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M911

8x6 C-Het

von Michael Franz (1:35 MiniManFactory)

M911

Der in den 1970er Jahren entwickelte Oshkosh M911 (C-HET) 8x6 war eine vorrangig von der US-Army genutzte Schwerlastzugmaschine und war als Nachfolger des M746 vorgesehen, welcher aufgrund seines Alters teuer im Unterhalt wurde. Der M911 basiert auf der zivilen Schwerlastzugmaschine F2365 und dient dem Schwerlastanhänger M747 als Zugmaschine im Panzertransport. Die Kabine der Zugmaschine bietet Platz für drei Personen - Fahrer und zwei weitere Beifahrer. Als Besonderheit dieses Fahrzeugs zählt die erste der drei hinteren Achsen, welche eine luftgefederte Zusatzachse darstellt, die bei Gebrauch abgelassen werden konnte - oder zum Kraftstoffsparen angehoben, wenn nicht benötigt. Hinter dem Führerhaus der Zugmaschine befinden sich zwei je 20t Seilwinden, die zum Beladen des Anhängers verwendet wurden. Angetrieben wird der M911 von einem Detroit Diesel 8V92TA Kompressormotor, welcher das Fahrzeug mit 450PS zu einem wahren Kraftkoloss erstrotzen lässt. Derselbe Motor wurde bei weiteren Schwerlastfahrzeugen der Marke Oshkosh auch im zivilen Sektor weiter verwendet.

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Das Fahrzeug ist allradgetrieben in der Konfiguration 8x6, wobei ein Allison Automatikgetriebe für die Kraftversorgung sorgt. Eingesetzt werden kann die Zugmaschine bei Temperaturen von -50°C bis +50°C und per Lufttransport mit der C-141 Starlifter oder der C-5 transportiert werden. Zum Haupteinsatzgebiet zählte der Straßentransport von schweren Kampfpanzern, wie beispielsweise dem damals aktuellen M47 Patton. Die US-Army orderte in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre 1.000 M911 Schwerlastzugmaschinen, zusammen mit dem zugehörigen Schwerlastauflieger M747. Eine größere Stückzahl der Schwerlastfahrzeuge war von der US Army auch in Europa stationiert und auch auf deutschen Straßen regelmäßig zu sehen.

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Neben der militärischen Verwendung im Panzer- und Schwerlasttransport hat sich das Fahrzeug nach seiner militärischen Ausmusterung auch bei mehreren zivilen Unternehmen als Schwerlastzugmaschine einen Namen gemacht und befindet sich bei mehreren Firmen weltweit bis heute noch im Einsatz.

Im militärischen Einsatzgebiet findet der M911 Panzertransport seit der Einführung des M1A2 Abrams keine Verwendung mehr, da dieser zu schwer für die Verlastung auf dem Gespann aus M911 und M747 wurde. Die Ausmusterung erfolgte daraufhin, als Nachfolger befindet sich der Oshkosh M1070 und M1000 Panzertransporter bis heute bei der US Army im Einsatz.

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Der bekannte ungarische Hersteller Minimanfactory bietet als absolute Top-Neuheit ein Multimediamodell des M911 C-HET (sowie getrennt erhältlich auch den zugehörigen Schwerlastauflieger M747) im Maßstab 1:35 an. Das Modell beinhaltet hoch detaillierte Resinteile, Fotoätzteile, Folie für die Fenster und mehr.

Neben der vollständigen Nachbildung des Rahmens sind auch ein kompletter Motor mit Antriebsstrang, eine detaillierte Radaufhängung, ein Innenraum der Fahrerkabine sowie eine komplette Nachbildung der Seilwinden und weiteren Aufbauten über der absenkbaren zweiten Achse vorhanden.

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Alle Bauteile sind - wie bei Modellen des Herstellers Minimanfactory gewohnt - sehr sauber gegossen und nur noch von den sehr kleinen und geschickt platzierten Angüssen zu befreien, dann (unter Wasser) zu versäubern.

