Bücker Bü 131B Jungmannvon Peter Hochstrasser (1:72 Huma)1936 musste die Schweizer Luftwaffe nach einem geeigneten Flugzeug für die Anfängerschulung Ausschau halten und wurde nach Erprobung mehrerer Typen mit der Bücker Jungmann fündig. Das Flugzeug bewährte sich ausgezeichnet und blieb über 30 Jahre im aktiven Dienst. In den 60er Jahren wurden bei allen verbliebenen Flugzeugen für die Lärmbekämpfung Schalldämpfer eingebaut. 1971 wurde die ganze Flotte zurückgezogen und 1972 bekam der Aero Club Schweiz die restlichen Apparate, einige fanden auch den Weg ins Museum. Die A-1 bis A-6 waren Original-Bücker, die A-7 bis A-84 waren Lizenzbauten von Doflug Altenrhein. A-85 bis A-94 wurden von Aero-Clubs requiriert. Das Modell ist von Huma und lag in einer schönen, vielversprechenden Schachtel...das Öffnen zeigte aber ein etwas "steinzeitliches" Gerödel mit Plan, Decals und weißen Plastikteilen. Außer dem Hirth-Motor (mein Modell) ist auch die Option mit Lycomming-Motor möglich. Der Plan ist ausführlich, aber leider mit ungenauen Platzierungsangaben für Decals und Farben der neun (!) möglichen Varianten! Doch dank Internet und eigenen Fotos bei Flugtagen ist mit Eigeninitiative doch ein kleines Bückerchen möglich. Folgendes habe ich selbst gefertigt oder ersetzt:
Die Betriebstoffanzeige vor dem Cockpit Meine FlugplatzszeneDas neue Flugfeld ist 30x42 cm groß und bekommt später definitiv die Jungmann und eine Bf-109 G-6 aufgesetzt. Ich zeige eine Szene nach dem Krieg 1945, alles ist ruhiger geworden, und so hatte ein Offizier die Idee, man könnte doch die drei Arrestanten für etwas Nützliches gebrauchen, und so werden sie bei schönem Wetter zum Streichen des Zauns herangezogen, ist doch besser als Küchendienst ;-) In typischer Haltung kontrolliert der Offizier den Werdegang der "Strafarbeit", während sich die drei glücklich schätzen, statt in der Zelle zu schmoren. Die Figuren "operierte" ich aus Preisermännchen zusammen, den Wasserkübel (vorn) und die Farbkübel erstellte ich aus Ätzteilen, der Zaun aus Balsaholz und Plastiklatten. Die Szene gefällt mir sehr gut, da ich selber solches erlebte, aber leider in der Küche ;-) Das Ganze von der Rückseite, die Pinsel wurden aus Ätzteilen zurechtgeschnitten. Im Hintergrund ist die G-6 zu sehen, die ich schon früher hier auf MV vorstellte. Die Jungmann von oben. Die Spanndrähte wurden am oberen Flügel befestigt, indem ich nur "Sacklöcher" bohrte, also den Flügel nicht durchstieß. Auf diese Weise entfällt ein nachträgliches Schleifen und Reparieren des oberen Flügels...die Drähte werden dann durch den unteren Flügel gezogen, gespannt und mit Sekundenkleber befestigt. Der Auftritt links wurde auch als Decal realisiert. Das "R" auf dem Leitwerk bedeutet, dass dieses Flugzeug Rückenflugtauglich ist. Gut sind hier die Armaturen zu sehen, eigentlich erstaunlich bei diesem kleinen Fliegerchen! Ich bin absolut kein Modellbauer der gerne Doppeldecker bastelt, aber gefallen tun sie mir zu gut, um sie zu ignorieren, deshalb gibt's nichts anderes, als sich dem Schicksal hinzugeben, Fluchen, Schwitzen, Nervenflattern und am Schluss doch Freude am Ergebnis zu haben;-) Der Fahnenmast entstand aus einem 1mm Messingrohr, das ich weiß grundierte, dann mit Tamiya-Klebeband spiralförmig abdeckte und rot spritzte, die Fahne ist aus Küchenalufolie, rot gespritzt und mit je einem Decal versehen. Hier ist eine Gesamtansicht des Platzes. Die Anhöhe rechts entstand aus Styropor und die herbstlichen Bäume sind von Busch. Die Baracke entstand als Rohbau aus 2mm Karton, verkleidet mit Balsaholz. Gegenwärtig ist ein ähnlicher Platz für die Deutsche Luftwaffe und der USAF im Bau. Die Flugzeuge werden einige Male für Fotoshootings ausgewechselt, bis dann die definitive Platzierung erfolgt, und ich mich wieder einem neuen Projekt widme...Ideen habe ich mehr als genug;-)Peter Hochstrasser Peter Hochstrasser Publiziert am 07. Juli 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |