De Havilland DH.104 DoveOE-BVM, Bundesamt für Zivilluftfahrtvon Johannes Wipauer (1:144 Welsh Models)Zum VorbildDie junge "Zweite Republik" Österreich hatte offensichtlich eine Vorliebe für britisches Fluggerät: das erste Flugzeug der Austrian Airlines war eine Vickers Viscount, das Eichamt kaufte eine Twin Pioneer, und das Bundesamt für Zivilluftfahrt entschied sich für eine fabriksneue Dove, die Ende 1956 bestellt wurde und im Mai darauf geliefert wurde. Es war eine Dove Series 5, die 20% mehr Nutzlast tragen konnte als das Ursprungsmodell. Ermöglicht wurde das u.a. durch die stärkeren Gipsy Queen 70 Mk.2-Motoren mit je 380 PS. Mehr dazu auf Wikipedia. Eine wichtige Aufgabe für dieses Flugzeug waren Kalibrierungsflüge, mit den die Funknavigationshilfen kontrolliert wurden bzw. die Werte für allfällige Nachjustierungen erhoben wurden - damals gab es ja noch kein GPS. 1970 wurde für diese Aufgaben eine Grumman Gulfstream erworben, die Dove wurde 1977 dem Technischen Museum Wien geschenkt, wo Teile davon noch heute ausgestellt sind. Mein ModellDen verwendeten Vacu-Bausatz habe ich bereits hier vorgestellt. Daraus kann man eigentlich eine Devon Mk.2 bzw. Dove Srs.8 bauen, also ein etwas neueres Flugzeug. Da der Bausatz sehr arm an Details ist, fällt das nicht weiter ins Gewicht, weil Auspuffanlage, Fahrwerksklappen und Antennen muss der Modellbauer ohnehin selbst machen, und den in 1:144 geringen Unterschied der Motorverkleidungen kann man mit ein wenig Plastikresten und Spachtel leicht hinkriegen. Ich wollte durchsichtige Fenster, um mal wieder meine Geduld im "Löcherfeilen" zu testen. Was bedeutet, dass der notwendige Ballast im nicht einsehbaren Bereich des Rumpfes verschwinden muss. Ergänzt durch massiv gearbeitete Motorverkleidungen stimmt nun die Balance gerade noch. Ich hoffe, die kleine "Taube" (=Dove) gefällt!
Johannes Wipauer Publiziert am 24. Februar 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |