Embraer Phenom 300

CS-PHA, NetJets Europe

von Marco Coldewey (1:144 Welsh Models)

Infos zum Original

Ein großer Bereich des brasilianischen Flugzeugherstellers Embraer sind die Geschäftsreiseflugzeuge. Die kleinsten Muster dieses Bereichs stellen die Embraer Phenom 100 und Phenom 300 da. Mit einem maximalen Abfluggewischt von 4,5 t (~10.000 lb)  gehören diese zu der Klasse der Minijets (Very light Jets). Die Kabine bietet Platz für 4-6 Passagiere, die Reichweite beträgt 2.100 km. Mittlerweile wird die Phenom 100 bei einigen Fluggesellschaften zur Pilotenausbildung genutzt.

Eine Weiterentwicklung ist die Phenom 300, welche Embraer ein Jahr nach der -100 auf dem Markt brachte. Diese hat nun Platz für 6-8 Passagiere, Spannweite und Länge wurde hierbei um ca. 3 m vergrößert, das Startgewicht wurde um fast 3,5 t erhöht. Bereits vier Jahre nach Produktionsstart war die Phenom 300 das meistverkaufte Geschäftsreiseflugzeug ihrer Klasse. Der Preis für diesen Typ beträgt je nach Ausstattung rund 8,5 Mio Dollar.

Infos zum Betreiber

NetJets Europe mit Sitz in Portugal vermarktet Geschäftsreiseflugzeuge und ist der Marktführer in Europa. Ihre Wurzeln liegen bei der  Fluggesellschaft Air Luxor, die ursprünglich Geschäftsreiseflugzeuge vermietete. Dabei wurde NetJets Europe 2001 gegründet und bekam 2002 alle eingesetzten Privatjets der Air Luxor, welche selber ihren Betrieb 2006 einstellen musste.

Im gleichen Jahr konnte NetJets rund 500 Mio. € erwirtschaften. Dabei richtet sich das Geschäftsmodell gezielt an Firmen, die Beteiligungen an solchen Flugzeugen erwerben können. Für das Design der Inneneinrichtung der 2008 eingeführten Dassault Falcon 7X konnte der britische Architekt Norman Foster engagiert werden.

Netjets Europe betriebt eine Vielzahl von Privatjets in fünf Kategorien: Leicht: Embraer Phenom 300; Midsize: Cessna Citation Latitude und XLS; Super Midsize: Bombardier Challenger 350; Groß: Bombardier Challenger 350 und Langstrecke: Bombardier Global 6000.

Über die Partner NetJets Aviation (USA) und NetJets Business Aviation (China) besteht der Zugriff auf Flugzeuge wie die Gulfstream GV, G450, G550 und G550 sowie größere Modelle wie die Boeing BBJ.

Infos zum Bausatz

Geschäftsreiseflugzeuge im Maßstab 1:144 gab es bisher nur vereinzelt, Welsh Models hat in der Vergangenheit nun einige Typen herausgebracht und schließt damit eine Lücke. Nach der Phenom 100 folgte kürzlich nun auch die -300. Der Bausatz ist aus Resin, die Nase ist einzeln, um Gewicht in den Rumpf einzulegen. Die Decals umfassen das Design von NetJets mit einer amerikanischen und einer portugiesischen Kennung.

Infos zum Bau

Auf meiner „Wunschliste“ für 1:144er Modelle sind solche Flugzeuge wie die Phenom immer ganz oben. Zugegeben, der Bausatz ist nicht anfängertauglich, man muss schon einiges machen, um zu einen guten Resultat zu kommen. Ich sehe das jedoch nicht als negativ an, denn so hat man nun die Möglichkeit, solche Modelle dazustellen. Im Falle dieses Baus habe ich Verbindungen der Bauteile mit Metallstiften verstärkt, einige Teile dünner geschliffen (Winglets) oder aufgebohrt (Triebwerksauslässe). Bugfahrwerksklappen und Fahrwerksstreben wurden ergänzt. Da Welsh Decals mittels Laserverfahren druckt und keine Metallictöne möglich sind, habe ich die silbernen Cockpitstreben mittels Decals aus meiner Restekiste ergänzt.

Bei der Detaillierung war ich dann wieder in meinem Element und war selber überrascht, wie viele Antennen dieses recht kleine Flugzeug (10,8 x 11,2 cm) hat, da habe ich schon Modelle für die elektronische Aufklärung gebaut, die deutlich weniger hatten.

Trotz des vergleichsweise hohen Preises bin ich sehr zufrieden und werde künftig auch weitere Geschäftsreiseflugzeuge auf dem Tisch haben.

(Foto: Marco Coldewey)

Marco Coldewey,
www.mc84.de

Publiziert am 28. November 2024

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