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Savoia Pomilio SP.3

von Andreas Martin (1:48 Modelart by Marco)

Savoia Pomilio SP.3

Die SP.3, eingesetzt als Aufklärer und Artilleriebeobachter, ging aus der SP.2 hervor. Man verkürzte die Spannweite, sparte etwas Gewicht ein und verbesserte die Aerodynamik. Fertig war die SP.3. Somit konnte die Manövrierfähigkeit gegenüber der SP.2 verbessert und die Geschwindigkeit erhöht werden. Angetrieben von einem 240PS starken Fiat A 12 Reihenmotor, wurde die SP.3 im Frühjahr 1917 den Frontstaffeln zugeführt. Entgegen ihres antiquierten Äußeren war die Maschine wohl recht erfolgreich. Jedenfalls zeigten sich die SP.3-Besatzungen mit ihrem Fluggerät sehr zufrieden. Im Sommer 1917 waren rd. ¼ aller italienischen Frontstaffeln mit der Savoia Pomilio SP.3 ausgerüstet. Im Einsatz blieb dieser Typ bis Kriegsende und die letzten Maschinen wurden erst 1919 ausgemustert.

Savoia Pomilio SP.3

"Modelart by Marco" bietet die SP.3 als Resinbausatz im Maßstab 1:72 und in der hier vorgestellten 1:48er-Version an. Nun ist der Bau eines „Pushers“ (so genannt wegen des Druckpropellers) mit den filigranen Leitwerksträgern an sich schon keine leichte Sache. Aber dann noch als Resinbausatz! Mein Respekt vor dieser Aufgabe ließ den Bausatz zunächst für ein paar Jahre auf Halde reifen, bis ich mich jetzt dem Biest endlich stellte.

Savoia Pomilio SP.3

Der Bausatz der SP.3 besteht, wie schon erwähnt, hauptsächlich aus Resinteilen. Wo besondere Stabilität von Nöten ist, kommt Weißmetall zum Einsatz, so für die Leitwerksträger, das Fahrgestell, die Gondelstreben und für das MG und die Lafette. Eine Bauanleitung im herkömmlichen Sinne gibt es nicht. Lediglich eine (wenn auch sehr informative) Zeichnung des Gondelinneren, zwei rudimentäre Skizzen, welche die ungefähre Platzierung einiger (beileibe nicht aller!) Teile zeigen und eine farbige Zeichnung der Maschine in der Seitenansicht. Decals gibt es für zwei Maschinen im gleichen Farbschema. Die Tragflächenstreben müssen selbst hergestellt werden. Der dafür beiliegende Kunststoffstab ist jedoch viel zu dünn und nicht zu gebrauchen. Ersatz gibt es aber z.B. bei RaiRo.

Savoia Pomilio SP.3

Die Qualität der Teile würde ich als guten Durchschnitt bezeichnen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Auffallend sind der hervorragend detaillierte Motor in perfektem Guss sowie die realistisch dünnen Tragflächen. Dafür ist die Rippenstruktur der Flügel eher enttäuschend und für mich gerade noch so verwendbar.

Savoia Pomilio SP.3

Der schönen Innenstruktur der Gondel steht eine verzogene Seitenwand gegenüber. Dies ließ sich aber zum Glück mit dem Fön wieder einigermaßen richten. Die Gondelabdeckung ist/war ebenfalls leicht verzogen, was sich allerdings aufgrund der Materialstärke nicht beheben ließ. Und wo wir gerade beim Kritisieren sind: ein Kühler war mit Luftblasen übersät und an einigen Stellen nicht ganz ausgegossenen, was wieder umfangreiche Reparaturarbeiten nach sich zog. Das Heraustrennen und Versäubern der Kleinteile aus den ziemlich dicken Resinplatten ist auch kein Vergnügen und mitunter ist es einfacher, diese Teile gleich selbst anzufertigen. Die Decals sahen auf den ersten Blick zwar hervorragend aus, doch fehlte leider in einigen Decals die weiße Farbe. Zum Glück bot der Markierungsbogen drei Kokarden, so dass ich mir die Decals zusammenstückeln konnte. Außerdem weigerten sich die Schiebebilder sich von dem Trägerpapier zu lösen. Und beim Nachhelfen mit sanfter Gewalt zerbröselten sie sofort. Daher vor dem Gebrauch mit Klarlack überziehen.

Savoia Pomilio SP.3

Doch wo Schatten ist, gibt es auch Licht. Und hell leuchtet die durchdachte Konstruktion des Bausatzes, die durch die Weißmetallteile wirkungsvoll unterstützt wird. Letztendlich war der Zusammenbau ein ganzes Stück einfacher, als ich befürchtet hatte. Trotzdem sollte man über einige Erfahrung im Umgang mit Resin- und Shortrunbausätzen verfügen.

Eine besondere Bedeutung kommt bei diesem Modell der Darstellung der extrem aufwendigen Drahtverspannung (mit feinem Nylongarn) zu. Um ein Durchhängen der langen Flügel zu vermeiden, habe ich die „Spannfäden“ durch zuvor gebohrte Löcher in den Tragflächen durchgefädelt und verklebt. Die Spanndrähte können so die gesamte Konstruktion stabilisieren und stützen.

Savoia Pomilio SP.3

Die Lackierung der Tragflächen und des Leitwerks erfolgte mit der Airbrush. Die grauen Metallteile wurden gepinselt, ebenso wie die Holzflächen. Hierfür kam auf einer hellbraunen Grundierung dunkelbraune Plakafarbe zum Einsatz.

Das Modell der Savoia Pomilio SP.3 war schon ein hartes Stück Arbeit. Mit dem Ergebnis bin ich aber trotz einiger Patzer (gänzlich ohne kann ich eigentlich kein Modell bauen) doch recht zufrieden.

Weitere Bilder

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Savoia Pomilio SP.3

 

Andreas Martin,
Andreas' Flying Circus

Publiziert am 26. April 2010

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