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Chevrolet Bison

von Thomas Lutz (1:25 AMT/Ertl)

Chevrolet Bison

Chevrolet ist eine Unternehmensgruppe in der General Motors Company GMC und baut schon seit 1918 Lastkraftwagen der verschiedenen Größenklassen. Unter beiden Logos wurden bis 1988 auch Trucks der Klasse 8 (ab 14.85 t Gewicht) gebaut , im Jahre 1978 belegten die Trucks von Chevrolet und GMC immerhin den vierten Platz bei den Neuzulassungen. Der Chevy Bison, gebaut von 1977 bis 1988, war dabei ohne Frage kein Topmodel so wie die Long Hauls von Peterbilt oder Kenworth, mit ihren runderen Formen, corporated Designs und verspielten Details, aber diese Trucks waren zweckmäßig und für die harte Arbeit auf den weiten Highways Nordamerikas gebaut. Was aber unterschied den Bison von anderen typischen Trucks seiner Zeit? Zunächst einmal waren da die fast kubische Motorhaube, markant im Aussehen aber kantig im Wind stehend, für eine Zeit in der Spritsparen noch eher nebensächlich war. Auffallend am Bison waren auch die relativ großen Seitenfenster, hatten doch andere Marken dieser Jahre erheblich kleinere Sichtflächen. Der rechteckige Kühlergrill mit seinen Längsrippen verlieh dem Bison ein breiteres Aussehen als der Truck tatsächlich war.

Chevrolet Bison

AMT brachte die beiden fast identischen Trucks aus dem Hause General Motors mit den Bausatz-Nummern 5001 (1978), 6124 (1982) und 6659 (1983) als GMC General und unter 5002 (1979) und 6641 (1983) als Chevrolet Bison heraus. In der gleichen Serie gab es auch die Cabovers GMC Astro95 und Chevy Titan90.

Den Bauabschnitten der Bauanleitung kann man getrost folgen, ob man nun kleine Umbauten vornimmt oder nicht. Das Fahrgestell wurde nach der OOB-Fertigstellung (Out Of Box) um 6mm gekürzt, da es von AMT ungebührlich lang ausgeführt wurde. Die zwangsläufig ebenfalls gekürzte Kardanwelle wurde über eine Verbindungsmuffe wieder zusammengesetzt. Den im Bausatz befindlichen 34“ Sleeper ersetzte ich durch einen größeren Sleeper aus dem Italeri Kit des Ford LTL 9000. Mit den beiden Fenstern im Hochdach paßte er sich der Form der Kabine harmonisch an und wirkt keineswegs zu groß oder zu wuchtig, obwohl er im Maßstab 1:24 ist.

Chevrolet Bison

In einzelnen Bauabschnitten gab es geringfügige Änderungen wie z.B.:

  • Wheels - die Reifen erhielten innen eine Füllung mit zurechtgeschnittenen Schaumstoffstreifen zur Erhöhung der Stabilität.
  • Basic Chassis - das Fahrgestell wurde nach dem Zusammenbau, wie beschrieben, gekürzt.
  • Front Suspension - eine andere Stoßstange aus der Grabbelkiste wurde erst bei der Endmontage, angebracht.
  • Rear Suspension – die Mudflaps wurden gegen scratchgebaute Teile aus echtem Gummi ausgetauscht und die Räder zusammen mit den Vorderrädern erst nach Fertigstellung der Baugruppe montiert. Entgegen der Bauanleitung wurden alle Räder festgeklebt, da die Aufhängung der Vorderräder von AMT etwas ungeschickt konstruiert wurde und außerdem ein Standmodell auf bewegliche Räder verzichten kann.

Chevrolet Bison

  • Chassis – die Kardanwelle (Driveshaft) wurde entsprechend dem kürzeren Chassis abgeschnitten und über eine Übergangsmuffe wieder zusammengesetzt, die Ladder Steps wurden zugunsten einzelner Trittstufen weggelassen, nach der Bemalung erhielten die Fuel Tanks umlaufende Haltebänder geschnitten aus schwarzem Isolierband, das Fifth Wheel wurde mit einer Drahtachse beweglich gestaltet und die Rear Fenders wanderten in die Grabbelkiste.
  • Interior – der Beifahrersitz wurden gegen einen kleineren Sitz ausgetauscht.
  • Cab Assembly – der Air Deflector und das Heckfenster wurden nicht montiert, die Windshield Wipers erhielten echte Gummiwischerblätter.
  • Sleeper – die Schlafkabine wurde gegen eine Italeri-Kabine ausgetauscht.
  • Final Assembles – die Exhaust Pipe Elbows wurden gegen Flexible Elbows gewechselt, an den Halterungen der Side Mirrors wurden die Antennen abgetrennt, Löcher mit einem haarfeinen Bohrer eingebohrt und flexible Big Mamas aus Lichtleitfasern eingesteckt. In dieser Baustufe war auch ein Fehler zu entdecken, denn hier ist der Kühlergrill des GMC Bison abgebildet, der anstatt Längsstreben Vertikalstreben aufweist.

