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Verlassen und Abgeschleppt

SA-8 trifft Traktor

von Michael Wittmann (1:35 verschiedene Hersteller)

Modellversium ist eine unpolitische Website, die keine Wertung über zeitgeschichtliche Vorgänge unternimmt, die sich hinter den Vorbildern der dargestellten Modelle oder Dioramen verbergen. Neutralität ist uns wichtig. Modellbau von Originalen militärischer Nutzung wird ohne favorisierte Gruppierungen oder Ausschlüsse hier auf MV dargestellt. Somit werden sämtliche Beiträge uneingeschränkt (und natürlich gesetzeskonform) freigeschaltet. Dies gilt auch hinsichtlich des Konflikts in der Ukraine, dessen Ende leider noch lange nicht in Sicht gekommen ist, und auch im Falle des Kriegsendes der Konflikt nicht plötzlich vergessen sein wird.

Verlassen und Abgeschleppt

Zum geschichtlichen Hintergrund

Der russische Überfall auf die Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann, ist eine vom russischen Präsidenten Wladimir Putin befohlene Invasion, die auf das gesamte Staatsgebiet der Ukraine zielt und den seit 2014 schwelenden Russisch-Ukrainischen Krieg eskalieren ließ.

Bereits ab April 2021 wurden Konzentrationen russischer Truppen in den Grenzregionen zur Ukraine beobachtet; zudem fanden dort ab Ende 2021, ab Februar 2022 auch im benachbarten Belarus, Manöver statt. Am 21. Februar 2022 erkannte Russland die Unabhängigkeit der separatistischen „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk an; mit beiden schloss Russland Beistandsverträge, die aufgrund einer angeblichen Bedrohung durch die Ukraine als Vorwand für den Angriff auf die restliche Ukraine dienten, der gleichzeitig von Süden, Osten und Norden erfolgte. Ein ursprüngliches Kriegsziel Russlands, die Einnahme Kiews innerhalb weniger Tage und der Sturz der ukrainischen Regierung, wurde nach heftigen Kämpfen und einer wochenlangen teilweisen Umklammerung der Stadt Ende März aufgegeben, um stattdessen alle Kräfte auf eine Offensive im Osten des Landes zu konzentrieren. Dort konnte Russland seither einige Gebietsgewinne verzeichnen, stößt aber weiterhin auf zähen Widerstand. Beim Abzug der russischen Truppen aus den zeitweilig besetzten Gebieten nordwestlich von Kiew offenbarten sich Muster der kriegsverbrecherischen Misshandlung und Tötung von Zivilisten.

Um die Regierung der Ukraine zu stürzen, versuchten die russischen Streitkräfte am 24. Februar 2022 eine Luftlandeoperation auf dem Flughafen Kiew-Hostomel – die aber scheiterte. Bodentruppen rückten aus mehreren Stoßrichtungen rasch von Belarus aus nach, doch geriet der Vormarsch schon nach wenigen Tagen ca. 30 km vor Kiew ins Stocken. Nach wochenlanger Umklammerung der Stadt von Norden, Westen und Osten musste Russland den Versuch der Eroberung Kiews Ende März aufgeben. Beim Abzug der russischen Truppen aus allen zuvor eroberten Gebieten nördlich von Kiew und Charkiw offenbarten sich Plünderungen und andere Kriegsverbrechen. Der Ort Butscha erlangte weltweite Bekanntheit durch die dort begangenen Gräueltaten durch russische Truppen.

Verlassen und Abgeschleppt

Im Osten der Ukraine konnten die ukrainischen Truppen ihre Stellungen vor Donezk entlang der seit 2014 bestehenden Kontaktlinie den ganzen März und April durchgehend halten, ebenso die nahe der russischen Grenze liegende Großstadt Charkiw, die in der um sie geführten Schlacht erheblich zerstört wurde, bis eine ukrainische Gegenoffensive Anfang Mai die Angreifer hier zurückdrängen konnte. Zwischen Donezk/Luhansk und Charkiw liegende Gebiete wurden von Russland besetzt, dessen Truppen im April und Mai kleinere Geländegewinne, aber keinen Durchbruch erzielten. Noch weitaus stärker als Charkiw wurde die am Asowschen Meer liegende Hafenstadt Mariupol zerstört, wo sich die Verteidiger Mitte Mai nach langer Belagerung ergaben.

