McDonnell Douglas DC-10N1853U, United Airlinesvon Marco Coldewey (1:144 Authentic Airliners)Infos zum Original
In den frühen 60er Jahren herrschte die generelle Meinung, dass Langstreckenflugzeuge vier Triebwerke benötigen. Nachdem die damaligen großen Hersteller mit ihren Programmen der Boeing 707 und der Douglas DC-8 die ersten Erfolge feierten, scheiterten diese beiden Fabrikanten beim Kampf um den neuen Großtraumtransporter, dessen Auftrag an Lockheed vergeben wurde. Boeing konnte diese Entwürfe zu der Entwicklung der Boeing 747 nutzen, während Douglas diese gescheiterten Bewerbungen finanziell zu schaffen machten. 1967 forcierte man eine Fusion mit dem Militärflugzeughersteller McDonnell. Zu diesem Zeitpunkt trat American Airlines mit einer neuen Ausschreibung in Erscheinung. Ein Flugzeug, das die klaffende Lücke zwischen der 707 und der 747 füllen sollte, das Resultat war die Douglas DC-10. Der damals ungewöhnliche Entwurf sah ein im Leitwerk stehendes Triebwerk vor. Lockheed witterte seine Chance und schickte einen ähnlichen Entwurf ins Rennen, die Lockheed 1011 Tristar. Aufgrund von vermarktungstechnischen Pannen aus Seiten von McDonnell Douglas konnte die Tristar anfangs überzeugen und viele lukrative Aufträge wie z.B. von Delta Airlines für sich gewinnen. Mit der Langstreckenvariante DC-10-30 konnte man sich dann einen Vorteil verschaffen, da Lockheed diesen Schritt nicht zu kontern in der Lage war. Da man bei Lockheed ausschließlich Rolls-Royce Triebwerke anbot, traf die Krise und der defacto Bankrott des britischen Triebwerkherstellers die Tristar sehr hart. Am Ende "gewann" man den Kampf der Dreistrahler mit 446 zu 250 gebauten Exemplaren.
Ein Konstruktionsfehler war dann für eine Reihe von tödlichen Unfällen verantwortlich. Bei einigen Flugzeugen riss während des Fluges die hintere Frachtraumklappe ab und zog den Kabinenboden ein, was zu einem Beinahe-Absturz führte (Stichwort: windsor incident). Obwohl die amerikanische Flugaufsichtsbehörde NTSB eine Nachbesserung der Tür forderte, war dieses kein sofortiger Zwang. Welches zu dem Absturz von Turkish Airlines Flug 981 bei Paris führte, bei dem 346 Menschen ihr Leben verloren. Nach einem weiteren Absturz einer DC-10 von American Airlines (Flug 191) mit 271 Toten erfolgte eine ausgeweitete Untersuchung der DC-10, was zu einer weltweiten Stilllegung des Typs führte. Nach der Umstellung von Arbeits- und Wartungsabläufen wurde die Musterfreigabe wieder erteilt. Auch wenn menschliches Versagen bei vielen Unfällen verantwortlich war, gab es insgesamt 33 Totalverluste mit über 1.200 Opfern. Der Ruf war unwiederbringlich zerstört. In der heutigen Zeit sind keine DC-10 mehr im Passagierdienst zu finden. Der größte Betreiber ist Fedex, welcher die DC-10 im Frachtverkehr einsetzt, zudem setzte die USAF 59 Maschinen unter der Bezeichnung KC-10 als Tankflugzeuge ein. Infos zum Bau
Der Bausatz stammt von Authentic Airliners, wie gewohnt ist die Qualität brilliant. Leider gab es beim Bau das eine oder andere Problem (Lackierfehler etc.), so zog sich dieser über Jahre hin. Mitte 2016 entschloss ich mich jedoch dieses Flugzeug nun endlich fertig zu stellen. Bei der Bemalung entschied mich für die Farben der United Airlines im sogenannten "Battleship" Farbkleid, welches von 1992 bis 1997 verwendet wurde.
Marco Coldewey, Publiziert am 14. August 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |