Piper J-3 Cubvon Frank Barkhofen (1:48 Special Hobby)Vor langer Zeit habe ich schon mal eine kleine Piper Cub gebaut, aus einem geätzten Stripdown-Bausatz in 1:72 von Eduard. Da wäre doch eine komplettierte Cub in meinem üblichen Maßstab 1:48 eine schöne Ergänzung. Aber natürlich nur in Gelb! Das OriginalZum Original aus den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts braucht man nicht viel zu sagen. Viele Piloten haben auf diesem Typ das Fliegen erlernt und er kam im Zweiten Weltkrieg als Verbindungsflugzeug und für ähnliche Aufgaben zum Einsatz. Von 1938 bis 1947 wurden über 20.000 Exemplare gefertigt, teilweise lief alle 20 Minuten eine Cub vom Band, von denen einige bis heute im Einsatz sind. Eine beeindruckende (und für den Modellbauer hilfreiche) Dokumentation aus dem Jahr 1943 über die Produktion bietet uns YouTube: "The construction of a Light Aircraft" Der BausatzLange Zeit gab es in 1:48 nur "Oldie"-Bausätze. So bin ich dann erst kürzlich in einer Diskussion über die Piper Cub mit anderen Modellbauern auf Scalemates auf die neue Cub von Special Hobby aufmerksam geworden.
Inzwischen gibt es aus diesen neuen Formen bereits drei Bausatzvarianten. Die hier vorliegende dritte Ausgabe unterscheidet sich nicht nur durch neue Decals, sondern auch durch einige geänderte Bauteile von den vorigen Ausgaben, denn bei der hier dargestellten J-3 ist die Form der Fenster gegenüber den vorigen, eher militärischen L-4, geändert. Apropos Fenster: es sind im Bausatz Alternativteile enthalten, um den Einstieg aufgeklappt oder geschlossen zu zeigen. Ich habe mich für die offene Position entschieden, damit das Cockpit besser einsehbar ist. Das ModellObwohl zumindest die Erstausgabe schon einige Zeit auf dem Markt ist, habe ich keinen Bau gefunden. Was mag die Modellbauer, neben den vollen Lagern natürlich, davon abhalten? Meiner Vermutung nach ist das die Konstruktion des Holms mit den Tragflächen, zumal die Tragfläche nur von den Klarsichtteilen gehalten werden muss. Hier kommt Spritzguß an seine Grenzen - erst recht, nachdem ich kürzlich beim Bau des Fieseler Storch von Tamiya mit einem Metall-Holm verwöhnt wurde. In Anlehnung daran habe ich die Holm- und Strebenkonstruktion aus Messingprofilen neu erstellt. Bereits beim Handling des Modells bei der Lackierung hat sich diese Lösung bewährt. Die Flügelstreben musste ich so auch erst nach Lackierung und Maskierung der Registriernummer unter der Tragfläche anbringen, denn sie müssen nun nichts stützen.
Der Bausatz hat nicht allzuviele Teile, so dachte ich schnell fertig zu werden. Allerdings haben mich am Ende doch noch einige Details aufgehalten. Die LackierungDie Lackierung erfolgte mit der wunderbaren Farbe Dark Chrome Yellow von Mr. Paint. Auf einigen Bildern sieht es oranger aus als in natürlichem Licht. Bei mancher künstlicher Beleuchtung schimmert die Farbe sogar grün! Für die Markierungen kamen Decals von DRAWdecal und für die größeren Teile Masken zum Einsatz, denn leider waren die Decals von Special Hobby nicht entsprechend der originalen Bemalungsanweisung in den richtigen Größen und insbesondere das Logo mit dem Teddybär ohne Weiß gedruckt!
Das ZubehörSpecial Hobby hat passend zum Bausatz noch Zubehör auf den Markt gebracht, von dem ich die Resin-Räder und den 3D-gedruckten Motor benutzt habe. Der Motor ist ziemlich komplett, teilweise bereits sogar mit Kabeln und Leitungen versehen. Allerdings erschwert das die Bemalung - ich bevorzuge die Modulbauweise, die z.B. bei Small Stuff die Montage nach der Lackierung mit der Airbrush erlaubt. Der AntriebDer 3D-gedruckte Motor. Neue DetailsNeben dem erwähnten Messingholm habe ich noch weitere Teile selbst gefertigt, wie zum Beispiel den Tankdeckel aus Messing, natürlich mit der mechanischen Füllstandsanzeige! Die bereits in der Schachtel vom Rumpf gebrochene Heckradfederung habe ich durch Blattfedern aus Metall ersetzt. Auch an diesem Modell habe ich wieder Holz benutzt: Cockpitboden und Luftschraube. Diese habe ich aus zu Furnier gesägtem Buchsbaum geschliffen. Auf die Steuerseile und die Verspannung des Hecks wird in der Anleitung verwiesen, allerdings ist wie üblich das passende Material dafür nicht im Bausatz enthalten. Daher habe ich neben Draht noch die "RAF wire terminals" von Gaspatch Models benutzt. Auch die inneren Fahrwerksstreben habe ich für mehr Robustheit aus Messing gefertigt, deren "Taschen" der Federung habe ich mit Aluminiumfolie gestaltet. Tankdeckel Einen ausführlichen Baubericht kann man bei Scalemates.com finden. FazitEs freut mich, diesen bunten Farbtupfer der Luftfahrtgeschichte in meiner Sammlung zu haben. Der Bausatz hat es wirklich verdient, auf unseren Werkbänken zu landen!
Frank Barkhofen Publiziert am 02. Dezember 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |