IFA W50 Kipper

Umbau in W50 LA/Z2

von Carsten Görnhardt (1:35 Balaton Modell)

Ich möchte euch diesmal den IFA W50 LA, den mein Vater in den 80er Jahren gefahren hat, vorstellen. Er fuhr ihn bei dem ACZ Nordhausen. Die Lkw des ACZ fuhren vorrangig für die Landwirtschaft, aber auch für den Hochbau und andere Industriezweige.

„IFA“, stand für Industrieverwaltung 19, Fahrzeugbau. Das „W“ für Werdau. Die „50“ für die Tonnage/Dezitonnen und das „L“ für Ludwigsfelde/Herstellungswerk, sowie das „A“ für Allrad und das „Z2“ für Zweiseitenkipper.

Der erste W50 verließ am 17.06.1965 offiziell das Werk in „VEB Automobilwerke Ludwigsfelde“, mit einem Motor, der aus dem VEB IFA Motorenwerk Nordhausen stammt. Insgesamt wurden 571.789 Stück bis 1990 gebaut.

Die Standardversion war ein Pritschen-Lkw. Später folgten viele verschiedene andere Variationen wie die meines Vaters, es war ein Zweiseitenkipper mit Straßenbereifung. Der Lkw hatte einen Vierzylinder-Motor mit 125 PS, welcher eigentlich für den Traktor ZT 300 gedacht war. Speziell für die Landwirtschaft hatte er einen verstärkten Rahmen, womit er auch 16 t Anhängelast bewältigen konnte.

Das Modell

Der Bausatz von Balaton Modell ist aus Resin. Die einzelnen Teile sind gut detailliert - obwohl einige wichtige Teile fehlten, nämlich die Stoßdämpfer und das Lenkgestänge für die Vorderachse. Andere Teile wie Leitungen, Schaltgestänge, hydraulische Lenkung mit Pedalblock, Spiegel, Abschleppstange, Vorlegekeile und Einstiegshilfen musste ich noch extra bauen.

Die Ballonreifen des Modells habe ich gegen Reifen von DEF Model ausgetauscht. Die Reifengröße und das Profil passten so ziemlich mit den originalen des W50 überein. Ich musste nur die Felgen austauschen. Da der W50 in Nordhausen fuhr, bekam er auch ein Thüringer Kennzeichen aus der damaligen Zeit, wobei ich nicht mehr genau weiß ob es genau das meines Vaters Lkw war. Eine andere Reserveradhalterung, und die Pritsche musste ich von einem Dreiseiten-Kipper in einen Zweiseiten-Kipper umbauen. Das hieß, die Front- und Heckplanke sowie die Seitenplanken mussten erhöht werden. An der Front- und Heckseite und unterhalb kam dann noch die Seilzugautomatik zum Öffnen der Seiten beim Ankippen der Pritsche hinzu.

Das Fahrerhaus lackierte ich vor dem Zusammenbau. Wie damals legten viele, wenn nicht sogar alle Fahrer über die Motorhaube noch einige Decken, um den Geräuschpegel etwas zu mindern. Die habe ich natürlich auch nachgebildet, ebenso die Haltegriffe und die Hebel für die Differenzialsperren. Natürlich durfte auch nicht seine alte Tasche fehlen, wo sich seine „Fettbämme“ und was zu Trinken befanden. Das Ätzteil „W50L“ habe ich noch um den Buchstaben „A“ erweitert.

Das Ladegut

Da mein Vater auch viel für Hochbau Nordhausen gefahren ist, wollte ich eine typische Ladung darstellen. Ich hatte noch von einem Freund eine Sackkarre und Schubkarre aus dem 3D-Drucker. Die Ziegelsteine von plus modell, „echter Ton“, hatte ich in Erfurt auf der Modellbauaustellung bekommen, die Bohlen sind aus mehreren Holzleisten zusammengeklebt und abgeschliffen.

Zum Schluss setzte ich alle Teile zusammen.

Zu Ehren meines Vaters baute ich dieses Modell, denn auf diesen LKW versuchte er mir das Fahren ein wenig beizubringen. Ich denke, ich habe es einigermaßen original nachgebaut und es gefällt einigen.

Carsten Görnhardt,
PMC Fritzlar-Homberg e.V.

Publiziert am 15. September 2023

Demnächst:

17. bis 31. November