritzen sollen, doch sah ich diese grauen Streben in einer restaurierten belgischen Maschine.

Nieuport 23

Die Räder wurden wieder mit meiner bewährten Kochplatten-Methode abgeflacht. Durch die Fotos bemerkte ich, dass ich die kleine Nabe an der Propellerverschraubung vergessen habe, was ich nachträglich noch realisiere.

Nieuport 23

Die Verspannung habe ich von unten nach oben durch den Flügel gezogen und mit Sekundenkleber befestigt. Die auf der Oberseite des Flügels herausstehenden Kunststoffdrähte wurden dann gekappt und verschliffen. Sehr mühsam, doch die umgekehrte Variante war nicht möglich, da einige Drähte im Rumpf enden.

Nieuport 23

Schade, dass die schönen belgischen Hoheitszeichen nur an den Flügelunterseiten angebracht waren, denn die oberen wurden überspritzt oder übermalt. Eduard hatte dafür dunkle grün/graue Decals vorgesehen, die ich dann auch noch überspritzte.

Nieuport 23

Fazit

Ein kleines Flugzeug, besonders in diesem Maßstab, das erst durch die Fotos seine Schönheit wirklich offenbart. Wenn so ein kleines Schmuckstück endlich fertig ist, bekommt man unweigerlich Lust auf mehr, und dank dem Dual-Combo-Satz wird das nächste Modell natürlich wieder eine Nieuport 23. Außer den fehlenden Öffnungen an der Motorhaube ist das Modell ohne Probleme zu bauen!

Quelle:

Squadron/Signal Nr.167: Nieuport Fighters in Action

Peter Hochstrasser

Publiziert am 07. Oktober 2011

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