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Mack R685ST

von Thomas Lutz (1:25 AMT/Ertl)

Mack R685ST

Bekannt wurde die Mack R-Serie bei uns durch den Kinofilm „Convoy“, deswegen muss aber nicht jedes R-Modell automatisch zum Rubber Duck werden. Mack Trucks Inc. hatte mit der sehr erfolgreichen B-Serie, die ab 1953 produziert wurde, einen wahren Verkaufsschlager am Markt und man glaubte zunächst, dass man diese Produktionszahlen kaum toppen konnte. Aber weit gefehlt, denn mit dem Nachfolgemodell der R-Serie, die im Jahr 1965 vorgestellt und die bis 1987 mit mehr als 210.000 Einheiten gebaut wurde, konnte Mack die Erfolge bei den Klasse 8 Trucks fortsetzen. Das abgerundete Design der R-Serie unterschied sich deutlich von anderen Herstellern wie Kenworth, Peterbilt oder White. Auch beim Einbau der Komponenten, bei denen die anderen auf Zukaufteile von Cummins, Caterpillar, Fuller und Hendrickson zurückgriffen, verwendete man bei Mack Bauteile aus eigener Konstruktion. Der 6-Zylinder-Reihenmotor Mack Diesel ENDT675, wie er im AMT-Modell nachgebildet wurde, leistete 237 PS bei 1700 U/min, das Getriebe war ein Mack 10-Speed Maxitorque aus eigenem Haus. 

Mack R685ST

Der Mack R685ST erschien bei AMT erstmals 1976 mit der Bausatz-Nr. T535, wurde danach unter dem Matchbox Label 1980 mit der Kit No. 5020 neu aufgelegt und erschien, wieder unter der Regie von AMT/Ertl, 1984 als Nr. 6656 und letztmalig 1991 mit der Nr. 6129. In allen Auflagen gab es einen Semi-Truck mit kippbarer Motorhaube, aber jeweils ohne eine Sleeperbox. Erstaunlich, denn die Länge des Fahrgestells bot im Grunde genügend Platz für eine Zusatzkabine. 

Mack R685ST

Der Zusammenbau des Modells konnte zunächst nach Bauplan vonstatten gehen. Modellbaufreunde, die das Modell ohne Sleeper bauen wollen, können den Rahmen nochmals entsprechend kürzen, wenn kein Highway Truck für die Long Distance dargestellt werden soll, sondern z.B. ein Car Hauler oder ein Construction Tractor mit einem Dump Trailer dahinter. In den Bauabschnitten 1 – 5 wurde detailliert der Zusammenbau des Motors beschrieben. Für eine authentische Bemalung sollte der Motorblock goldfarben gepinselt, der Ventilator in Gloss Black, der Dieselvorfilter rot und der zweite Dieselfilter grün lackiert werden. Weitere Bemalungshinweise konnte man der Bauanleitung entnehmen. 

Mack R685ST

Die Baustufen 6 – 8 beschäftigten sich mit der Montage von Reifen und Felgen. Die einteiligen Goodyears halten sehr viel besser auf den Felgen und bleiben stabiler, wenn man sie innen mit Schaumstoffstreifen ausfüttert und auf das Felgenbett einen Streifen doppelseitiges Klebeband aufklebt. Das Klebeband fixiert den Reifen zusätzlich und verhindert das bekannte Verrutschen der Pneus, das oft bei AMT Modellen zu sehen war.

Mack R685ST

Der Abstand zwischen den Reifen auf den Hinterachsen ist etwas zu groß geraten. Wer diesen kleinen Missstand beseitigen will, sollte die Zwischenringe (Teil 38) verschmälern. In Baustufe 9 sollte man die Hinterachsstreben, bestehend aus den Teilen 46 bis 51, nicht in diesem Bauabschnitt montieren. Dies gilt auch für die Montage der Vorderräder in Bauabschnitt 12, die komplettierte Hinterachseinheit in Stufe 15, die Hinterräder in Stufe 16 und die Aufliegerplatte (Teil 114) und das zweiteilige Fifth Wheel (Teile 112/113). Nachdem das ansonsten komplettierte Chassis grundiert und lackiert wurde, kann man mit dem Einsetzen des Motors und des Kühlers fortfahren. Jetzt werden Hinterachseinheit und alle Räder montiert und können so ausgeglichen und angepasst werden, damit auch alle Räder den Boden berühren und nicht etwa einer Liftachse ähneln. 

