Boeing B-247von Rico Christmann (1:72 Williams Bros.)Das Original:Bereits in der Pionierzeit der Verkehrsfliegerei entstanden im Hause Boeing Verkehrsflugzeuge. In der Ära der Propellermaschinen standen diese jedoch immer im Schatten der rentableren Typen von Douglas und Lockheed. Erst im Jetzeitalter gelang Boeing der Durchbruch zum Marktführer. Ein bemerkenswerter Typ aus der Frühzeit war das Modell B-247. Auf Wunsch von United Airlines entwarf Boeing dieses Flugzeug für 10 Passagiere. Die Auslegung als zweimotoriger Ganzmetalltiefdecker mit Einziehfahrwerk setzte damals neue Maßstäbe. Erstmals waren alle Merkmale eines modernen Verkehrsflugzeuges in einem Typ vereinigt. 1933 erfolgte der Erstflug und bald darauf die Auslieferung. Trotz seiner Fortschrittlichkeit erwies sich der Typ für die meisten Airlines als zu klein. So wurden insgesamt nur etwa 60 Exemplare gebaut, die fast alle von United übernommen wurden. Die meisten Fluggesellschaften entschieden sich für die größeren und rentableren Konkurrenzmuster von Douglas. Nach dem Krieg trennte sich United von vielen B-247. Einige Maschinen wurden von kleinen regionalen Fluggesellschaften übernommen und waren noch bis in die fünfziger Jahre hinein im Einsatz. Die B-247 gab es in zwei Formen. Der Grundtyp war an der nach vorn abgeschrägten Cockpitkanzel zu erkennen. Die verbesserte B-247 D erhielt, neben einigen technischen Verbesserungen, eine normal nach hinten abgeschrägte Verglasung. Das Modell:Der Hersteller Williams (USA) brachte vor etwa 15 Jahren einen Spritzgußkit der B-247 im Maßstab 1:72 heraus. Die Produktion ist aber eingestellt und der Bausatz wurde zur Rarität. Die Passgenauigkeit der Teile ist eher als durchschnittlich zu bewerten. Es fallen jede Menge Spachtel- und Schleifarbeiten an. Zudem sind die Plasteteile ziemlich dünn und biegsam, was besonders bei den größeren Baugruppen einiges Fingerspitzengefühl erfordert. Kleinteile wie Antennen, Staurohre u.s.w. fehlen ganz und müssen aus der Ersatzteilkiste ergänzt werden. Mit dem Decalbogen können zwei Maschinen gestaltet werden. Zum einen die Maschine welche am legendären MacRobertson-Rennen von England nach Australien teilnahm (Die Maschine belegte den dritten Platz.). Des Weiteren ein Flugzeug der Flight Research, einer Anstalt für Flugforschung. Dem Kit liegen als Alternativteile sowohl die frühe als auch die späte Kanzelverglasung bei. Anlaß für mich, beide Varianten als Modell darzustellen. Der Kit rief einige Decalhersteller auf den Plan, die für diesen Typ Extradecals produzierten. Meine Modelle zeigen eine Maschine der Pennsylvania-Central-Airlines (PCA) sowie eine von United-Airlines in der Nachkriegs-Bemalung. Die Decalbogen enthielten lediglich die Beschriftungen und Logos. Alle Zierelemente, wie z.B. die Rumpfstreifen, wurden deshalb mit dem Pinsel aufgetragen. Rico Christmann Publiziert am 20. November 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |