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M1025 HMMWV

Aufklärungseinsatz für U.S. Ranger

von Theo Peter (1:72 Military Wheels)

Voll bepackter Humvee M1025 (Resin-Zurüstteile von CMK)
Voll bepackter Humvee M1025 (Resin-Zurüstteile von CMK)

Zum Original:

Heute zeuge ich euch den M1025 der amerikanischen Streitkräfte. Ausgeschrieben bedeutet HMMWV nicht mehr als "High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle", was umgangssprachlich oft als "Humvee" ausgesprochen wird. Der Hummer stellt ein geländefähiges, allradgetriebenes Mehrzweckfahrzeug der amerikanischen Streitkräfte dar, welcher den als "Willy-Jeep" bekannten Offroader ersetzte. Die Nutzlast beträgt ca. 1,25 Tonnen. Das Fahrzeug ist konzipiert für einen Fahrer und bis zu neun Mitfahrer oder alternativ auch Ladung. Hergestellt wird der Humvee seit 1985 von der amerikanischen Firma AM General. Mittlerweile besitzen die U.S. Marines ca. 20.000 und die U.S. Army sogar über 120.000 Stück.

Allerdings ist das Fahrzeug nicht nur beliebt. So ist der Hummer sehr anfällig gegen Minen und Sprengfallen. Aus diesem Grund und da im Jahre 2010 alle bestellten Humvees geliefert wurden, setzt das Militär immer mehr auf den minenresistenten MRAP. Mit einer Breite von über zwei Metern und einer Länge von über vier Metern ist das fast 2,5 Tonnen schwere Fahrzeug ein echtes Monster und sorgt schon durch seine Ausmaße für Aufsehen. Angetrieben wird der Hummer von einem 110 kW starken Dieselmotor. Die Höchstgeschwindigkeit im Gelände beträgt ca. 40 km/h, auf der Straße sogar 113 km/h. Im Laufe der Zeit wurde der Hummer bereits in Sand-Wüsten, Geröll-Wüsten, der Arktis, auf Bergen, in Sümpfen, in Steppen und natürlich auch urbaner Umgebung getestet und eingesetzt. Der HMMWV wurde im Bezug auf Bewaffnung, Panzerung und Ladekapazität immer weiter verbessert und wird heute in sämtlichen Spezialvarianten gebaut.

U.S. Ranger durchkämmen ein Dorf im Nahen Osten.
U.S. Ranger durchkämmen ein Dorf im Nahen Osten.

Zum Bau:

Qualität, Detaillierung und Passgenauigkeit des Kits sind sehr schlecht. Ebenfalls ist der eigentlich weiße Kit mit zahlreichen braunen Flecken beschmutzt. Leider liegen dem Bausatz keine Decals bei. Die Bauanleitung entgegen ist sehr übersichtlich aufgebaut. Doch genau diese ganzen Nachteile machen den Reiz des Kits aus. Eine echte Herausforderung eben!

Gesagt - getan, Herausforderung angenommen! Fischhäute, Grate und Angussstellen entfernt, Teile gesäubert und aus dem Rahmen getrennt. Der Bausatz bietet Platz für viel Eigeninitiative. So wurde beispielsweise der Innenraum durch Anbringen eines Funkgeräts detailliert. Der Hörer wurde aus einem gezogenen Gussast geformt, das Kabel besteht aus sehr dünnem Draht. Die Funkanlage selbst stammt aus der Restekiste (ich meine Revell). Die Mittelkonsole wurde aus dünnem Lochblech geformt. Der Laptop besteht ebenfalls aus Lochblech, welches mit einer Tastatur (aus dem Drucker) und einem Bildschirm (ebenfalls aus dem Drucker, schwarzer Hintergrund mit grüner Schrift) beklebt wurde. Hefte und Landkarten detaillieren den Innenraum zudem. Das Fernglas stammt von CMK und besteht aus Resin. Ein weiteres Kabel wurde an der Decke angebracht, das nachher vom Fahrzeughimmel hängen soll. Alle Hebel bestehen aus gezogenen Gussästen, da die Teile aus dem Kit nicht verwendbar waren. Die Fußmatten wurden aus dünnem Blech geschnitten, gebogen und am Kit angebracht. Die Scheiben entstanden aus transparenter Folie (für Tageslichtprojektor), da die mitgelieferten Glasteile fast 2mm dick und daher wesentlich zu stark waren. Das Bord-Maschinengewehr stammt von Italeri, da auch das mitgelieferte MG nicht zu verwenden war (siehe Foto).

