Junkers W 34Eurasiavon Johannes Wipauer (1:72 MPM)VorbildDie Junkers W34 wurde als sehr schön gebautes Modell bereits hier in Modellversium vorgestellt. Daher nur der Hinweis, dass die sechs von Eurasia verwendeten W34gi bzw. W34hi mit BMW-Motoren Typ 132 ausgerüstet waren. Die Eurasia wurde 1931 als deutsch-chinesisches Joint-Venture gegründet, wobei die deutsche Lufthansa ursprünglich ein Drittel des Kapitals stellen sollte, und das überwiegend in Sachwerten, sprich Flugzeugen. Sehr wahrscheinlich war aber der deutsche Anteil sehr viel höher, so wurden die chinesischen Piloten auch in Deutschland geschult. Die Eurasia setzte Junkers F13, W33, W34 und natürlich auch Ju 52/3mot ein. Vom Typ Junkers Ju 160 wurde 1935 ein paar Wochen lang eine Maschine eingesetzt, die Bruch machte und auch davor nicht überzeugen konnte. Geplante Focke-Wulf Fw 200 wurden kriegsbedingt nicht mehr geliefert. Mitte 1943 endete der operative Betrieb der Eurasia, wobei von den 24 Flugzeugen nur mehr eine Ju 52 und eine W34, vermutlich die von mir dargestellte EU-2, übrig waren. Mein ModellIch hatte schon längere Zeit einen verbilligt erstandenen Bausatz von MPM, Nr. 72071, also die Schwimmerversion, bei mir „auf Lager". Anlässlich ihrer Chinareise hat mir meine Tochter ein sehr schönes Buch „Eurasia Aviation Corporation, Junkers und Lufthansa in China 1931-1943" geschenkt. Dieses Buch ist 2006 bei GeraMond erschienen, ISBN 3-7654-7047-3, und bietet neben einem informativen dreisprachigen Text (deutsch, englisch, chinesisch) auch viele schöne Bilder und ganz tolle färbige Seitenansichten und Draufsichten aller verwendeten Typen mit Beschriftungen. Und da entstand meine Idee, die W34 auf die ebenfalls im Bausatz enthaltenen Räder zu stellen und als Eurasia-Maschine zu bauen. Die Risse wurden gescannt, auf die richtige Größe gebracht, auf einen Decal-Bogen gedruckt, und so entstand diese „EU-2":
Die kreisförmige Magnetantenne habe ich bewusst weggelassen, weil sie auf keinem mir bekannten Foto einer Eurasia-W34 zu sehen ist. Möglicherweise wegen fehlender Infrastruktur am Boden? Aber die Fotos in diesem Buch waren auch in anderer Weise sehr inspirierend: das Nebeneinander von primitiven Ochsenkarren und Flugzeugen, die mitunter absolute Absenz von Infrastruktur rund um den Flugplatz. Mit ein bisschen Phantasie wurde aus dem Airfix-RAF-Tower das Gebäude des Flugplatzes Tsinanfu (heißt heute Jinan, liegt ca. 440 km südlich von Peking am Gelben Fluss und ist mittlerweile Partnerstadt von Augsburg). Gestartet wurde auf Graspisten, die Zufahrt war eher eine Art Feldweg, wir schreiben das Jahr 1933, die W34 wurde neu geliefert und es werden Fotos gemacht... Ich hoffe, meine selbstgemachten Beschriftungen in Mandarin sind korrekt ;)
Weitere verwendete Quellen:
Johannes Wipauer Publiziert am 18. Januar 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |