Lockheed Vega 5BNR7952, Amelia Earharts Vega, Smithsonian National Air and Space Museumvon Frank Barkhofen (1:48 Dora Wings)Zu Modell Nummer drei des Jahres gibt es gar nicht so viel zu berichten, außer dass es als ein entspannter Out-of-the-Box-Bau begann, aber dann kurz vor dem Ende noch zu erhöhtem Blutdruck führte. Das OriginalEin zweifellos berühmtes Stück Luftfahrtgeschichte ist die erste Atlantiküberquerung einer Frau im Alleinflug im Jahre 1932: Amelia Earhart in ihrer Lockheed Vega 5B. In ihrer leuchtend roten Lackierung mit goldenen Zierstreifen sieht dieses Flugzeug sehr elegant aus! Mehr dazu, und zu ihrem Leben, findet man bei Wikipedia Der BausatzDas war mein erster Bausatz von Dora Wings aus der Ukraine. Ich fand die Qualität durchwachsen, manche Teile sind sehr filigran gespritzt und haben eine gute Passung (der Motor ist hier ein Beispiel), bei anderen Teilen merkt man aber dann doch die Short Run-Natur. Trotz vielem Trockenpassen ist es manchmal schwierig, die korrekte Position eines Teils zu finden. Der Bausatz kommt sehr umfangreich, neben einigen Spritzlingen sind auch Ätzteile, vorgeschnittene Masken und gute, von Decograph gedruckte Decals enthalten. Für mehr Informationen verweise ich auf die vielen Reviews des Bausatzes. Bei den Kleinteilen sind sehr viele Varianten enthalten, man hat sich hier für die Zukunft alle Optionen offen gehalten und kann mehr darstellen als in den beiden bisher veröffentlichten Bausatzvarianten. Das kam mir sehr entgegen, denn ich hatte mich entschieden, das Flugzeug im jetzigen Zustand, so wie es im Smithsonian-Museum gezeigt wird, darzustellen. Ja, ich weiß, dass es einige Unterschiede zum Transatlantikflug gibt, z.B. die Auspuffrohre. Die auf den Fotos aus dem Museum gezeigten Teile habe ich an den Spritzlingen gefunden und musste diese nicht selbst anfertigen. Zur Darstellung von Amelias Rekordflug sind im Bausatz keine Zusatztanks enthalten, aber selbst das entspricht meiner Vorlage. Die Zusatztanks waren damals teure Spezialanfertigungen, die sich die Langstreckenpiloten bei den Herstellern ausgeliehen haben. Zum Einbau in die Vega wurde die Tragfläche entfernt und die Tanks von oben in den Rumpf eingelassen. So gibt es auch kaum Fotos davon. Die von Special Hobby mit dem 1:72er Bausatz gelieferten Fässer sind jedenfalls weit entfernt von der Realität. Der BauBeim Befolgen der Anleitung wird man schnell in die Irre geführt, z.B. sind hier Landescheinwerfer in der Flügelnase und als Klappscheinwerfer unter der Tragfläche gezeigt. Das macht doch technisch gar keinen Sinn?! Blättert man zur Farbgebung auf der letzten Seite, ist dann auch kein Scheinwerfer in der Nase mehr zu sehen, wie beim Original. Hier habe ich etwas Scratch gebaut: die Gläser der Landescheinwerfer waren vorhanden, aber ich habe aus der flachen Vertiefung Scheinwerfer gemacht, mit Molotow verchromt und auch kleine Glühbirnen nicht vergessen. Dicht daneben öffnete ich die Flügel und installierte Umlenkrollen und etwas Metall unter Klarsichtfolie, um die Querruderanlenkung zu zeigen. Dora Wings hat den Bausatz scheinbar basierend auf den Zeichnungen von William A. Wylam entwickelt. Leider sind sie dabei einer Fehlinterpretation aufgesessen: die riesigen Spalten an der Unterseite der Querruder sind so beim Original nicht vorhanden. An dieser Stelle sitzen Blechstreifen, die die Aerodynamik verbessern. Ich habe mir aus dünnem Alublech selbst Profile gebogen, die ich mit einem 90° Winkel sauber einkleben konnte und die den breiten Spalt verdecken. Ein Foto des Originals zeigt die Flügelunterseite sehr schön. Auch bei den Cockpitteilen bin ich etwas abgewichen. Der Bausatz basiert hier offensichtlich auf den Fotos der weiß-blauen "Winnie Mae". Vom Cockpit Amelias Vega existiert eine 360°-Abbildung auf der Smithsonian Webseite. Dieses diente mir als Vorlage, denn wie so oft unterscheiden sich die einzelnen Maschinen deutlich. Im Rundblick fehlen aber einige Teile und lassen Benzinleitungen im Nichts enden. Weitere kleine selbst gefertigte Details sind ein Messinglager für die Luftschraube, ein Messing T-Profil für die Aufnahme des "Tail Dolly Hook" am Heck, neue Positionslampen und Venturi-Rohre aus Metall.
Leider gab es zum Ende hin beim Aufbringen der Decals ein kleines Desaster durch eine Unverträglichkeit zwischen Klarlack und dem Decalsetter. Eine Anfrage bei Dora Wings blieb leider ohne Antwort, aber die Rettung kam aus der Schweiz - Dankeschön! Auch an die Modellbaukollegen bei Scalemates, die mir angeboten hatten, ihre Bausätze gegen eine andere Variante zu tauschen oder sogar die Decals zu plündern (was zum Glück nicht notwendig war)! Die großen schwarzen Nummern habe ich maskiert und lackiert. FazitAuch wenn glänzende Lackierungen nicht mein Fall sind, kann ich mit dem Ergebnis leben und habe nun ein weiteres schönes Stück Luftfahrtgeschichte in der Vitrine. Frank Barkhofen Publiziert am 13. Mai 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |