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Sikorsky Ilja Muromez

von Sebastian Rosenboom (1:72 Alanger)

Sikorsky Ilja Muromez

Die nach einer Heldengestalt der russischen Sagenwelt benannte viermotorige Sikorsky „Ilja Muromez“ kam im Herbst 1914 erstmals an der Ostfront zum Einsatz und hinterließ einen tiefen Eindruck beim deutschen und österreichisch-ungarischen Militär.

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Sie war mit rund 34 Metern Spannweite und einer Höchstgeschwindigkeit von rund 120 Kilometern pro Stunde scheinbar ein leichtes Ziel, konnte sich aber mit Hilfe mehrerer Maschinengewehre hervorragend verteidigen, war robust und warf ihre Bomben für die damaligen Verhältnisse sehr zielgenau ab. Gerade für leichte Jagdeinsitzer konnten Angriffe auf diese frühe „Fliegende Festung“ wegen des Abwehrfeuers der Bordschützen sehr gefährlich werden. Bis zur Russischen Revolution 1917 wurde das Muster immer weiter entwickelt und flog zuletzt 1922. Die Darstellung dieses zwar richtungsweisenden, aber relativ unbekannten Flugzeugs reizte mich deshalb sehr.

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Der wenig verbreitete Bausatz von Alanger ist seinem Alter entsprechend sehr rudimentär gehalten und bedarf dringender Überarbeitung. Das Rumpfinnere mit Cockpit wurde von mir daher grundlegend überarbeitet und die Sikorsky bekam eine Besatzung aus umgearbeiteten Figuren des Zweiten Weltkrieges. Soweit möglich verfeinerte ich die vorhandenen Teile mit Details oder tauschte sie, wie z. B. die Bordwaffen, durch Ätzteile aus. Die größte Herausforderung stellte die Verspannung der Leitwerke und Tragflächen dar, die mit hauchdünnen Nylonfäden realisiert wurde. Dies sollte angesichts der komplexen Verspannungen zu einer echten Geduldsprobe werden und viel Zeit und vor allem regelmäßige Pausen in Anspruch nehmen.

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Da ich einen Luftkampf darstellen wollte, benötigte ich natürlich noch einen deutschen Angreifer. Auch hier sollte es sich um einen „Exoten“ abseits der Fokker und Albatrosse handeln. Diesen fand ich in einem Resin-Bausatz einer Roland D. II „Haifisch“ von Eurokit, die ab 1916 an der Ostfront eingesetzt wurde. Die Maschine war zwar schnell und stabil, aber mangels Wendigkeit und schlechter Sichtverhältnisse nach vorn nicht den modernen Jagdeinsitzern der Westalliierten gewachsen und kam daher vor allem in Osteuropa und auf dem Balkan zum Einsatz. Der Bausatz ist von guter Qualität und wurde von mir „out of the box“ gebaut.

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Ergänzt wurde diese Szenerie noch durch einen Begleitjäger in Form einer Nieuport 11 „Bébé“ von Eastern Express, die ich mit einigen Ätzteilen verfeinerte. Dargestellt ist sie in der markanten Markierung der legendären 19. Jagdfliegerabteilung der russischen Luftstreitkräfte des Ersten Weltkrieges, die zahlreiche erfolgreiche Jagdflieger hervorbrachte. Dieses Ensemble an Flugzeugen hätte also im Herbst 1916 an der Ostfront durchaus so aufeinander treffen können.

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Es stellte sich die Frage nach einer geeigneten Bodenplatte für dieses Diorama. Mangels marktverfügbarer Alternativen blieb mir nur, diese nach meinen Vorstellungen zu gestalten, um eine Landschaft aus rund 1.000 Metern Höhe darzustellen. Anhand alter Luftbilder orientierte ich mich dabei grob an dem Gebiet rund um die österreichisch-ungarische Festung Przemyśl im heutigen Polen, die in den ersten Kriegsjahren hart umkämpft war.

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So legte ich neben einem Fluss, Feldern und Dörfern zwei Festungswerke und Schützengräben an, die mit zahlreichen Granattrichtern gespickt wurden. Die Flugzeuge wurden mithilfe von Plexiglasröhrchen über dieser Platte angeordnet. Zu sehen ist nun die Sikorsky Ilja Muromez, deren Bordschützen gerade einen Angriff der Roland D.II abwehren, wobei ein Motor getroffen wurde und steht. Verfolgt wird der deutsche Angreifer von der Nieuport XI, der Ausgang dieses Duells liegt also im Ungewissen…

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Sebastian Rosenboom

Publiziert am 19. Juli 2019

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