Gesamtdiorama im Überblick
Gesamtdiorama im Überblick

Kraftstoffkanister, ein Ersatzreifen und ein Planenimitat beiliegen. Ebenso kann das Fahrzeug mit offenem und geschlossenem Kofferraum dargestellt werden, sowie mit langem und kurzem Luftfilterschnorchel. Auch eine nach oben gebogene Auspuffanlage kann verbaut werden. Ich entschied mich für die normale Auspuffanlage und den langen Luftfilterschnorchel, da Fahrzeuge mit diesem Ausrüstungsstand auf vielen Originalfotos zu sehen sind. Sämtliche Griffe, Antennen und Hebel wurden durch gezogene Gussäste scratch erstellt. Die Reifen wurden leicht angeflacht, um den Druck auf den Reifen zu simulieren.

Von Hand bemalter U.S. Soldat in 1:72 von Zvezda
Von Hand bemalter U.S. Soldat in 1:72 von Zvezda

Bemalt wurde das Fahrzeug mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Anschließend wurde das Modell mit matten Revellfarben und dem Trockenmalverfahren gealtert. Die Decals stammen aus der Restekiste. Die weißen Balken auf den Fronttüren wurden mit weißen Decalstreifenresten am Fahrzeug angebracht. Die Funkantenne entstand wieder aus gezogenen Gussästen. Rucksack, Munitionskisten, Kanister und Plane stammen aus einem US-Zurüstsatz von CMK und sind aus Resin. Das Seil wurde aus Nähgarn und Weißleim erstellt. Die Heck- und Frontlampen wurden mit Weißleim detailliert. Die Scheibenwischer wurden aus gezogenen Gussästen dargestellt, da die Scheibenwischer des Kits unbrauchbar waren. Die Vorderachse wurde eingelegt dargestellt. Die Getränkeflaschen und das Scharfschützengewehr stammen von Preiser.

Ein weiterer Soldat gibt seinen Kameraden Rückendeckung...
Ein weiterer Soldat gibt seinen Kameraden Rückendeckung...

Das Diorama:

Dargestellt wird eine Szene in einem nicht näher definierten Dorf im Nahen Osten. Soldaten der U.S. Ranger durchkämmen ein verlassenes Dorf. Zuvor haben in diesem Dorf heftige Kämpfe gewütet. Auf Grund dessen sind die Wände zerschossen, die Fensterscheiben zerbrochen und die Straßen menschenleer.

Die Grundplatte stellt wieder die ca. 12x25cm große Kartonschachtel des Kits dar. Die Häuserzeile wurde aus Styrodur geschnitzt und anschließend auf die Grundplatte geklebt. Das Tor stammt von AddOnParts (aus Resin) und ist von hervorragender Qualität. Die Markisen entstanden aus dünnem Blech, die mit Weißleim und Papiertaschentüchern beklebt wurden. Das Rolltor stammt aus dem Drucker. Die Schriftzüge stammen ebenfalls aus dem PC und bedeuten so viel wie "Supermarkt" und "Zweiradwerkstatt". Die Holztüre entstand aus Holzstäbchen, der Fensterrahmen stammt von Auhagen, die Holzbretter vor den Fenstern entstanden aus dünnen Holzstäbchen und das Werbeplakat spendierte der Farbdrucker.

...während die anderen Kameraden den Zugriff vorbereiten.
...während die anderen Kameraden den Zugriff vorbereiten.

