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Armstrong Whitworth F.K.8

C.3549, No.35 Squadron RFC, Dezember 1917

von Frank Barkhofen (1:48 Copper State Models)

Armstrong Whitworth F.K.8

Vor langer Zeit hatte ich gute Erfahrungen beim Bau der Sopwith Dolphin aus einem Kit von Copper State Models in der Premium-Edition gemacht. Daher habe ich 2017 recht schnell zugeschlagen, als der Bausatz der Armstrong Whitworth F.K.8 neu auf den Markt kam. Der Bausatz ist in drei Grundtypen erschienen: Early, Mid. and Late Type. Jede dieser drei Varianten hat es dann für kurze Zeit in einer Premium-Edition mit einem etwas höheren Preis gegeben. Meines Wissens nach war hier die Auflage auf wenige hundert Bausätze begrenzt. Danach ist nur noch eine normale Version, die aber auch Ätzteile enthält, verfügbar. 

Armstrong Whitworth F.K.8

Das Original

Die Armstrong Whitworth F.K.8, von ihrer Besatzungen oft "Big Ack" genannt, war ein großer robuster Zweisitzer, der viele Aufgaben übernehmen konnte. Das F.K. steht dabei für den niederländischen Flugzeugkonstrukteur Frederick Koolhoven. Aus der 1915 entwickelten erfolgreichen F.K.3 wurde die F.K.8 weiterentwickelt und hatte im Mai 1916 den Erstflug. Danach sind circa 1.700 Exemplare produziert und in Dienst gestellt worden.

Armstrong Whitworth F.K.8

Die Maschinen konnten mit dem internen Kamerahalter und Fenster im Boden als Aufklärer, zur Artilleriebeobachtung und mit bis zu 120 kg Bomben an den Unterflügelträgern als Tag- und Nachtbomber eingesetzt werden. Dabei konnte sie es auch mit Jagdflugzeugen aufnehmen. Für das Lewis MGwar Platz für bis zu 15 Magazine, welche allein 54 kg auf die Waage bringen. Mit dem Ende des Krieges wurden die meisten F.K.8 außer Dienst gestellt.

Armstrong Whitworth F.K.8

Als Referenzmaterial kann ich das Windsock Datafile Nr. 64 empfehlen. Mehr zu diesem heute relativ unbekannten Typ kann man bei bei Wikipedia nachlesen, wobei die englische Ausgabe wesentlich informativer ist. Die hier gezeigte Maschine ist die C.3549 der No.35 Squadron RFC im Dezember 1917. Das ist eine der vier möglichen Markierungen und sie wird auch auf der attraktiven Schachtel gezeigt.

Armstrong Whitworth F.K.8

Das Modell

Ich habe mich für den Mid. Type entschieden, da hier die großen Kupferkühler und das kompliziert wirkende ursprüngliche Fahrwerk enthalten sind. In der Praxis gab es damit Probleme, so dass später ein V-Fahrwerk der Bristol Fighter verbaut wurde. Allerdings habe ich schon einige dieser normalen Fahrwerke in der Vitrine, da darf es ruhig mal etwas urig und ungewöhnlich aussehen.

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Armstrong Whitworth F.K.8

 

Zusätzlich sind bei der Premium-Edition eine kleine Box mit der Resinausgabe des 160 PS Beardmore Motors, ein Metallauspuff von REXx, eine größere Ätzteilplatine aus Neusilber und eine weitere aus recht dickem Kupfer enthalten. Unter Anderem sind die schönen "AW" Herstellerlogos auf der Motorverkleidung in das Kupfer geätzt.

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Eine weitere Messing-Platine mit der Aufschrift "Spare parts" mag den einen oder anderen Modellbauer erschaudern lassen. Geht der Hersteller davon aus, dass ein großer Teil der Käufer beim Bau Probleme bekommt und möchte so die Anzahl von Supportanfragen reduzieren? Auf alle Fälle habe ich so etwas bisher noch nicht gesehen! Neben einem großen Bogen bei Cartograf gedruckter Decals ist ein weiterer winzig kleiner Bogen mit drei Decals im Lieferumfang. Aber das ist kein Korrekturbogen, sondern er enthält Decals mit Metalldruck. Toll gemacht, aber Achtung: der Trägerfilm ist hier durchgehend! Allerdings habe ich die Decals nur teilweise benutzt. Da mir die Kokarden gegenüber der Referenzen zu dunkel erschienen, habe ich Teile der Markierung mit selbst geschnittenen Masken auflackiert.

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Ich habe den Bau mit einer der beiden Ersatz-Motorhauben aus Messing begonnen und diese soweit verlötet, bis ich mir sicher war, dass meine Herangehensweise funktioniert. Ich denke, im Falle eines Fehlschlags an dieser Stelle wäre der Bausatz wohl wieder still und heimlich im Regal verschwunden. So aber habe ich danach das Neusilberätzteil zur endgültigen Motorhaube verlötet. Das Neusilber ist allerdings etwas störrischer als die Messingversion.

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Armstrong Whitworth F.K.8

 

Der Bausatz stellt sehr viele Teile und tolle Details zur Verfügung und glänzt mit perfekten Passungen und tollem Engineering. Stark belastete Teile wie z.B. die Tragflächenhalterung werden durch formschlüssige Verbindungen realisiert. Einziger kleiner Kritikpunkt: die Steuerflächen müssen selbst herausgetrennt werden, wenn man sie ausgelenkt darstellen möchte. Bei der Dolphin waren diese noch extra Teile. Das kann man natürlich mit einer guten geätzten Säge auch selbst machen, aber das dauert aufgrund der Größe der Teile schon ein wenig.

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Wie bei vielen meiner Modelle habe ich die Luftschraube, Hecksporn und die acht Tragflächenstreben aus echtem Holz gefertigt. Einige Teile, die mir zu filigran erschienen, um einen sicheren Transport des Modells zu erlauben, habe ich wieder durch Metall ersetzt oder verstärkt. Die Halterung des Hecksporns und Teile des Fahrwerks sind hier zu nennen, aber auch die Lagerung der drehbaren Luftschraube und die gedrehten Tankverschlüsse sind aus Metall.

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Zur Halterung der Spannseile sind Ätzteile enthalten, die jeweils eine Lasche mit Loch zur Verfügung stellen. Ich habe jedoch wieder die tollen RAF Wire Terminals von Gaspatch Models benutzt. Von Gaspatch stammt auch das Lewis MG. Der Korbsitz und die "Rotherham Air Pump" sind von Eduard sowie die Sitzgurte des Piloten von HGW.

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Fazit

Auch wenn es nun das größte Modell in meiner Vitrine ist, hat der Bau aufgrund der tollen ungewöhnlichen Konstruktion des Modells mit vielen Details im großen Lieferumfang viel Spaß gemacht. Jetzt hoffe ich, dass Copper State Models noch weitere Flugzeuge in 1:48 auf den Markt bringt und sich nicht komplett auf 1:32 Flugzeuge und 1:35 Panzerwagen verlegt hat!

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Epilog

Ich widme dieses Modell meinem Freund Roland, der kürzlich im Alter von 54 Jahren verstorben ist. Ruhe in Frieden.

Frank Barkhofen

Publiziert am 21. April 2023

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