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Horten H IV

von Roland Sachsenhofer (1:48 Planet Models)

Horten H IV

Die Brüder Reimar und Walther Horten gehörten seit den Zwanzigerjahren zu den profiliertesten Konstrukteuren - und übrigens auch Piloten - von Nurflügelkonstruktionen. Anders als etwa Alexander Lippisch, Hugo Junkers und weitere Konstrukteure von Rumpflosflugzeugen jener Tage, führten sie wirklich reine, ohne jede Längsflosse konzipierte Flugzeuge aus. Diese Konstruktionen konnten im Bereich der allgemeinen Flugleistungen und der aerodynamischen Steuerung mit den zeitgenössischen konventionellen Entwürfen konkurieren - oder sich in der Sparte Segelflug sogar auszeichnen. Mit der "Horten HI" wurden etwa auf der Wasserkuppe Wettbewerbe gewonnen. Die "H IV" ist eine typische Hortenkonstruktion: der Pilot kniet in einer unter dem Tragflächenmittelstück angebrachten Gondel, unter der sich auch die zentrale Landekufe befand. Die Vorderkante ist mit einem transparenten Kunststoff großzügig "verglast"; die ganze Konstruktion basiert übrigens horten-typisch auf bespannten Stahlohrrahmen mit ergänzender Sperrholzbeplankung. Die Endteile der Tragflächen sind ebenso wie die Gondel aus Aluminium gefertigt.

Horten H IV

Die Konstruktion wurde 1941 gebaut und unter der Regie des sogenannten „Luftwaffenkommandos IX“ ab 1942 geflogen. Testpiloten waren dabei die mit Hortenkonstruktionen gut vertrauten und bewährten Testflieger Heinz Scheidhauer und Hans Zübert. Die Horten HIV wurde in verschiedenen Modifikationen zur Erforschung des Nurflügelflugs eingesetzt.

Eine H IVb stattete man übrigens auch mit dem Laminarprofil der P-51 Mustang aus, ohne das Flugleistung oder Charakteristik wesentlich verbessert hätten werden können.

Nach dem Krieg wurde die H IV in Großbritannien wie in den USA erprobt; ein Exemplar findet sich heute in Chino Air Museum in Kalifornien, eine andere H IV ist nach ihrer Restaurierung in der Flugwerft Oberschleißheim seit einigen Jahren im Deutschen Museum München zu bewundern. Mein Modell zeigt eine H IV des „Kommandos IX“ wie sie im Jahre 1943 geflogen worden ist.

Horten H IV

Der Resin-Bausatz besteht aus nur wenigen, recht sauber und ohne Lufteinschlüsse gefertigten Teilen. Die für das Cockpitinnere vorgesehenen Teile waren mir zu spröde und zu unsauber gegossen; sie wurden gegen selbst gefertigte Kunststoff- und einige Ätzteile ausgestauscht. Wer einen Blick auf die Bausatzteile werfen möchte, den kann ich an diese Adresse des JAM- Forums verweisen.

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Roland Sachsenhofer

Publiziert am 12. Juli 2009

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