Die Straße besteht aus Weißleim, Vogelsand und Revellfarbe. Die Paste wurde nach dem Anrühren mit einem Löffel auf dem Display verteilt. Die Einschusslöcher wurden mit einem Schraubendreher und schwarzer Revellfarbe in das Styrodur gedrückt. Die Ölfässer stammen von Academy, der LKW-Reifen von ICM, die Holzfässer, Möbel und Mülltonnen von Preiser, die Autotür von UM und die grünen und braunen Flaschen aus der Restekiste. Um das ganze Diorama zu detaillieren wurde eine Zeitung auf der Straße angebracht. Ebenso wurden zahlreiche bunte Papierschnipsel, Styrodurreste und Plastikreste als Müll auf dem Boden verteilt. Ich versuchte sogar Getränkedosen zu basteln, indem ich buntes Papier um dünne Plastikreste wickelte. Die Cola-Kiste wurde scratch erstellt. Die vertrockneten Sträucher stammen aus der Natur.

Durch frühere Kämpfe stark in Mitleidenschaft gezogene Häuserzeile
Durch frühere Kämpfe stark in Mitleidenschaft gezogene Häuserzeile

Bemalt wurde das Ganze mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Eine Ausnahme stellt hier die Häuserzeile dar, die mit Hellbraun aus der Spraydose eingefärbt wurde. Spannender Nebeneffekt war, dass das Lösungsmittel die Styroduroberfläche angegriffen und verändert hat. Die Rückseite wurde mit schwarzer Farbe bemalt, um die Wände lichtundurchlässig zu machen. Anschließend wurde das komplette Display mit matten Revellfarben und dem Trockenmalverfahren bearbeitet. Ebenfalls wurden Details wie Nägel, Rost, Gebrauchsspuren und Verschmutzungen am Diorama angebracht. Die Figuren stammen von Zvezda und sind von absolut hervorragender Qualität. Bemalt wurden die Figuren ebenfalls mit Revellfarben und dem Pinsel. Aus einem der M16 Maschinengewehre wurde durch Kürzen des Laufs, Anbringen eines Zusatzgriffs (gezogener Gussast), einer Taschenlampe (gezogender Gussast) und eines Rotpunkt-Zielvisiers (gezogender Gussast) ein M4 Sturmgewehr gebaut.

U.S. Soldat mit scratch gebautem M4 Sturmgewehr
U.S. Soldat mit scratch gebautem M4 Sturmgewehr

Fazit:

Mein erstes Modell eines Militärfahrzeugs neueren Datums. Eigentlich bastle ich lieber Modelle, die heute nicht mehr im Einsatz sind. Doch beim Besuch im Lieblingsbastelladen fiel mir dieser Bausatz in die Hände - und ich dachte mir, ein Blick über den Tellerrand kann nicht schaden. So wurde kurzerhand auch ein Abrams Panzer von Trumpeter in die Bausatzsammlung aufgenommen. Somit war der Ausflug in diese Sparte nicht der letzte. Mit ein wenig Zusatzarbeit wurde aus dem doch miserablen Bausatz ein ganz ansehnliches kleines Modell/Diorama. Ich hoffe, es gefällt....

In diesem Dorf kamen schon länger keine Müllmänner vorbei, daher die immer größer werdenden Müllberge.Scratch gebaute Scheibenwischer und FrontscheibenHumvee mit langem Luftfilterschnorchel und Decals aus der RestekisteGut sichtbar: Extreme Bodenfreiheit und Geländegängigkeit des HMMWVBlick auf die Wegweiser, die Werbeschilder und die Stromleitungen des DorfesDie Straße weist sehr tiefe Fahrrinnen auf.G.I. treibt seine Kameraden an, endlich für Deckung zu sorgen...Sehr gut detaillierter Rucksack von CMK, der in Wüstentarn mit dem Pinsel bemalt wurde.Bemalung erfolgte mit matten Revellfaben und dem Pinsel.1:72 Zvezda Soldaten im Detail aus dem Kit "Motorized Infantry"HMMWV im DetailCover des KitsBlick in den scratch aufgewerteten Innenraum des HummersGrat, Fischhaut, Verfärbungen, Angussstellen...nichts, was nicht vorhanden war!

In diesem Dorf kamen schon länger keine Müllmänner vorbei, daher die immer größer werdenden Müllberge.

In diesem Dorf kamen schon länger keine Müllmänner vorbei, daher die immer größer werdenden Müllberge. 

Theo Peter

Publiziert am 04. November 2015

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