Bis auf den Südwesten der Ukraine (Oblast Odessa und Oblast Mykolajiw) wurden alle Gebiete im Süden der Ukraine, wo seit 2014 die Einnahme einer Landbrücke von Russland zur Krim befürchtet worden war, besetzt. Dazu gehörte auch die Stadt Cherson, die bereits Anfang März eingenommen worden war. Der russische Vorstoß von Cherson in Richtung Odessa war Anfang März bei Mykolajiw gescheitert. Eine amphibische Landung wurde nach der Versenkung des Flaggschiffs Moskwa Mitte April nochmals unwahrscheinlicher. Gleichwohl wurde noch Mitte April von Landverbindungen nach Transnistrien gesprochen; insbesondere das russische Militär war mit den politischen Beschränkungen der Ziele auf den Donbass unzufrieden und forderte im Gegenteil ehrgeizigere Ziele und eine Generalmobilmachung in Russland.

Eine Bürgerplattform in Belarus hatte für die ersten 70 Tage des Krieges 631 Raketenstarts in die Ukraine von Belarus aus ermittelt. Dazu sollen auch Cruise-Missiles von Flugzeugen im Luftraum von Belarus gestartet worden sein, Am 3. Juli 2022 wurde Lyssytschansk, die letzte größere Bastion der Ukraine im Gebiet Luhansk, von russischen Truppen erobert. Den ganzen Juli hindurch bewegten sich die Frontlinien nur geringfügig.

Quelle: Wikipedia

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SA-8 Gecko

Die 9K33 Osa (NATO-Codename: SA-8 Gecko) ist ein sowjetisch/russisches Flugabwehrraketen-System, das in den 1960er Jahren entwickelt und 1975 in Dienst gestellt wurde. Es dient zur Bekämpfung von Hubschraubern und Kampfflugzeugen in niedriger bis mittlerer Flughöhe und ist heute noch bei vielen Armeen im Einsatz. Der GRAU-Index lautet 9K33 Osa. Als Nachfolger gilt das moderne 9K330 Tor-System.

Das Flugabwehrraketen-System 9K33 Osa wurde Anfang der 1960er-Jahre entwickelt. Die Federführung lag beim Forschungsinstitut NII-20. Grundlage der Entwicklung war ein Beschluss des Ministerrates der Sowjetunion vom 27. Oktober 1960. Ziel war die Herstellung eines Flugabwehrraketensystems, das autonom agieren konnte und alle wichtigen Bestandteile eines Flugabwehrsystems wie Suchradar, Feuerleitradar und Flugkörper in einem Fahrzeug vereinte. Die Zusammenfassung dieser Elemente in einem Gefechtsfahrzeug versprach eine höhere Autonomie und eine bessere taktische Beweglichkeit. Gleichzeitig konnte die Anzahl der Zielkanäle je Batterie erhöht werden, was der Flugabwehrraketenbatterie die gleichzeitige Bekämpfung mehrerer Luftziele ermöglichte. Gegenüber der nahezu zeitgleich entwickelten 2K12 Kub bedeutete das eine deutliche Erhöhung des Gefechtswertes. Zugunsten dieser Vorteile verzichtete man auf die automatisierte Übertragung von Zieldaten und die Möglichkeit der automatisierten zentralen Führung der Batterien. Dadurch war die Aufklärungsreichweite insgesamt eingeschränkt.

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Am Anfang der Entwicklung wurde von einer vergleichsweise leichten Rakete mit einer Masse von etwa 50 bis 60 kg ausgegangen. Die Arbeiten am Projekt beschränkten sich im Endeffekt auf konzeptionelle Arbeiten und Machbarkeitsstudien. Die Entwicklung wurde in dieser Phase wesentlich vom amerikanischen Projekt XMIM-46A Mauler inspiriert. Ursprünglich war die Verwendung einer halbaktiven Rakete vorgesehen. Der Lenkflugkörper entsprach einer verkleinerten Ausführung der Rakete 3M9 des Systems 2K12. Durch die kleineren Abmessungen ergaben sich jedoch Probleme bei der Konstruktion des Zielsuchlenkkopfes, insbesondere bei der Unterbringung der Antenne. Die Annahmen über die Fortschritte bei der Entwicklung von Feststoffraketentriebwerken waren zu optimistisch. Letztlich erwies sich auch das ursprünglich ausgewählte Fahrgestell auf Basis des MT-LB als ungeeignet.

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Im Jahr 1965 wurden nach einer Umgliederung der Projektorganisation und dem Auswechseln der für die Entwicklung verantwortlichen Konstrukteure die Anforderungen an das Waffensystem neu definiert. Ausgangspunkt war nun eine Rakete mit etwa 110 kg Masse. Die Erprobungen ab 1967 zeigten noch vielfältige Probleme sowohl einzelner Komponenten als auch des gesamten Waffensystems auf, die zu größeren konstruktiven Änderungen führten.

