Boeing E-767

JASDF

von Marco Coldewey (1:144 Authentic Airliners)

Infos zum Original

Nach der Übernahme der Grumman E-2C Hawkeye stellt man in Japan fest, dass die Luftüberwachungsfähigkeiten noch nicht ausreichend waren. 1991 fragte man erneut in den USA an, um die Boeing E-3 Sentry zu beschaffen, da das Produktionsende der Boeing 707 und damit auch der E-3 beschlossen war, wurde dieser Plan verworfen. Boeing bot daraufhin ein gleichwertiges System auf Basis der Boeing 767-200 an. Im Gegensatz zu der 707 bot die 767 jedoch 50% mehr Platz in der Kabine für die 19 Radaroffiziere an. Das Radarsystem Northrop Grumman AN-APY-2 ist gleich dem neuerer E-3 Modelle, auffälligstes Merkmal ist die 9,14 m im Durchmesser und 1,8 m dicke drehende Radarantenne, welche über dem hinteren Rumpf angebracht ist. Neben umfangreichen anderen Sensoren und Kommunikationseinrichtungen wurden auch die Triebwerke modifiziert. Um dem erhöhten Stromverbrauch zu entsprechen, wurden die üblichen 90 kW-Generatoren durch 150 kW starke Aggregate ersetzt.

Japan beschaffte 1993 und 1994 vier dieser Maschinen und ist damit der einzige Kunde dieses Typs. Eingesetzt werden die als Boeing E-767 bezeichneten Maschinen auf der Hamamatsu Air Base. Da die Basis bisher dato nur von kleineren Kampfflugzeugen genutzt wurde, musste die Landebahn für das größere Gewicht der 767 verstärkt werden.

Infos zum Bausatz

Als einziger Hersteller im Maßstab 1:144 bietet nur Authentic Airliners kürzeste Boeing 767 an. Der Bausatz ist in beiden Triebwerksvarianten General Electric CF6 und Pratt & Whitney PW4000 erhältlich. Dazu gibt es optional ein Fahrwerk aus Weißmetall und eine kleine Ätzteilplatine.

Der Umbausatz für die E-767 von CtA Models ist auf die Zvezda-Boeing 767 ausgelegt. Er besteht aus zehn Teilen, sechs für das Radom mit Streben, einen Lufteinlass, Heckkonus und Flügelspitzen mit HF Antennen, sowie einen Decalsatz für ein Flugzeug. Die Anleitung zeigt auch wo die Zvezda-767-300 gekürzt werden muss, um eine -200 zu erhalten.

Infos zum Bau

Da es für die Boeing E-3 Sentry leider nichts Brauchbares im Maßstab 1:144 gibt (für mich als detailbesessenen Nietenzähler), entschied ich mich für diese Variante. Obwohl ich ein Fan von Authentic Airliners bin, war der Bau der 767 eine Enttäuschung. Eine Achse des Weißmetallfahrwerks war nicht mit gegossen, im Bugfahrwerk sind Aufnahmen für Scheinwerfer vorhanden, die aber nicht dabei waren. Das Schlimmste waren aber die Triebwerke: die Gehäuseteile passten kaum zusammen, was man leider auch am fertigen Modell sieht.

Der Umbausatz hingegen ließ sich sehr gut verarbeiten, die Montage der Streben war jedoch etwas kompliziert, da - logischerweise - keine Passzapfen vorhanden waren, um die Konstruktion zu erleichtern. Die weißen Decals sind leider nicht „Reinweiß“ und decken nur bedingt, was sich vor allem bei den Notausgangsmarkierungen auf dem Flügel bemerkbar machte. Um das Durchschimmern zu verhindern, habe ich dazu weiße Elemente aus der Restekiste unter die Markierung gelegt. Bei den Antennen konnte ich mich dann wieder etwas austoben.

Weitere Bilder

Marco Coldewey,
www.mc84.de

Publiziert am 02. Januar 2025

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