Nach dem schon betagten Bausatz von Hobbyfan ist dies nun der einzige und absolut empfehlenswerte Bausatz dieser markanten Schwerlastzugmaschine der US Army.

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Im ersten Bauschritt werden die Achsträger zusammengebaut, die Federn eingesetzt und nach waagerechtem Ausrichten aller drei Antriebsachsen mit Sekundenkleber fixiert. Erst dann werden weitere Kleinteile wie Bremsscheiben, Gestänge, Antriebswellen oder das Getriebe montiert. An der Vorderachse werden aus Plastikprofilen kleine Stücke eingesetzt, um die Lenkung weiterhin lenkbar zu erhalten. Das Lenkgestänge folgt dann erst später. Die Tanks zwischen dem Rahmen werden nur lose eingesetzt und später verklebt, da diese dann mit dem Motor ausgerichtet werden sollten, um dann beim Motoreinbau diesem nicht im Wege zu sein. Die Bremstrommeln werden dann an den Achsen verklebt. Es folgt die hydraulisch absenkbare Achse, die hier wahlweise angehoben oder abgesenkt dargestellt werden kann. Hierzu liegen unterschiedlich dicke Luftbälge bei sowie Druckluftzylinder, die in der Länge angepasst werden müssen. Ich habe mich für die angehobene Version entschieden, da dies eines der interessanten Merkmale dieser Schwerlastzugmaschine darstellt.

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Es werden dann die weiteren Anbauteile am Rahmen ergänzt. Die Tanks werden mit fotogeätzten Trittbrettern vervollständigt und am Rahmen montiert, die Rückleuchten und hintere Abschleppöse angebracht. Für die Spritzschutzlappen am Heck werden die Halterungen in Form gebogen und montiert, wohingegen die später schwarz zu lackierenden fotogeätzten Spritzschutzlappen erst später montiert werden. Es folgen die Halterungen für den Drehteller sowie für den Motorkühler. Anschließend werden die beiden Vorderkotflügel angepasst und ausgerichtet, dann verklebt. Es folgen noch Trittbretter, seitliche Toolbox, Gitter und einige weitere Kleinstteile, bevor dann der Rahmen für die Lackierung fertig gestellt ist.

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Der soweit fertig gestellte Rahmen wird dann in Schwarz grundiert (Valleyo Black Primer). Anschließend wird dieser dann mit Tamiya Dark Yellow lackiert, gefolgt von einem Aufhellen mit Tamiya Buff, wobei dieses die am stärksten verbleibende Farbe darstellt. Nach dem Aufbringen von Lackschäden mit einem kleinen Schwamm und dunkelgrauer Farbe können weitere Details am Rahmen angebaut werden. Ein Washing sowie weitere Abnutzungsspuren folgen später, wenn der Motor etc. montiert ist.

Der Motor besteht aus zwei großen Hauptteilen, die den Motor mit feinsten Details nachbilden. Es werden hieran weitere Aggregate angebaut, Laufrollen für die Antriebsriemen und weitere Leitungen und Anbauteile aus Resin und Fotoätzteilen. Die Position der einzelnen Rohrleitungen muss angepasst werden, während der Motor im Rahmen provisorisch eingepasst ist, um eventuelle Passprobleme beim späteren Motoreinbau bereits jetzt zu vermeiden. Die Rohrleitungen wären bei falscher Ausrichtung dem Motoreinbau dann im Weg. Die Auspuffleitung wird erst später ergänzt, wenn der Motor dann im Rahmen eingebaut und das Führerhaus mit seiner Auspuffanlage montiert werden kann.

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Auf dem linken Vorderkotflügel befindet sich ebenfalls noch ein Zusatzaggregat, welches dann über Rohrleitungen mit dem Motor verbunden und auf Fotoätzteilen montiert wird. Eine Anpassung mit der hierfür ausgeschnittenen Motorhaube ist zwingend notwendig, da auch hier bei falscher Ausrichtung das Aggregat oder die zugehörige Rohrleitung der Montage der Motorhaube im Weg stehen würde.

