Polikarpow Po-2von Andreas Martin (1:48 Gavia)Die Polikarpov Po2 wurde Ende der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts entworfen und blieb teilweise bis in die 1970er Jahre in Gebrauch. Durch ihre lange Einsatzzeit war auch ihr Aufgabengebiet breit gefächert und reichte vom Ausbildungs- über Aufklärungs- und Schlachtflugzeug bis hin zum leichten Bomber. Viele Po2 bereicherten das Inventar etlicher Fliegerclubs hinter dem Eisernen Vorhang und so verwundert es nicht, dass die Po2 mit rd. 40.000 produzierten Einheiten eines der meist gebauten Flugzeuge weltweit war und ist. Der Bausatz der Po2 von Gavia enthält neben sehr schön detaillierten Kunststoffteilen auch eine kleine Fotoätzplatine zur weiteren Verfeinerung des Modells. Der Decalbogen bietet Markierungen für drei Flugzeuge, darunter eine sowjetische Maschine im weißen Wintertarnkleid sowie zwei Flugzeuge in der üblichen grünen bzw. grün/braunen Tarnung. Der Zusammenbau verlief dank der guten Passgenauigkeit recht problemlos. Allerdings gibt es keine Passstifte bzw. entsprechende Aufnahmelöcher. Der besseren Stabilität wegen habe ich daher die Tragflächenstreben wie auch das Fahrgestell mit kleinen Drahtstückchen verstiftet. Beim Aufsetzen der oberen Tragfläche traten dann doch Schwierigkeiten auf. Ich hatte zunächst die Tragflächenstreben eingeklebt und darauf den oberen Flügel aufgeleimt. Dank der Verstiftung der Streben funktionierte dies auch wunderbar. Doch die beiden nun einzubauenden N-förmigen Rumpfstreben passten nicht mal ansatzweise. Ich habe sie daher durch selbst angefertigte Streben ersetzt. Das Modell wurde weitestgehend aus dem Kasten gebaut. Lediglich die Zündkabel am Motor habe ich ergänzt und natürlich die Verspannung aus Nylongarn. Meine Po2 sollte unbedingt ein Zivilist werden, dem seine militärische Vergangenheit nicht unbedingt gleich anzusehen sein sollte. Daher kam eine grüne oder grün/braune Maschine, auch mit Zivilkennung, nicht in Frage. Im Internet stieß ich auf eine farbige Zeichnung einer Po2 der GST (Gesellschaft für Sport und Technik) der DDR aus dem Jahre 1959. Die musste es sein! Das Cremegelb wie auch das Graublau habe ich mir angemischt. Die Buchstaben der Kennung waren ursprünglich dunkelblau und wurden durch leichtes Übernebeln mit dem Cremegelb in Richtung Blaugrau „getrimmt“ (Schablonenschneiden zum Lackieren ist mir einfach zu kompliziert). Das Wappen der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft auf dem Seitenleitwerk habe ich mit dem Pinsel handgemalt. Nicht perfekt aber noch brauchbar. Der Bau des Modells hat mir viel Spaß gemacht und ich hoffe, ihr hattet ähnlich viel Freunde an meinem kleinen Bericht. Andreas Martin, Publiziert am 25. Oktober 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |