9K714 Oka (SS-23 Spider)von Michael Franz (1:35 HobbyBoss)Die SS-23 Spider war eine in der Sowjetunion entwickelte und produzierte ballistische Boden-Boden-Rakete taktischer Bestimmung. Sie gehörte zur Klasse der Kurzstreckenraketen (SRBM). Der GRAU-Index lautet OTR-23 Oka. Der Systemindex der russischen Streitkräfte lautet R-400 Oka, die Lenkwaffe trägt die Bezeichnung 9M714. Die SS-23 wurde als Nachfolgemodell der SS-1C Scud-B konzipiert. Im Jahre 1971 wurde im Konstruktionsbüro Kolomna KBM mit der Systementwicklung begonnen. Die feststoffbetriebene SS-23 wurde im Jahr 1980 bei der Sowjetarmee eingeführt. In den darauffolgenden Jahren wurden 127 Start- und Transportfahrzeuge sowie 239 Lenkwaffen hergestellt. Die Entwicklung der verbesserten Ausführung 9K714U Oka-U mit der modifizierten 9K714U-Rakete wurde 1987 eingestellt. Eine Weiterentwicklung der SS-23 ist das System SS-26 Stone/Iskander. Für mein Modell habe ich neben dem Bausatz auch noch auf die Ätzteile von Voyager und die Resinreifen von Real Model zurückgegriffen. Der Bau des Modells beginnt mit dem Innenraum des Führerhauses. Dieser ist sehr gut wiedergegeben mit vielen Details und Einzelteilen. Durch die großen Fenster wird er später sehr gut einsehbar bleiben, so dass einige zusätzliche Detailarbeiten erfolgen. Das Armaturenbrett erhält aus dem Voyager-Set Instrumente aus Folie sowie eine fotogeätzte Abdeckung mit feinsten Details. In Baugruppen zusammengefügt werden dann alle Teile nach ihrer Montage zunächst schwarz grundiert, nach dem Trocknen mit Salz maskiert und dann weiß lackiert und mit einem Washing versehen. Die einzelnen Baugruppen sind Armaturenbrett, Bodengruppe, Sitze, Dach, Seitenwände sowie diverse Anzeigen mit Instrumenten und weitere, später noch im Detail zu bemalende Bauteile. Die jeweils aus mehreren Bauteilen aufgebauten Radaufhängungen werden montiert und am Rahmen angebracht. Leider sind die Räder weder feder- noch die Vorderräder lenkbar zu bauen, ohne größere Umbauten vornehmen zu wollen. Da das Modell aber sowieso mit ausgefahrenen Stützen dargestellt werden wird, wären die Vorderräder sicherlich auch nicht eingelenkt gewesen, somit stört dieser Umstand hier nicht. Die gesamte Radaufhängung wird komplettiert, der Rahmen an der Fahrzeugwanne angebracht und verklebt. Anschließend werden weitere Details am unteren Bereich der Wanne montiert, wie zum Beispiel die Radabdeckungen (Ätzteile von Voyager), Griffe, Halterungen, etc. angebracht. Nach Lackierung und Fertigstellung des Führerhaus-Innenraums wird dieser in der Wanne eingeklebt und die obere Verkleidung aufgeklebt. Sämtliche Scheiben werden vorher bereits eingeklebt und für die spätere Lackierung maskiert. Die Abschussvorrichtung sowie der Innenraum des Raketensystems werden zusammengebaut, wobei die Seitenwände zur einfacheren Lackierung separat bleiben. Anschließend werden alle Teile schwarz grundiert, danach wolkig und nicht komplett deckend weiß lackiert. Es folgt hierauf die Detailbemalung mit dem Pinsel sowie ein anschließendes Washing mit dunkelbrauner Ölfarbe. Nach Fertigstellung der Abschusseinheit wird diese in den "Deckel" des Fahrzeugs eingeklebt. Die Scharniere auf beiden Seiten bleiben beweglich und halten später dann die bewegliche Abdeckung der Rakete. Anschließend wird die gesamte Einheit auf dem Fahrzeugrumpf verklebt, verspachtelt und verschliffen. Es folgen dann die weiteren Details wie Klappen, Deckel