Race Mustang P-51 #34 "Miss Foxy Lady" (White)von Jürgen Klinglhuber (1:72 Airfix)Mit diesem Galeriebeirag möchte ich euch eine weitere P-51 Mustang in „Renn-Modifikation“ vorstellen. Bei dem Flugzeug handelt es sich um „Miss Foxy Lady #34 White“. Eine, man könnte sagen, durchaus sagenumwobene Maschine. Das hängt mit der Maschine und deren Schicksal, aber nicht zuletzt mit ihrem Besitzer zusammen, Ken Burnstine sein Name. Details dazu findet ihr unter diesem Beitrag. Die dargestellte Maschine ist der Nachfolger der schwarzen „Miss Foxy Lady #34“. Diese hatte 1974 das legendäre Reno Air Race gewonnen. Dabei handelt es sich um ein und dieselbe Maschine mit unterschiedlicher Lackierung bzw. leichten technischen Unterschieden, bzw. Verbesserungen. Basis ist eine North American P-51D Mustang. Sämtliche Oberflächen wurden aerodynamisch optimiert (Nieten und Blechstöße versiegelt), die Flügelwurzeln bekamen strömungsverbessernde „Whiskers“, die Flügelspitzen wurden allesamt gekürzt. Auch die Propellerblätter sind nicht die originalen und die Form des Spinners wurde modifiziert. Weiters wurde aus Gewichtsgründen auf jede Menge der ursprünglichen Technik im Cockpit verzichtet. Am Auffälligsten ist wohl der Umbau der Pilotenkanzel zu einer kleinen, geduckten mit weniger Luftwiderstand – dem sogenannten Turtleneck Deck. Da zum Besitzer und der Maschine im Teil 1 schon einiges zu lesen ist, vielleicht hier an dieser Stelle etwas Hintergrund-Information zu den Air Races in Reno, USA. Das erste Pylon-Rennen, bei dem die Teilnehmer ihre Flugzeuge um einen Rundkurs steuern, wurde 1909 beim Reims Air Meet in Frankreich abgehalten. Während der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts waren Flugzeugrennen für Flugzeughersteller und Piloten eine willkommene Gelegenheit, sich mit Konkurrenten zu messen. Damit waren diese Veranstaltungen und die damit verbundene Jagd nach Rekorden lange Zeit eine Triebfeder für den rasanten technischen Fortschritt der Luftfahrt. Weitere berühmte Flugzeugrennen waren die Schneider Trophy für Wasserflugzeuge (1913–1931), das von Sir Robert Macpherson ausgeschriebene Langstreckenrennen England-Australien (1934), die Bendix Trophy, ein US-Kontinentalrennen (1931–1962) und die Thompson Trophy, ein Pylonrennen in Cleveland, Ohio (1930–1949). Nach dreijähriger Vorbereitungszeit fanden im September 1964 die ersten National Championship Air Races auf der staubigen „Sky Ranch“ nahe Reno/Nevada statt. Initiator war Bill Stead, ein Farmer aus Nevada und zweifacher Hydroplane Champion. Neun Tage dauerte die Veranstaltung und es wurden Rennen in den Klassen Sport Biplanes, Stearman, Formula One (Midgets), Unlimited und Women’s Cherokee 180 ausgetragen. Zur weiteren Unterhaltung des Publikums umfasste das Veranstaltungsprogramm militärische Vorführungen, Kunstflugmeisterschaften, Ballonrennen, Oldtimer Fly-Ins, Fallschirmsprünge und vieles mehr. Seit 1966 findet die Veranstaltung auf der 1.500 m hoch gelegenen Stead Air Force Base statt. Der Stead Airport wird während der Rennwoche zu einem Volksfest gewaltigen Ausmaßes, etwa 200.000 Menschen besuchen jedes Jahr die National Championship Air Races. Den Besucher erwarten Ausstellungsflächen mit militärischen und historischen Flugzeugen, zahlreiche Buden mit Fast Food und Souvenirs. In den für Besucher zugänglichen Boxen der Rennteams können die Mechaniker bei der Arbeit beobachtet werden. Von den Tribünen aus ist bequem der gesamte Rennkurs einsehbar.
Auch "Miss Foxy Lady" weiß entstand aus dem Bausatz von Airfix in 1:72, auch hier kam der Resin-Umbaukit von High Plane Models und die Decals von "DrawDecals"zum Einsatz. Jürgen Klinglhuber Publiziert am 20. April 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |