Volvo EW180Verfeinerung eines Fertigmodellsvon Michael Franz (1:24 Dickie)Das VorbildWendig und flexibel - aber robust und ausdauernd. Die 18-20-tonner gibt es als Mobilbagger sowie als Raupenbagger mit breitem oder schmalem Unterwagen. Reichhaltiges Zubehör sowie viele verschiedene Anbaugeräte steigern die Flexibilität. Mehrere Betriebsarten erleichtern das Arbeiten: Schnell oder präzise, kraftsteigernd oder energieschonend. Zwischen Kriech- und Straßengang kann lastunabhängig geschaltet werden. Mit der leistungsfähigen Hydraulik und dem standsicheren Unterwagen lassen sich auch schwere Lasten - bis zu 8 Tonnen bei normaler Reichweite - mühelos heben. Luxuriös, denn der Volvo EW180 Mobilbagger verfügt über eine der geräumigsten Kabinen seiner Klasse. Quelle: Volvo Das Ausgangsmodell - ein gutes Spielzeugmodell mit PotentialEin sehr gut detailliertes Modell, wobei einige Details doch sehr grob und stark vereinfacht dargestellt sind, andere komplett fehlen. Leitungen sind überhaupt nicht vorhanden, zudem gibt es diverse Stellen, die zum Zusammenklipsen der Einzelteile wohl unersetzlich sind, wenn das Modell verklebt wird jedoch überflüssig sein werden und daher verschlossen werden müssen. Als erstes jedoch wird das Modell weitgehend in seine Einzelteile zerlegt - einzig der Ausleger und das Fahrgestell bleiben im Großen und Ganzen zusammengesetzt, da man hier an sämtlichen relevanten Stellen ohne Probleme arbeiten kann. Der Unterwagen samt Planierschaufel und StützenNach Demontage der notwendigen Bauteile erfolgt erstmals ein Verspachteln und Verschleifen des Unterwagens, sowie ein Entfernen der neu zu erstellenden Bauteile. Hierzu gehören die teilweise Radaufhängung der Hinterachse, Anhängerkupplung, Trittstufen vor den Staukästen sowie die Klappen der Staukästen zwischen den Rädern. Anschließend werden die gesteckten Teile miteinander verklebt. Die Hinterachse erhält eine teilweise angedeutete Federung, wobei diese hinter den Rädern nachher fast nicht mehr sichtbar sein wird. Das Material der Staukästen wird seitlich ausgedünnt, bevor neue Klappen montiert werden. Scharniere und Schloss sind aus Evergreen-Profilen neu aufgebaut. Die Trittstufen seitlich entstanden aus Aluminiumgitter sowie auch aus Evergreen-Stripes. Die Anhängerkupplung wird ebenfalls neu aufgebaut, wird dann noch aufgebohrt und mit Stift und Kette versehen. Sämtliche Hydraulikzylinder des Planierschilds und der Stützen erhalten noch Leitungen. Der Aufbau mit FührerhausAm Aufbau werden sämtliche Haltelaschen der Einzelteile entfernt und die jeweiligen Löcher von Innen verschlossen sowie anschließend verspachtelt. Die hinteren, seitlichen Lüftungsschlitze wurden aufgebohrt und mit Gitter hinterlegt, die Klappen erhielten Griffe bzw. Öffner montiert. Nachdem die beiden Ober- und Unterteile miteinander verklebt, verspachtelt und verschliffen sind, werden weitere Details montiert und korrigiert. Silbernen Tränenbleche als Laufwege auf dem Bagger werden eingepasst, teilweise zertrennt und montiert. Um den Aufstieg rechts vorn wird ein Rahmen aus Evergreen-Profil erstellt. Die Geländer, welche im "Spielzeug" aus dickem, flexiblen Kunststoff bestehen, werden aus Blumendraht neu gebogen und montiert. Der Motor ist eingepasst, der Auspuff aufgebohrt. Die Klappe zum Motorraum wird später in einem halb offenen Zustand verklebt, die großen Bausatzscharniere entfernt (Hintergrund: Der Motor ist nur sehr "übersichtlich" nachgestellt, ein kompletter Neuaufbau ist nicht geplant). Im Führerhaus werden die Pedale und Lenkrad montiert, diese werden dann noch verspachtelt und nachdetailliert. Der Sitz erhielt einen Überzug aus Papiertaschentuch und wird