und Auspuffanlage, bevor dann weitere Kleinteile (Griffe, Ätzteile, Gitter etc.) angebracht werden. Sämtliche Kleinteile wie Handgriffe, Haken und Ösen sowie diverse Gitter und Klappen werden erst danach montiert. Hierbei kommen sowohl Plastikteile und Ätzteile aus dem Bausatz als auch Teile aus dem Zubehörset von Voyager zum Einsatz. Anschließend wird der bereits lackierte Innenraum maskiert, das Fahrzeug ist dann soweit vorbereitet für die Lackierung. Zunächst wird das gesamte Fahrzeug mit Schwarz (Black primer von Valleyo Acrylics) grundiert. Dies sorgt einmal für eine homogene Oberfläche und für erste Schattierungen in der eigentlichen Lackierung. Die schwarze Farbschicht erhält dann einige Zeit zum vollständig Durchtrocknen bevor es dann mit der eigentlichen Lackierung weiter geht. Das gesamte Fahrzeug wird nun mit Dunkelgrün von Lifecolor lackiert. Hierbei wird nicht deckend gearbeitet, so dass noch vereinzelte Schattierungen der schwarzen Grundierung ersichtlich bleiben. Speziell im unteren Bereich verbleibt von der schwarzen Farbe noch ein starkes Durchscheinen. Mit einem hellen Grau wird anschließend die Tarnlackierung auflackiert. Hierzu wird mit Bluetac abgeklebt, bevor die Lackierung per Airbrush erfolgt. Anschließend werden die Tarnverläufe mit einem sehr dunklen Grau per Pinsel nachbemalt, bevor dann eine Schicht Mattlack die Farbe vor den weiteren Schritten schützt. Ein erstes dunkelbraunes Washing sorgt für eine homogene Oberfläche und gleicht die Farben der Tarnlackierung etwas an. Eine Mischung aus dunkelbraunen Pigmenten, Sand und Gips zu einer breiigen Masse vermischt wird zunächst in den Radhäusern und im sichtbaren Bereich des Unterbodens aufgetragen. Nach dem Trocknen werden mit Pigmenten noch weitere Farbvariationen in die Schlammschicht eingebracht. Im nächsten Schritt wird dann per Airbrush der gesamte Unterboden mit diversen Staubfarben übernebelt, somit dann die Schmutzschicht in den Radhäusern mit dem Rest des Fahrzeugs verblendet und farblich weiter angepasst. Von einem Pinsel auf's Fahrzeug geblasene Farbe stellt Schmutzspritzer am Unterboden sowie an den Radhäusern dar. Auch auf der Fahrzeugoberseite wird per Airbrush und mit Pigmenten Staub und etwas Dreck aufgebracht. Zur Darstellung der verstaubten und dreckigen Windschutzscheibe werden Masken erstellt, die den Bereich der Scheibenwischer abdecken. Blankes Metall an Handgriffen und Kanten wird mit einem Grafitstift aufgemalt. Schwarze Pigmente stellen den Ruß an den Auspuffrohren dar, Lifecolors Rostfarbe kommt an diversen Kleinteilen zum Einsatz und sorgt dort für Abwechslung. Es werden dann die Räder montiert sowie weitere Kleinteile am Fahrzeug angebracht. Nach der Bemalung sämtlicher Scheinwerfer werden die Schutzgitter vorn aus Ätzteilen gebogen und montiert, bevor dann die lackierte und ebenfalls leicht mit einer Alterung versehene Rakete ihren Platz einnehmen kann. Die beiden Abdeckungen der Abschusseinheit werden geöffnet dargestellt, so dass ein steter Einblick ins Fahrzeuginnere erfolgen kann. Die Außenspiegel erhalten "Spiegelglas" aus Metallfolie und werden ebenfalls aufgeklebt. Abschließend werden noch die ausgefahrenen Stützen, die auf dieselbe Art wie das Fahrzeug eine Alterung erhalten haben, montiert. Das Fahrzeug ist dann soweit fertig gestellt. Weitere Bilder
Michael Franz, Publiziert am 24. Juli 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |