FlaK 20 mm Zwilling MK 20 RH202

von Hauke Ahrendt (1:35 Y-Modelle)

Das Vorbild

Die Luftwaffe benötigte zur Verteidigung ihrer festen und mobilen Anlagen gegen tieffliegende Flugziele im Nahbereich, aber auch gegen leicht gepanzerte Bodenkräfte, eine Waffe, die in der erforderlichen Form zum damaligen Zeitpunkt nicht verfügbar war. Die fehlende Möglichkeit zur Erfüllung der Forderung nach dieser Abwehrbefähigung führte zur Entwicklung eines 20 mm Zwillingsluftabwehrgeschützes, das auf dem bereits bewähren Rheinmetall-System MK 20 Rh 202 basierte. Diese Waffe fand bereits in verschiedenen Waffensystemen Verwendung, oder war bei einigen in der Projektierung befindlichen Systemen eingeplant.

Die Entwicklung des Tiefflieger-Abwehrsystems Flak 20 mm Zwilling begann Ende der 60er Jahre und führte zu einer Beschaffung von 1.015 Einheiten, die der Truppe ab 1972 zugeführt wurden. Die Beschaffung endete 1976 nach vier Jahren.

Die Waffe hatte eine Feuergeschwindigkeit von 880 – 1.030 Schuss/Minute je Rohrlauf, die effektive Kampfentfernung lag bei 1.600 m gegen Flug- und 2.500 m gegen Bodenziele.

Zugmittel der Flak war üblicherweise der 2t-Unimog, dazu wurde die Flak auf einen Hänger aufgeprotzt. Anders als bei der beim Heer eingeführten einrohrigen Fk 20-2 gab es keine Variante einer Nutzung von Fahrzeugpritschen aus. Soweit ich weiß, ist diese Waffe in der Bundeswehr nur bei der Luftwaffe genutzt worden.

Das Modell

Schön, dass es immer wieder Hersteller gibt, die sich auch mit den Vorbildern bei der Bundeswehr beschäftigen, die nicht so im Mittelpunkt standen oder bei TDOs nicht der spektakuläre Anziehungsmagnet für das interessierte Publikum waren. Diese Modelle sorgen dann auch für eine gewisse Abwechslung im Leo-, Marder- & Fuchs-Allerlei.

Y-Modell ist so ein innovativer Hersteller.

Der Bausatz der 2lings-Flak setzt meine bisherige Erfahrung mit Y-Modell fort. Super Guss, nur sehr kleine Blasen, die aber alle in den Teilen eingeschlossen sind und daher die Oberflächenstruktur nicht beeinflussen. Verzug konnte ich nicht feststellen, die Passgenauigkeit war perfekt. Auch die Angüsse sind so gering gehalten wie es wohl technisch möglich ist, und dazu gut positioniert. Teilebruch gab es ebenfalls nicht, somit hat auch die Verpackung ihren Zweck erfüllt.

Das Resin-Material lässt eine gute Bearbeitung zu, auch Ungeübte kommen mit diesem Resin sicher gut zurecht, da es nicht spröde reagiert und somit so manchen typischen Fehler verzeiht, der einem bei der ersten Begegnung mit diesem Material sicher passiert. Die Teile des Bausatzes sind gut detailliert, es muss auch nach der Fotorecherche nicht viel nachgebessert oder ergänzt werden. Nach dem Lackieren sollte man nur noch ein paar Typenschilder und Hinweismarkierungen anbringen.

Die Bauanleitung ist gut, man steht nicht wirklich vor Rätseln, sollte aber beim Abtrennen der Teile von den Angüssen genau aufpassen und im Zweifel noch mal einen genaueren Blick in die Anleitung riskieren. Nicht immer sind die Kanten zwischen Anguss und Bauteil auf den ersten Blick zu erkennen, manches Detail kann da schon mit einem Grat verwechselt werden. Nicht alles, was hier nach Anguss aussieht, ist es auch, das gilt im Speziellen für den Trailer.

Lackierung: Airbrush mit Revell 42 Gelboliv, unter Beimengung von etwas 57 Grau und wenig 88 Ocker.   

Decals: Grabbelkiste.

Hauke Ahrendt

Publiziert am 24. Juli 2013

Demnächst:

17. bis 31. November