Die Werkserprobung des Waffensystems begann 1970, die Übernahme in die Bewaffnung der Sowjetarmee erfolgte im darauffolgenden Jahr. Gleichzeitig begann die Entwicklung der verbesserten Variante 9K33AK, die sich durch eine höhere Vernichtungswahrscheinlichkeit, eine größere Vernichtungszone und die Erhöhung der Anzahl der Lenkflugkörper von vier auf sechs je Startfahrzeug von der Ursprungsvariante unterschied. Die Raketen waren nun wartungsfrei in Transport- und Startcontainern gelagert. Im Jahr 1974 wurde die 9K33AK erprobt, 1975 in Dienst gestellt und im gleichen Jahr erstmals öffentlich gezeigt.

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Das Waffensystem wurde normalerweise geschlossen im Bestand eines Flugabwehrraketenregimentes eingesetzt. Das Regiment setzt sich aus fünf Flugabwehrraketenbatterien, einer Führungsbatterie, einer Technischen Batterie und einer Instandsetzungsbatterie zusammen. Die Führungsbatterie besteht aus:

  • einer Automatisierten Führungstelle PU-12M auf Basis des SPW-60
  • einer Rundblickstation RBS-40
  • einer Rundblickstation RBS-19
  • einer Rundblickstation RBS-18
  • einem Höhenfinder PRW-16

Alternativ zur RBS-19 kann auch eine Rundblickstation RBS-15 (P-15) zum Einsatz kommen.

Zu einer Fla-Raketenbatterie des Waffensystems gehören:

  • eine Automatisierte Führungstelle PU-12M auf Basis des SPW-60
  • vier Start- und Leitstationen 9A33
  • zwei Transport- und Ladefahrzeuge 9T217
  • eine Prüf- und Abstimmbasis MTO 9W210 auf Lkw ZIL-131
  • ein Werkzeug- und Ersatzteilsatz, verlastet auf Lkw ZIL-131
  • 48 Lenkflugkörper 9M33M

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Yanmar YT5113A

Yanmar ist ein japanischer Motoren- und Maschinenhersteller, der 1912 in Osaka gegründet wurde. Wie viele japanische Industrieunternehmen haben sie eine sehr vielfältige Produktpalette, von Schiffsmotoren bis hin zu Klimaanlagen und natürlich den landwirtschaftlichen Geräten. Der YT5113A begann 2013 als Konzeptdesign im Rahmen eines Projekts zum 100-jährigen Firmenjubiläum. Unter der Aufsicht des Industriedesigners Kiyoyuki „Ken“ Okuyama kam der erste Serientraktor der YT-Serie 2015 in seiner leuchtenden Premium-Rot-Farbe auf die Felder. Traktoren der YT Serie werden seit 2015 weltweit verkauft. Der Preis für einen Traktor dieser Serie beginnt bei ca 60.000 € los und geht bis 90.500 € je nach Modell und Ausstattung.

Verlassen und Abgeschleppt

Zu den Modellen

Durch die Berichterstattung über den Krieg stieß ich auf ein Video, wo ukrainische Bauern aufgrund von Treibstoffmangel liegengebliebene russische Fahrzeuge abschleppen und sie den ukrainischen Streitkräften übergeben, die sie wiederum gegen ihre ehemaligen Besitzer einsetzten. In Meinem Fundus lag schon lange eine SA-8, die sich dafür anbot. Und so begann nach dem Kauf des Traktors das Projekt.

Verlassen und Abgeschleppt

Der YT5113 in 1:35 stammt von Hasegawa und ist aus dem Jahr 2018. Der Bausatz ist ein Multi Color-Bausatz, so dass er auch ohne Lackierung auskommen würde. Die Details und die Passgenauigkeit sind sehr gut. Da mir das Rot nicht so zusagte, wurde der Traktor einfach blau lackiert. 

Die SA-8 ist von Trumpeter und das Modell wurde 2015 auf den Markt gebracht. Das Fahrzeug verfügt über eine Innenausstattung, von der man aber nach dem Zusammenbau so gut wie nichts mehr sieht. Von der Detaillierung und Passgenauigkeit lässt der Bausatz keine Wünsche offen. Die Farben stammen von Tamiya. Das Ganze kam auf eine kleine begrünte Grundplatte. 

Bilder vom Bau und weitere Modelle von mir findet ihr in meinem Instagram Account: blue_patriot_mustang_

Verlassen und Abgeschleppt

Michael Wittmann

Publiziert am 05. September 2022

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