Der Motor wird nach einer schwarzen Grundierung in Dunkelgrün lackiert, bevor dann weitere Anbauteile mit Schwarz und Aluminium herausgearbeitet werden. Die Rohrleitungen werden dann in einer dunklen Rostfarbe bemalt. Der komplette Motor erhält dann ein dunkles (fast schwarzes) Washing mit Ölfarben, bevor dieser dann für die Montage in Rahmen fertig gestellt ist. Nach seinem Einbau werden noch weitere Rohrleitungen ergänzt sowie auch diverse Ölflecken und Schmutz am Motor nachgebildet.

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Die zweiteiligen Räder - Reifen und Felgen - werden zunächst zusammengeklebt. Bei einigen musste dann ein kleiner Spalt im Bereich um die Felge herum verspachtelt und dann verschliffen werden. Anschließend erhalten die Räder eine schwarze Grundierung, bevor dann die Felgen zunächst in Dunkelgelb von Tamiya lackiert und mit Buff akzentuiert werden. Sämtliche Radschrauben werden dann noch mit einem hellen Beige bemalt. Mit einem Schwamm werden mit Dunkelgrau Lackschäden in den Felgen dargestellt. Die Reifen werden in Nato-Black lackiert und anschließend mit einem beigefarbenen Washing "eingesaut" und anschließend auf den Reifenflanken wieder abgewischt. Eine Felge wird zur Auflockerung des beigefarbenen Fahrzeugs in Nato-Green lackiert.

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Der fertig gestellt Motor wird dann in den Rahmen eingebaut und um Kühler sowie diverse Kühlleitungen ergänzt. Auch das weitere Zusatzaggregat auf dem linken Kotflügel wird nun samt Verbindungsrohr ergänzt, wobei hierbei unbedingt die Motorhaube und das Führerhaus zum genauen Ausrichten der Position provisorisch montiert werden sollten. Die beiden Tanks erhielten nun ebenfalls Kraftstoffleitungen angedeutet, die allerdings hinter den Tanks enden. Auch der Rahmen erhielt dann ein Washing mit einem Gelb/Braun sowie Regenspuren aus hellem Beige. Lackschäden wurden auch hier mit einem Schwämmchen und Dunkelgrau aufgebracht. Es fehlt noch ausgelaufenes Öl an den Tanks und weitere Details. Die Räder sind auf den Bildern bisher nur provisorisch aufgesteckt und noch nicht verklebt.

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Es werden dann im nächsten Schritt alle Räder montiert, ausgerichtet und verklebt. Auch wird die Abgasleitung vom Motor zur Auspuffanlage verlegt und anhand des hierzu aufgesetztem Führerhauses verklebt und an Ort und Stelle dann mit Lifecolor's Rostfarben bemalt. An den Tanks, am Motor und an weiteren Stellen des Rahmens wird ausgelaufenes Öl mit Tamiya Smoke und Pigmenten dargestellt, blankes Metall folgt mit einem Bleistift an exponierten und demnach stark beanspruchten Bereichen.

Die Bodenplatte für den Innenraum sowie auch das Armaturenbrett müssen beide seitlich etwas angepasst werden, um problemlos in das Führerhaus eingeschoben werden zu können. Anschließend wird die Beifahrersitzbank auf ihren Resinstützen montiert und auf der Bodenplatte montiert. Der Fahrersitz erhält aus Fotoätz- und Resinteilen seine Halterung sowie dazu den Zylinder, mit dem der Sitz beim Original in Höhe und Neigung angepasst werden kann. Das Armaturenbrett sowie die daran angebrachte Rückwand des Fußraums verbleiben separat und werden nach der Lackierung direkt im Führerhaus eingebaut, bevor dann die Bodengruppe montiert wird. Es folgen die Pedalerie und diverse Hebel im Innenraum, bevor dieser dann in Nato-Green lackiert wird. Alle Umrandungen der Anzeigen, Knöpfe etc. am Armaturenbrett werden dann in einem helleren Grün hervorgehoben, bevor dann mit Rot und Silber Knöpfe etc. bemalt werden. Die Anzeigen werden zunächst Schwarz bemalt, dann die Zeiger und Ziffern weiß hervorgehoben, dann die Verglasung mit Micro Crystal Clear dargestellt.

