Supermarine Spitfire Mk.IXZielschleppervon Rolf Karotka (1:72 Italeri)Die frühe Bundeswehr und alles drum herum interessiert mich schon sehr. War halt alles noch unausgegoren und primitiv. So auch die Anfänge der Zieldarstellung. Angefangen hat die Geschichte in Lübeck Blankensee. Dort flogen in den 50er Jahren belgische Spitfire mit belgischen Piloten der Firma COGEA für die Bundeswehr als Zielschlepper. Die drei Spitfires standen aus Platzgründen bei jedem Wetter draußen. Entsprechend verranzt sahen sie aus. Auch das Schleppen des Schleppziels, eine Art Windsack, war eine recht spektakuläre Aktion. Der Windsack wurde zusammengefaltet in einer Landeklappe verstaut. Das Schleppseil wurde in einer Schlaufe der Startbahn entlang verlegt. Die Spitfire startete und in genügend großer Höhe wurde die Landeklappe voll geöffnet und der Windsack fiel heraus. So ging es zum Zielgebiet. Nach der Übung wurde der Windsack einfach ausgeklinkt. Das Modell zeigt eine Spitfire aus dem Jahre 1944. Am Krieg hat sie nicht mehr teilgenommen. Dafür ist sie viel rumgekommen. Niederlande, Indien, Amerika und wieder zurück nach England. Etliche Unfälle und Reparaturen hat sie auch hinter sich. Von 1956-1961 stand sie im Dienste der COGEA. Letzter bekannter Aufenthalt ist 2002 David Arnold/Flying Services North Weald. Zwei Profile stehen mir zur Verfügung, eine mit roter Markierung oberhalb des Rumpfes und eine mit schwarzer Markierung. Ab hier nahm das Übel seinen Lauf. Als Bausatz nahm ich eine Spitfire Mk.IX von Italeri. Ein paar Ätzteile, die hier noch rumlagen, wurden auch verbaut. Das meiste im Cockpit. Die Spit passt so leidlich zusammen und das Plastik ist sehr dünn. Spachteln war natürlich auch angesagt. Etliche Brüche (das dünne Plastik) und Flüche später kam ich zur Lackierung. Mir erschien Rot als logische Farbe, von wegen guter Erkennung in der Luft. Waren doch die späteren Seafurys auch rot und die Broncos hatten leuchtorange Markierungen. Also Flieger in Alclad Silber, ohne Grundierung, was sich später rächen sollte, und Rot darüber. Schlauerweise habe ich danach eine Mail an Herrn T. Genth geschrieben, auf dessen Seite ich die Spits entdeckt hatte. Tja, sein Vater hatte die Spits damals abgelichtet und eben dieser konnte sich daran erinnern, dass die Spits eben nicht rot waren sondern eher in einem dunklen Grauton. Na klasse. Also Farbe wieder runter. Ein dunkles Grau drüber und Maskierung wieder runter. Nun ja, Tamiyatape wird auch völlig überschätzt. Das Alclad kam auch mit runter. Also komplett entlacken und noch einmal von vorn. Gut komm ich zum Ende. Ich habe dann das Altern versaut und habe noch einmal alles runter waschen dürfen und neu lackieren. Die Decals sind selber gemacht. Die Vorlage hat ein Modellbaukollege für mich erstellt. Die Decals ließen sich übrigens äußerst bescheiden aufbringen und silvern leider auch. Der ganze Bau verlief mit vielen Frustpausen, aber nun ist sie fertig. Lackiert mit Humbrol Silber, Gunze grau, Ölwashing und Pigmente. Rolf Karotka Publiziert am 19. September 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |