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Race Mustang P-51 #34 "Miss Foxy Lady" (Black)

von Jürgen Klinglhuber (1:72 Airfix)

Race Mustang P-51 #34 "Miss Foxy Lady" (Black)

Mit diesem Galeriebeitrag möchte ich euch eine P-51 Mustang in „Renn-Modifikation“ vorstellen. Bei dem Flugzeug handelt es sich um „Miss Foxy Lady #34 Black“, eine, man könnte sagen, durchaus sagenumwobene Maschine. Das hängt mit der Maschine und deren Schicksal, aber nicht zuletzt mit ihrem Besitzer zusammen. Ken Burnstine ist sein Name. Wer das ist? Ok – hier, wie ich denke, eine hollywoodreife Geschichte kurz zusammengefasst….

Race Mustang P-51 #34 "Miss Foxy Lady" (Black)

Ken Burnstine war ein amerikanischer Drogenschmuggler und Pilot, der 1981 von der Associated Press als "einer der gewagtesten Drogenschmuggler Amerikas" beschrieben wurde. 1974 gewann Burnstine die Reno Air Races in der offenen Klasse mit seiner modifizierten North American P-51 Mustang.

P-51 Mustang – Miss Foxy Lady #34 in schwarzer Lackierung beim Reno Air Race 1974
P-51 Mustang – Miss Foxy Lady #34 in schwarzer Lackierung beim Reno Air Race 1974

Aber fangen wir vorne an: Nach seinem Abschluss an der Northwestern University (Elite Privatuni mit u.a. Jus, Kommunikation und Management) trat Burnstine im Juli 1954 bei den US-Marines ein. Er diente 1955 in Korea, bevor er zur Marine Aircraft Group 11 in Atsugi, Japan geschickt wurde, wo er u.a. in der Spionageabwehr arbeitete. Im März 1956 wurde Burnstine angewiesen, sich in der Navy-Flugschule Pensacola, Florida, zur weiteren Ausbildung zu melden, wurde aber vor Abschluss wider Erwarten in die Navy-Reserven entlassen und erhielt an einer privaten Flugschule in Alabama seine Pilotenausweise.

Race Mustang P-51 #34 "Miss Foxy Lady" (Black)

Burnstine zog später nach Fort Lauderdale, Florida, wo er eine Fluggesellschaft (Florida Air International) gründete, die er - wie Jahre später bekannt wurde - für Drogen- und Waffenschmuggel einsetzte. Er nutzte seine Flugzeuge und seine Pilotenfähigkeiten, um bei Nacht und Nebel im extremen Tiefflug Schmuggelware aus der Karibik zu „importieren“. Irgendwann hatte er jedenfalls eine Menge Geld beisammen – und zeigte dies auch. Champagner und Zigarren waren ständige Begleiter. Das meiste davon aber inverstierte er für Grundstücke, Anwesen und teures Spielzeug: Racer Warbirds. Ende 1974 - ausgerechnet in jenem Jahr seiner ersten gewonnenen Air Race Trophy in Reno - wurde er das erste Mal verhaftet und wegen Drogenschmuggels angeklagt. Zur Überraschung vieler kam er aber frei. Wie die Öffentlichkeit erst Jahre später erfuhr, gab es mit Bundesagenten und Staatsanwälten einen Deal, um den 500-Millionen-Dollar-Drogenring samt seinen Hintermännern zu sprengen. Im Jahr darauf, 1975, trat Miss Foxy Lady #34 wieder bei den Air Races in Erscheinung – wieder pilotiert von Ken Burnstine - diesmal in Weiß. Allerdings konnte er die Trophäe in diesem Jahr nicht noch einmal einheimsen.

Mustang P-51 – Miss Foxy Lady #34 in weißer Lackierung beim Reno Air Race im Jahre 1975
Mustang P-51 – Miss Foxy Lady #34 in weißer Lackierung beim Reno Air Race im Jahre 1975

Nach dem Rennen im Herbst war es dann etliche Monate still um Ken Burnstine, bis sich schließlich am 16. Juni 1976 die Meldungen überschlugen. Ken ist nicht mehr von einem „Trainingsflug“ in der Mojave Wüste zurückgekommen. Die Diskussion – die zwar nicht über Social Media, sondern über die Printmedien geführt wurde, ging in den Staaten, man könnte fast sagen, „viral“. Die Geschichte bietet nämlich einiges für Verschwörungstheoretiker: Neben der Tatsache, dass während des Fluges im Funkverkehr keine Anzeichen für Probleme gemeldet wurden gab es auch keinen Notruf zum unmittelbaren Absturzzeitpunkt. Die Maschine ist laut Fluguntersuchungsergebnis mit vollem Speed und Nase voran in die Felswüste geknallt.

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Weiter angeheizt wurde die Diskussion durch den Umstand, dass an der Unfallstelle in der Mojave außer einer Hand (mit einem nachweislichen Daumenabdruck von Ken) keine weiteren Leichenteile gefunden wurden (keine Knochen, kein Schädel, keine Zähne). Die Unfallmaschine war - man kann es sich denken: Miss Foxy Lady. Da Ken zum Zeitpunkt seines Todes noch immer als Informant für die Behörden arbeitete, ranken sich schnell entsprechend viele Gerüchte um seinen Tod. Eine Version ist, dass der Drogenring das Flugzeug manipulierte, um eine Aussage vor Gericht zu verhindern. Eine andere Geschichte besagt, dass der Absturz von ihm selbst fingiert wurde, um sich entweder der weiteren Strafverfolgung bzw. dem Drogenkartell selbst zu entziehen….

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Übrigens: viele Leute aus der Region rund um Fort Lauderdale – der ehemaligen Heimat Ken Burnstines - berichteten in den späten 70ern von einem bärtigen, kauzigen und(!) einarmigen Piloten, der plötzlich auftauchte und sich mit einem kleinen privaten Flug-Unternehmen in den Keys und Everglades trotz offensichtlich schlechter Auftragslage relativ gut über Wasser halten konnte. Was die Leute alles so erzählen….

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Basis für dieses Modell war der Bausatz von Airfix in 1:72, dazu habe ich den Resin-Umbaukit von High Plane Models und Decals von "DrawDecals" verwendet.

Jürgen Klinglhuber

Publiziert am 29. März 2023

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