Mack R685ST

Ich verbaute an meinem R-Modell weder die optionalen eckigen noch den runden Tank aus dem Bausatz, sondern zwei größere Italeri-Dieseltanks aus Beständen der Grabbelkiste. Zwei lange Trittbretter aus geriffeltem Plastiksheet wurden aus Einwegtellern herausgeschnitten und mit Chromeffektlack überlackiert. Die starren Mudflaps (Teile 123/124) aus Plastik wurden gegen scratchgebaute aus Gummi ausgetauscht. Somit war das Fahrgestell komplett und in Schwarz lackiert. 

Mack R685ST

Der dem Bausatz beiliegende kleine Dachspoiler wanderte in die Grabbelkiste. Mein R-Modell erhielt aus anderen Restbeständen eine 60-inch Sleeperbox und einen umgebauten Dachspoiler aus dem Ertl/AMT Kit des GMC Astro95. Die Vorderfront des Spoilers wurde mit einem Stück Polycarbonatfolie gleichmäßig verschlossen, an den Seiten bis zum Ende des Sleepers Seitenteile angesetzt und am oberen Spoilerrand eine Querkante angebracht. Der Bausatz enthielt keine Sonnenblende, so dass eine kleine Blende nachgerüstet werden musste. Die Zeit während der Trocknungsphase nach dem Grundieren aller Karosserieteile wurde zum Kleben der Innenausstattung und dem Bemalen mit matten Acrylfarben genutzt. Der Durchgang zwischen Fahrerkabine und Sleeper wurde mit einem geprägten Papiertaschentuch verschlossen, das matt bemalt einem echten Vorhang relativ nahe kommt. 

Mack R685ST

Der Bausatz war ausgestattet für eine Single Pipe, die auch noch ein recht dürftiges Bild abgab, viel zu kläglich für einen so kräftigen Truck. Wiederum aus Beständen der Grabbelkiste wurde ein Verteilerrohr im Auspuffsystem eingebaut und eine Doppelanlage angebaut. Die Old-style Stacks aus Aluröhrchen wurden auf Austausch-Pipes gesetzt und überragen den Dachspoiler um 2mm. An den werksseitigen Spiegelhalterungen (Teile 171/172) wurden die starren Plastikantennen abgeknipst und in die Antennenfüße Löcher gebohrt. In diese Vertiefungen wurden neue Big Mamas aus Klarsicht-Lichtwellenfasern eingesteckt, die danach mattschwarz bemalt wurden. 

Mack R685ST

Nach Montage der Karosserie auf dem Chassis wurde ein Pogostick aus der Grabbelkiste nachgerüstet, an dem zusätzlich noch die flexiblen Verbindungskabel zum Trailer hängen. Das Fifth Wheel, das mit zwei Drahtstiften beweglich gestaltet wurde, konnte jetzt, um wenige Millimeter nach hinten versetzt, montiert werden. Die Lackierung des Modells erfolgte in Weiß und Hellgrün. Als optische Trennung zwischen den beiden Farben wurden parallel laufende rote Decalstreifen aufgebracht. Die Türbeschriftung für eine selbst erfundene Company besteht aus dem Decal eines Dragracers. 

Mack R685ST

Was man alles mit so einem Modell bewerkstelligen kann, haben meine Modellversium-Kollegen Frank Finkler, Michael Lazarus und Jens Lohse jeweils bei ihren Modellen des R685 gezeigt und gute Beispiele für Alterung, Washing und Supering gegeben.

Mack R685ST

„Built like a Mack“ - dieses Wort stand lange Zeit für den Begriff guter Trucks, die Macks der R-Serie trugen ihr Bestes dazu bei! AMT/Ertl ehrte diese Trucks mit einem feinen Modell im Maßstab 1:25 und es kam aus meiner Werkstatt zwar kein Rubber Duck heraus, aber andere Mütter haben auch schöne Töchter! Trucks mit Charakter eben...wo auch immer Modelle gebaut werden.

Mack R685ST

Thomas Lutz,
stockcarmodels.weebly.com

Publiziert am 25. August 2017

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