     

Insgesamt konnten die 300 Teile des Bausatzes ohne größere Schwierigkeiten montiert werden, darunter ein detaillierter Detroit Diesel 8V92 Motor, ein Fuller 13-Gang Getriebe, Rockwell SLHD Hinterachsen, ein Donaldson Air Cleaner und zwei 100 Gallonen Dieseltanks. Der Bison war dann der erste Truck in der Sammlung der Abwandlungen aufgrund von Anregungen aus einem Forum erhielt, wie z.B. eine Frontschürze unterhalb der Stoßstange aus Gummi und die Blinken auf den Kotflügeln, die nach hinten mit Transparent-Rot bemalt sind, so wie damals üblich.

Chevrolet Bison

Gibt es genau die richtige Farbe für einen bestimmten Truck oder conträr gefragt, gibt es Farben die diesem oder jenem Fahrzeug nicht stehen? Diese Frage ist kaum zu beantworten, haben wir doch jeder ein unterschiedliches Farbempfinden und ausgesuchte Lieblingsfarben. Die Individualität bei der Farbwahl spielt auch bei Truckmodellen eine wichtige Rolle. Für Manchen mag es sicherlich richtig sein, daß ein grelles Metallic-Orange auf einem so schlichten Truck, wie einem GMC General, weniger zur Geltung kommt, als eine gediegene Farbe in einem seidenmatten Magentarot. Trotzdem gibt es in Gesprächen immer wieder Meinungen, daß eben gewisse Farben zu bestimmten Fahrzeugen besser passen als andere, dies gilt für Autos genauso wie für Trucks; für Originale genauso wie für Modelle. Welche Farbe letztendlich auf ein Modell kommt, bleibt, sofern man keine bestimmten Vorbilder, sondern eigene Kreationen bastelt, dem Modellbauer selbst überlassen. Vor dem Lackieren des Bison-Trucks entschied ich mich für eine ähnliche Farbe wie das Modell, das auf dem Seitenteil des Bausatzkartons abgebildet war, und zwar für einen Silberton von VW der Farbnummer P7Y Plata Rayo Metallic. Das Fahrgestell wurde harmonisch dazu passend mit Belton 323059 Blau lackiert und die Dieseltanks als Kontrast mit DupliColor Marineblau. Zusammen mit den verchromten Felgen ergab diese Farbzusammenstellung ein (was ich so gerne mag) schlichtes Auftreten des Chevy Bison. Zur Dekoration wurden Decals aus dem AMT Kit des Kenworth Aerodyne geschnitten und als Längsstreifen aufgebracht. Da der Truck insgesamt nicht mit Klarlack überlackiert werden sollte, wurden die Decals mit aufgepinseltem Klarlack griffest geschützt. Die Buchstaben NCF auf den Türen sind reine Phantasie und stammen von einem Decalbogen für Airliner (AIR FRANCE).

Chevrolet Bison

Die Abkürzung könnte für einen Namen stehen oder auch eine Trucking Company sein, z.B. North Carolina Freights, dem Einfallsreichtum seien hier keine Grenzen gesetzt. Passend zu dieser Idee hat der Truck natürlich auf der Frontstoßstange ein originales Kennzeichen aus North Carolina. Die Auspuffrohre erhielten aufgesetzte 45 Mitre Cut Stack Pipes aus Aluminium und die Big Mamas bestehen aus Lichtleitfasern. Diese Antennen wurden unter höchstem Schwierigkeitsgrad in microklein gebohrte Löcher auf die West Coast Spiegel eingeklebt. Abschließend erhielt der Chevy Truck ein bewegliches Holland Fifth Wheel, Mudflaps und Scheibenwischergummis aus echtem Gummi und zusätzliche Seitenleuchten aus der Grabbelkiste.

Chevrolet Bison

Fazit:

Genauso unspektakulär wie sein Vorbild kommt der Chevrolet Bison von AMT in die Truckmodellsammlung, schlicht im Design und konventionell in der Farbgebung fällt er kaum auf neben den prestigeträchtigen Langhaubern von Mack, Peterbilt oder Kenworth, gehört aber ebenso dazu in die Kategorie schöner Modelltrucks. 

Das letztes Foto erinnert mich doch irgendwie an eine Werbung...
Das letztes Foto erinnert mich doch irgendwie an eine Werbung...

Thomas Lutz,
stockcarmodels.weebly.com

Publiziert am 03. Dezember 2006

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