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In das Führerhaus werden nach dem Versäubern zunächst die Türen eingesetzt. Diese können wahlweise auch geöffnet dargestellt werden, müssen jedoch, wenn geschlossen eingebaut, etwas nachgearbeitet werden. Sie sind etwas zu groß. Anschließend wird der Innenraum in Nato-Grün lackiert und das Armaturenbrett mit angebautem Lenkrad montiert. Die Auspuffanlage wird anschließend mit beiliegenden Fotoätzteilen am Führerhaus montiert und ausgerichtet. Es folgen weitere Kleinteile, wobei Fensterscheiben, Spiegel, Scheinwerfer etc. erst nach der Lackierung montiert werden.

Nach einer Grundierung mit Valeyo's Black Primer werden das Führerhaus und die Motorhaube mit hierzu bereits montiertem Kühlergrill und weiteren Ätzteilen dann zunächst in Dunkelgelb lackiert, anschließend mit Tamiya Buff aufgehellt - auch hier stellt Buff die eigentliche Farbe dar, das Dunkelgelb dient der Schattierungen. Mit dem Pinsel werden dann die schwarzen Gummidichtungen der Fensterumrandungen aufgemalt. Mit einem Schwamm und einem feinen Pinsel folgen mit Dunkelgrau die Beschädigungen in der Lackierung. Nach Fertigstellung werden die schwarzen Markierungen auf den Türen auflackiert, bevor dann mehrere Washings aus Ölfarben (Braun, Beige, Grau) folgen. Anschließend ist das Führerhaus für die Montage der Fenster fertig gestellt.

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Es sind hinter dem Führerhaus verschiedene Zusatzaggregate, ein Laufgitter, Doppelseilwinde und weitere Anbauteile angebracht. Diese werden als separate Baugruppen zusammengesetzt, mit Fotoätzteilen ergänzt und mit etwas Draht weiter detailliert. Die Seilwinden sind bereits mit sehr gut detailliertem, aufgerolltem Seil dargestellt, erhalten hierzu nur noch weitere Seilenden, welche dann mit Ösen ausgestattet "von den Seiltrommeln" hängen. Nach Fertigstellung der beiden Baugruppen werden diese analog zum Führerhaus lackiert und gealtert. Der Bereich an / hinter der Seilwinde erhält einige Schäden mehr als der Rest, da hier auch eine größere Beanspruchung erfolgt. Die Seilnachbildungen werden zunächst schwarz lackiert, dann mit Pigmenten (Gun Metal) nachgearbeitet. Montiert werden diese Baugruppen dann auf dem Rahmen, nachdem das Führerhaus angebracht wurde.

Die Motorhaube wird aus zwei Resinteilen zusammengesetzt und um weitere Ätzteile ergänzt, bevor sie dann analog zum Führerhaus lackiert werden kann.

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Nachdem sämtliche Baugruppen lackiert und mit Lackschäden versehen wurden und das Washing abgeschlossen war, folgt die Montage der Baugruppen auf dem Rahmen. Alle Komponenten passen sehr gut, so dass hier keinerlei Schwierigkeiten auftreten. Es folgen dann weitere Kleinteile, wie sämtliche Scheinwerfer (silbern ausgemalt und mit klaren Resinteilen verschlossen), Blinker (Tamiya Clear Orange) sowie Rückleuchten. Im letzten Schritt der Montage werden die Außenspiegel angebracht, welche etwas fragil erscheinen aber sich doch erstaunlich gut montieren lassen. Sind auch diese montiert, werden farblich die letzten Ausbesserungsarbeiten durchgeführt, bevor dann mit Graphit noch blankes Metall, mit Pigmenten Staub, Ruß sowie Gummi an den Reifenflanken aufgebracht werden und ausgelaufenes Öl und Fett dargestellt wird.

M911

Michael Franz,
www.world-in-scale.de

Publiziert am 26. Januar 2017

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