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Airco DH.2

von Frank Barkhofen (1:48 Eduard)

Airco DH.2

Zum Vorbild

Zu dieser Zeit hatte man noch kein funktionsfähiges Synchronisiergetriebe. So entstand die Idee der Konfiguration der "Pusher" mit Schubpropeller. Das ermöglichte ein freies Schussfeld nach vorn, aber bedeutete zum anderen aber auch, daß der Pilot Tank, Motor und Luftschraube "im Nacken" hatte - kein angenehmer Gedanke im Falle von Bruchlandung oder Absturz. Zum anderen ist die Mechanik recht kompliziert, da sich der Umlaufmotor im Schwerpunkt befindet und so auch alle Steuerseile um die Luftschraube herumgeführt werden müssen.

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Geoffrey de Havilland konstruierte bei der Aircraft Manufacturing Company (oder kurz Airco) die DH.2, welche im Juni 1915 ihren Erstflug hatte und ab November 1915 in einer Stückzahl von 401 produziert wurde. Ab Februar 1916 waren die britischen Squadrons mit der DH.2 in der Lage, der sogenannten "Fokker-Plage" etwas entgegenzusetzen.

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Mit Erscheinen leistungsfähiger Albatros und Halberstadt auf deutscher Seite Ende 1916 war die DH.2 überholt und wurde an Trainingseinheiten abgegeben. Und noch ein Satz zum Namen: je nach Quelle findet man die Schreibweisen DH.2, DH2, DH-2 oder auch D.H.2

Airco DH.2

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Das Projekt

Bereits kurz nach dem Bau der DH.2 als Stripdown von Eduard im gleichen Maßstab vor einigen Jahren reifte in mir der Plan, diesem Stripdown eine weitere DH.2 an die Seite zu stellen, allerdings dieses Mal in vollendeter Form. Schon damals lag der Bausatz in meinem Lager und wartete nur darauf, begonnen zu werden.

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Wie bei vielen britischen Flugzeugen dieser Zeit waren die Lackiervorschläge des als Basis dienenden Profipacks 8094 von Eduard leinenfarben bzw. in PC10 gehalten. Da ich jedoch viele Doppeldecker in diesen Lackierungen in der Vitrine habe, suchte ich nach Alternativen. In der Anleitung des Bausatzes des großen Bruders von Wingnut Wing bin ich auf eine Lackierung im seltenen PC8 gestoßen. Damit war klar: es wird die Seriennummer 6000 der A Flight der 24 Sqn im Juli 1916. Der Pilot war Sidney Edward Cowan, der in Downpatrick (Irland) geboren wurde. Er starb nach einem Zusammenstoß in der Luft am 17. November 1916 im Alter von nur 19 Jahren.

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Mein Modell

Zum Glück konnte ich bei vielen Detaillösungen auf die Ideen des damaligen Baus zurückgreifen und musste mir nichts Neues überlegen. So sind z.B. die Heckausleger wieder in Metall gefertigt und auch die Streben sind aus Holz, allerdings jetzt in einer neuen Bauweise als Holz-Metall-Holz Sandwich, so dass das mühsame Bohren für die Metallpins entfällt.

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Neben den Heckauslegern ergänzte ich noch weitere Metallteile, z.B. am Fahrwerk sowie Tankdeckel und Pumpe aus Messing. Auch der Hecksporn ist eine Metall- und Holzkonstruktion. Die Vierblatt-Luftschraube habe ich wieder aus verleimtem und in Form geschliffenem Furnier hergestellt.

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Der Antrieb in Form eines Monosaupape Umlaufmotors mit 100 PS ist wieder von Small Stuff. Da wir bezüglich des Zubehörs in "Goldenen Zeiten" leben habe ich auch den 3D-gedruckten Sitz von Eduard, der eigentlich für deren neue Camel gedacht ist, ins Cockpit gebaut. Der Gurt soll, wie auf einigen Fotos des Originals erkennbar, aus dem Cockpit hängen. Die Stoffgurte von HGW-Models ermöglichten mir das.

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Auch das Zubehör von Gaspatch Models aus Griechenland war bei diesem Projekt eine große Hilfe. So sind das Lewis MG sowie die Spannschlösser und Terminals für die "RAF Wire"-Verspannung von diesem Hersteller. Allerdings passten die Trommelmagazine nicht in die aus Ätzteilen gelöteten Halter, so daß ich auf Magazine der Brassin-Reihe von Eduard (für die SE.5a) zurückgriff. Apropos Verspannung: die Verspannung der DH.2 ist nicht ganz einfach, allerdings halfen mir hier die Erfahrungen vom Bau des Stripdown weiter, so dass ich wusste, wie was wo verläuft bzw. verlaufen muss.

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Die Lackierung erfolgte mit Farben von Alclad, Gunze und Mr.Paint. Auf den Tragflächen habe ich die Rippensicherungsbänder mit weißer Grundierung auflackiert - eine sehr aufwändige, aber schöne Lösung. Die bereits erwähnte Farbe PC8 ist auch in dem Programm von Mr. Paint verfügbar. Allerdings bedeutete die Wahl dieser Maschine auch, dass ich keine Abziehbilder benutzen konnte, sondern die Markierungen mit der Hilfe selbst erstellter Masken (hier kam mein Schneidplotter zum Einsatz) aufs Modell gebracht habe. Nur kleine Decals, wie die Hersteller Logos auf den Streben und Instrumente im Cockpit habe ich aus dem Kit benutzt.

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Fazit

Ich denke mal, dass das Thema DH.2 damit für mich abgeschlossen ist. Allerdings werde ich noch weitere Doppeldecker in Pusher-Konfiguration in Angriff nehmen, da diese einfach urig aussehen. Einen detaillierten Baubericht zu diesem Modell kann man hier nachlesen.

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Frank Barkhofen

Publiziert am 23. Juli 2022

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