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Mack Cruiseliner Ryder

von Thomas Lutz (1:25 AMT/Ertl)

Mack Cruiseliner Ryder

Der AMT Bausatz No. 6112 stellt einen Mack WL Cruiseliner im Maßstab 1:25 dar, wie diese Trucks von 1976-1979 hergestellt wurden. Ein Synonym für gute Fahrzeuge war zur damaligen Zeit der Spruch "Built like a Mack" als einem der ältesten Hersteller von Trucks in den USA seit 1901.

Mack Cruiseliner Ryder

Das Modell beinhaltet den damals von Mack selbstgebauten Maxidyne 6-Zylinder Turbo Diesel-Motor Typ 300 ENDT676 mit ca. 290 PS mit einem Mack Maxitorque 5-Gang Getriebe. Die Kabine stellt die große full-size Sleeper Version mit 90-inch dar. Erfahrene Plastikmodellbauer sollten mit dem Zusammenbau des Trucks nach Bauplan keine Schwierigkeiten haben, einzig die Konstruktion der Radaufhängungen vorne wurde von den AMT Leuten nicht besonders gut gelöst, was allerdings ein allgemeines Problem der AMT-Trucks war. Revell und vor allem Ertl hatten diesbezüglich stabilere Lösungen. Die Teile 45 und 61 müßen speziell trockengepaßt werden um ihre korrekte Position zu erhalten. Der Boden der Kabine wurde mit Samtklebefolie als Teppichersatz ausgelegt; das kuschelige Bett mit aus Papiertaschentüchern hergestelltem Bettzeug ausgestattet. Die gesamte Inneneinrichtung wurde harmonisch mit braunen und roten Tönen bemalt. Bei Verwendung von matten Acrylfarben erhält man ein realistisches Aussehen der Bezüge und Verkleidungen. Das Lenkrad wurde zunächst grundiert und danach mit Lederfarbe gepinselt. Umfangreiche Verfeinerungen lassen den einfach wirkenden Truck realistischer aussehen. Die Karosserie wurde, nach dem Grundieren mit Holts-Autogrundierung, lediglich mit einem seidenmatten Lack gesprüht, auf einen abschließenden Klarlacküberzug wurde mit Absicht verzichtet. Alle Chromteile wurden mit einer hochverdünnten Mischung aus Mattschwarz und Mattlack leicht entchromisiert, das nimmt dem Chrom die plastikhafte spielzeugähnliche Wirkung. In die Vertiefungen des großen Kühlergrills läßt man auch dieses Gemisch laufen, überschüßige Farbe wird danach mit einem Wattestäbchen an den hochliegenden Gitterstäben wieder abgewischt. Die beiden Dieseltanks wurden Mattsilber lackiert und mit Wischspuren an den Tankstutzen versehen, die Spannbänder sind wiederum Mattschwarz. Das Fahrgestell wurde mit einem seidenmatten Lack in schwarz; die Kardanwellen, Achsgetriebe, Blattfedern und sonstige Teile in unterschiedlichen Tönen Schwarz, Anthrazit und metallen, lackiert. Zur höheren Stabilität wurden die Reifen innen mit Schaumstoffstreifen ausgefüttert, das verhindert "Plattfüße" beim Auflegen von schwereren Trailern und das Abrutschen von den Felgen. Die Laufflächen wurden angerauht, die Flanken zum realistischeren Aussehen abmattiert. Rundumlaufendes doppelseitiges Klebeband auf den Felgenlaufflächen schützt auf Jahrzehnte die Felgen vor kriechendem Weichmacher aus den Vinyl-Reifen und fixiert die Reifen wiederum besser zwischen den Felgenrändern. Beide Endrohre der Auspuffanlage wurden durch Aluröhrchen ersetzt. Mit den Plastikröhrchen des Bausatzes konnten keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielt werden, trotz größter Mühe wirken diese Rohre immer wie Spielzeug und die Klebenähte sind kaum unsichtbar zu machen. Während der Endmontage wurden die viel zu dicken Antennen des Bausatzes nicht angebracht, sondern durch passende Stäbe aus flexiblen Lichtleitfasern ausgetauscht. Realistische Kennzeichen für Trucks und andere Fahrzeuge kann man sehr leicht selbst herstellen, indem man im Internet auf Homepages von Kennzeichensammlern Bilder von originalen Kennzeichen downloaded. Mit einem einfachen Graphikprogramm verkleinert man dieses Bild auf eine Kantenhöhe von 5mm und schon hat man, ausgdruckt mit einem Tintenstrahldrucker, ein "richtiges" maßstabsgetreues Kennzeichen. Als letzte Änderung wurden die Plastikleisten ersetzt, die die Wischergummies darstellen sollten. Echte Gummistreifen aus einem alten Fahrradschlauch eignen sich sehr viel besser für diesen Zweck.

Mack Cruiseliner Ryder

Vielen Modellbaufreunden war der alte Bausatzkarton des AMT Modells noch geläufig, auf dem der Ryder-Truck in einer gelben Lackierung zu sehen war. Aus diesem Grund wurde und werde ich auf vielen Modellbaushows darauf hin angesprochen, daß ein "Ryder" Truck richtig eben Gelb zu sein hätte, aber wie erklärt sich dann folgende Ryder-Werbung?

Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen, denn Ryder hat irgendwann seine Fahrzeuge auf eine weiße Lackierung umgestellt und mein '79 er Cruiseliner war damals das erste Testfahrzeug.

"Working Wheels" nenne ich den Stil, in dem ich meine 18 Wheelers baue. Hochglanzlackierungen, Airbrushgraphiken, Chromblanke Flächen und Mehrfarb-Metallicfarben kommen dabei ebenso wenig zur Anwendung, wie unzählige Lichter, bunte Decorfolien und polierte Oberflächen. Der Stil steht vielmehr zu schlichten Alltagsfahrzeugen, so wie sie Tag für Tag auf den Interstates und Highways ihren Dienst leisten, ohne große Werbelettern und auffällige Beschriftungen. Mit der Betonung von feinen Details auch an versteckten oder unwesentlichen Stellen, die nicht sofort offensichtlich sind, dezent und vorsichtig eingesetztem Drybrushing und realistisch aussehenden Zusatzteilen werden solche Tractors gebaut, die aussehen sollen als wären sie "geschrumpfte Originale".

Mack Cruiseliner Ryder

Fazit:

Auf den ersten Blick ein einfaches Modell zeigt der Mack Cruiseliner "Ryder" seine Stärken im Detail, sorgfältige Verarbeitung und der innovative Austausch einiger Bauteile bringen dem Modell ein hohes Maß an Realität.

Autos mit Charakter eben.... wo auch immer Modelle gebaut werden

Thomas Lutz,
stockcarmodels.weebly.com

Publiziert am 08. Mai 2005

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