später mit Wasserfarben bemalt. Die Kabine erhält ebenfalls noch eine Nachdetaillierung - innen und außen. Der Ausleger mit SchaufelAm Ausleger musste zuerst das innere Gestänge entfernt werden, mit dem im Spielzeug die Schaufel automatisch mit gesteuert wird, sobald der Ausleger ausgeklappt wird. Dieser Mechanismus muss entfernt werden, da sonst weder Ausleger noch Schaufel voll beweglich und frei dargestellt werden können. Nachteil: Der Ausleger muss später verklebt werden, da die Hydraulikzylinder das Gewicht nicht mehr halten können. Aus diesem Grund schwanke ich noch zwischen den beiden Positionen auf den beiden provisorisch zusammengestellten Varianten. Der Ausleger wurde anschließend von unten verschlossen, verspachtelt und verschliffen. Anhand diverser Bilder von verschiedenen Baggern (leider auch mit unterschiedlichen Ausstattungen) werden die Leitungen mit Evergreen Rundprofilen nachgebildet. Die Schläuche folgen nach Verkleben des Auslegers in der endgültigen Position. Lackierung, Alterung, Verschmutzung und FinishZur Lackierung erfolgt erst eine Grundierung mit einem hellen Grauton, welcher über alles, jedoch nie deckend auflackiert wird. Nachdem dieser getrocknet ist, wird das Gelb auflackiert, jeweils am Aufbau, den Felgen sowie den Staukästen zwischen den Rädern. Nach dem Trocknen der in Gelb lackierten Teile werden diese abgeklebt. Anschließend erfolgt eine Lackierung des Aufbaus (Heck und Unterseite), sowie Rahmen und Baggerschaufel in Silber, nach dem Trocknen in Rostfarbe, bevor anschließend über alle übrigen Teile ein Lackauftrag in Panzergrau erfolgt. Nach dem Demaskieren werden sämtliche Kleinteile und Details mit dem Pinsel lackiert. Für die Darstellung der Hydraulikleitungen kommt Schlauch aus dem Fischereibedarf mit 0,7cm Durchmesser zum Einsatz, der nach der Montage lackiert wird. Die Befestigung erfolgt auf Drahtenden, die am Ausleger bzw. am Aufbau montiert werden. Die Verbindung der einzelnen Schläuche untereinander erfolgt mit Tamiya Tape. Die endgültige Verlegung erfolgt abschließend, die Verklebung mit Sekundenkleber. Die Figur im Führerhaus stammt aus dem Italeri-Truck-Zubehör und wurde entsprechend umgebaut und auf dem Sitz eingepasst. Die Außenspiegel sind vom "Spielzeug" übernommen, mit Drahthalterungen am Bagger angebracht und lackiert. Die Scheibenwischer stammen von KFS (Kit Form Services), die Rückleuchten von ModellTrucks & Parts. Der dann fertig gestellte Bagger wird anschließend zur besseren Haftung der nun folgenden Decals mit einer Schicht Klarlack versiegelt. Diese wurden von der Firma Decal Print perfekt erstellt und stechend scharf gedruckt. Hierfür herzlichen Dank an Frau Nitschke und Herrn Glaubitz von Decal Print! Die angebrachten Decals werden dann mit seidenmattem Klarlack versiegelt, bevor dann eine erste "Staubschicht" mit der Airbrush aufgetragen wird. Hierzu verwende ich am liebsten den Farbton Beige von Revell (89), der nebelig über das gesamte Modell aufgesprüht wird. Auf den Fenstern wird dieser wieder abgerieben, um "schlecht geputzte" Fenster darzustellen. Anschließend erhält das gesamte Modell einen Auftrag von Ölfarbenwashings in Braun, Beige und Weiß, sowie ein höchstverdünntes Schwarz. Die Schaufel wird mit brauner Ölfarbe behandelt, ebenso die Stützen und die vordere Planierschaufel, bevor diese dann alle wieder bis auf das stellenweise Durchscheinen der zuvor auflackierten Eisenfarbe blank geschliffen werden. Der Dreck auf den Rädern besteht aus Sand, Gips und Farbe, die später dann auf dem Diorama noch an die Grundfläche farblich angepasst werden.
Michael Franz, Publiziert am 31. Juli 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |