Antonov An-22UR-09307, Antonov Airlinesvon Marco Coldewey (1:144 A&A Models)Infos zum Original:
In den späten 1950er Jahren verlangte die Sowjetunion nach einem größeren Flugzeug, um die Antonov An-8 und An-12 zu unterstützen. Der Erstflug erfolgte im Februar 1965, benannt wurde die An-22 nach Antaios, einen Riesen in der griechischen Mythologie. Alle 69 gebauten Flugzeuge stammen aus der usbekischen Staatsfabrik in Taschkent. Die 22 wurde darauf ausgelegt, auf schlecht bis gar nicht befestigten Pisten zu landen, das Fahrwerk ist dazu sehr massiv ausgelegt. In dem 33 Meter langen Frachtraum kann ein Volumen von 639 m³ genutzt werden. Die Kuznetsov NK-12 Triebwerke leisten zusammen fast 61.000 PS. Es ist das größte in Serie gebaute propellergetriebene Flugzeug der Welt. Antonov Airlines betreibt die An-22 als einziger Zivil. Mit einer Nutzlast von 80t, füllt sie dabei die Lücke zwischen der An-12 (20t) und der An-124 (120t). Mit einem Alter von 47 Jahren ist die Zukunft dieses Flugzeugs mehr als ungewiss. Zwar gibt es bisher nur Gerüchte zu dem baldigen Ende aber ewig wird Antonov diesen Typ nicht mehr betreiben. Infos zum Bausatz:
Nach dem Eastern Express bereits eine frühe und späte Variante der An-22 auf dem Markt brachte, folgte nun A&A Models mit der neueren –A Version. Diese unterscheiden sich äußerlich eigentlich nur in der Nasenform. A&A greift im Wesentlichen auf den vorhandenen Bausatz zurück und versieht diesen mit neuen Teilen. Leider ist die Qualität dabei ziemlich auf der Strecke geblieben. Die Rumpfsegmente sind sehr stark verzogen. Der Zusammenbau der Propeller ist in der Anleitung komplett falsch aufgezeigt. Ansonsten ist der Kit jedoch gut detailliert. Decals gibt es für beide Farbschemen, die bei Antonov zum Einsatz kamen. Bei der aktuellen Variante passen jedoch die in der gelb-blauen Welle eingearbeiteten Fensteröffnungen nicht mit denen im Rumpf überein. Vorgeschichte zum Bau:
Meinen ersten richtigen Versuch, diese 22 zu fotografieren, startete ich Anfang 2020. Nach viel Glück (man nutzte unerwartet die Nordbahn in Leipzig) gelang mir ein Bild beim Start. In der Folgezeit besuchte die Antonov An-22 noch öfter Leipzig, auch am Wochenende und bei gutem Wetter, jedoch schaffte ich es nie bis dort hin. Es ärgerte mich ziemlich, da ich unbedingt das „perfekte Bild“ von diesem Flugzeug machen wollte. Am 17.9.2020 passierte es dann: Die Antonov An-22 sollte nach Bremen kommen. Das Wetter war klasse und da ich Nachtschicht hatte, konnte ich dort meine Bilder machen. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dieses Flugzeug mal in Bremen aufzunehmen! Infos zum Bau:Als Folge dieser Geschichte landete auch bald dieser Kit in Delmenhorst. Ich hatte bereits eine späte Variante des Eastern Express Kit im Jahr 2014 gebaut. So war es dann auch ein ziemlicher Schock wegen der schlechten Passgenauigkeit. Für die Rumpfmontage habe ich teilweise Metallstifte in die Plastikwand gesetzt, um die Teile vernünftig fixieren zu können. In der Folge musste ich auch sehr viel Spachtelmasse einsetzen, um die Vertiefungen im Rumpfrücken auszugleichen. Was hier in zwei Sätzen beschrieben wurde, dauerte mehrere Wochen. Vor dem Lackieren habe ich dann einige Bereiche umgebaut und verbessert. Im Bereich der Nase habe ich einige strukturelle Elemente angebracht. Die Regenabweiser im Bereich der Wartungsklappen, Türen und Frachtklappe wurden komplett ersetzt. Einläufe am Rumpf wurden geöffnet und mit einen Innenleben versehen. Der Einlauf der APU wurde geöffnet sowie zwei Öffnungen im Flügel eingebaut. Die länglichen Antennen auf der Rumpfober- und Unterseite habe ich aus dünnerem Material selber erstellt.
Die Lackierung war an sich recht unspektakulär, die Cockpitfenster habe ich recht spontan selber lackiert, da mir die vorhandenen Decals nicht gefielen. Da leider keine Wartungsmarkierungen bei den Decals vorhanden waren, habe ich dort einiges mit Teilen aus der Restekiste ersetzt. Die Lackierung der Propellerblätter hat sich am Ende noch als sehr zeitaufwändige Arbeit herausgestellt. So mussten 32 Blätter auf der Vorder- und Rückseite lackiert werden. Weitere Bilder
Marco Coldewey, Publiziert am 02. August 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |