Messerschmitt Bf 109G-4"Rote 7", umgebaute Buchón der Messerschmitt-Stiftungvon Florian Haller (1:72 AZ model)Die Entstehung der "Roten 7" verdanken wir dem Einsatz einer Schar von Flugzeugbegeisterten, die unter dem Namen "Me Air Company" auf dem Flugplatz Albstadt/Degerfeld (Schwäbischen Alb) das Ziel einer flugfähigen 109 in Angriff nahmen. Aus dem Schrott einer spanischen Buchon und unzähligen zusammengesammelten Einzelteilen entstand in jahrelanger Arbeit eine der besten flugfähigen Bf 109G. Der Erstflug im August 2004 erregte zu Recht einiges Aufsehen und sie war ein immer gern gesehener Gast auf diversen Flugplatzfesten und Airshows. Die fiktive Lackierung ist sicher nicht jedermanns Geschmack, da es aber keine originale 109 ist und sie keine Historie hat, ist das sicher vertretbar. Allerdings kommt so das elegante Design des Messerschmitt-Klassikers besser zur Geltung, wie ich finde. Leider blieb die Maschine immer vom Pech verfolgt und hatte ein paar Unfälle, die jedoch für ihre Piloten immer glimpflich ausgingen. Der schwerste Unfall ereignete sich schon knapp ein Jahr nach dem Erstflug. Es kam zu einem Landeunfall, bei dem der komplette Motor abgerissen wurde. Allerdings erwies sich der Schaden als reparabel und die Rote 7 wurde wieder aufgebaut. 2008 ging sie an die Messerschmitt-Stiftung über, die zu diesem Zeitpunkt auch die Bf 109G-10 "Schwarze 2" und die Bf 109G-6 FM+BB betrieb und den weiteren Betrieb der Roten 7 sicherstellen konnte. Aktuell (2020) scheint die Maschine nach einem erneuten Schaden nicht flugfähig zu sein. Meine Rote 7 entstand - wieder einmal - aus dem Bausatz von AZ Models. Dieser Bausatz ist gut detailiert und leicht zu bauen, Spachtelmasse wird nur in homöopathischen Dosen benötigt. So kann man sich voll auf die Lackierung konzentrieren. Ich versuchte so nah wie möglich an der Farbgebung zur Zeit des Erstfluges zu bleiben. Mittlerweile hat sich die Lackierung, bedingt durch diverse Reparaturen, in manchen Details geändert. Die Lackierung meines Modelles erfolgte mit Farben von Tamiya (RLM 76) und MiG (RLM 74, 75), die ich nach Augenmaß den Originalfarben passend anmischte. Ich bestellte mir dazu einen Markierungsbogen von Peddinghaus, wobei sich dieser als nahezu unbrauchbar herausstellte. Die Balkenkreuze für den Rumpf und die Tragflächenoberseite waren die falsche Ausführung, die Wartungshinweise waren zum Teil viel zu groß und das Rot der Kennung war zu dunkel und zudem transparent. Außerdem könnten sie etwas besser haften. So wurden zum großen Teil Markierungen aus der Ersatzteilkiste verwendet. Die Kennung habe ich mit Streifen von roten Abziehbildern verbessert. Ich hatte mir vorgenommen, jeden, wirklich jeden Wartungshinweis anzubringen. Ich meinte aber, dass das Modell dann etwas überladen wirkte, darum ließ ich einige weg oder ersetzte sie durch kleinere Schrift, die aber z. T. etwas anderes besagt (statt "Nicht betreten" heißt es z. B. "Hier aufbocken", aber da muss man schon die Lupe bemühen!). Die Propellerspirale sollte auch enger gewunden sein, aber nach einem eher kläglichen Versuch, sie zu lackieren, nahm ich ein Abziehbild dafür. Nach dem Klarlack und einer dezenten Ölfarbenbehandlung wurde alles mit stark verdünntem Mattlack in mehreren Schichten lackiert. Auf Alterung habe ich verzichtet, obwohl die 109 bekanntlich an manchen Stellen leicht Schmutz ansetzt. Das Blechteil, auf dem meine Rote 7 steht, ist ein Stück des Originals, das im Fanshop zu bekommen war, und stammt von dem schweren Unfall im Jahr 2005. Florian Haller Publiziert am 31. Oktober 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |