Jakowlew Jak-40D-BOBE, General Airvon Johannes Wipauer (1:144 AZ model)VorbildDie Jakowlew Jak-40 (russisch Яковлев Як-40, NATO-Codename Codling) ist ein Kurzstreckenverkehrsflugzeug aus sowjetischer Produktion. Sie wurde Anfang der Sechziger-Jahre entworfen, sollte auch von unbefestigten Flugplätzen operieren können und ca. 30 Passagiere befördern. Die ausfahrbare Fluggasttreppe im Heck und das bordeigene Hilfstriebwerk zur Klimatisierung der Kabine und zum Anlassen der drei Triebwerke machen die Jak-40 unabhängig von Bodengeräten an Flugplätzen. Am 21. Oktober 1966 flog sie das erste Mal, zwei Jahre später setzte die Aeroflot die ersten Maschinen ein. Technische Daten
Neben der Aeroflot betrieben vor allem Airlines aus „sozialistischen Bruderstaaten der Sowjetunion" diesen Typ, gut bekannt ist darunter CSA, LOT und CUBANA, aber auch nach der Wende flog sie weiter in Kirgistan, bei der litauischen LIETUVA, der bulgarischen HEMUS Air, um nur einige zu nennen. Aber auch im „Westen" gab es Betreiber: Aertirrena sowie Avioligure, beides italienische Regionalairlines, und auch die griechische Olympic hatten in den Siebziger Jahren Jak-40 in Betrieb, und natürlich auch das Vorbild meines Modells, die deutsche General Air. General Air wurde 1962 in Hamburg gegründet und bot den Touristen Flüge vom deutschen Festland zu den Inseln Helgoland, Sylt und Wangerooge an. Das Streckennetz wurde erweitert, und im Juni 1972 übernahm man die erste von fünf Jak-40, die trotz westlicher Avionik nicht zur Zufriedenheit der Airline und Passagiere beitrug (so schreibt Wikipedia). Ob damals auch Vorurteile wegen der Herkunft meinungsbildend waren? Nur elf Jahre zuvor wurde die Berliner Mauer errichtet... Dennoch setzte General Air ihre Jak-40 auf innerdeutschen Strecken zwischen Hamburg, Kassel, Lübeck, Düsseldorf, Frankfurt am Main, München und Saarbrücken ein. Im Jänner 1976 wurde die Airline insolvent und musste den Betrieb einstellen. Mein ModellUnter der Bestellnummer 14414 bietet die tschechische Firma AZ-Modell eine Jak-40 an mit Decals für CSA und General Air. Nachdem ich bereits früher eine Jak-40 von OKB in der tschechischen Livery gebaut hatte, war die Entscheidung klar, zumal ein russischer Airliner mit Schwarz-Rot-Gold am Leitwerk nicht alltäglich ist. Der Zusammenbau ist absolut unkompliziert, es sind nicht einmal 30 Teile, die gut zusammenpassen. Keine Klarsichtteile, alle Fensterflächen werden durch Decals dargestellt. Diese sind sauber gedruckt, vorbildgetreu und angenehm zu verarbeiten. Fenster als Decals mögen nicht alle, aber man spart sich dadurch die Darstellung des Inneren. Das sollte man aber NICHT tun beim mittleren Triebwerk: Genau nach Anleitung gebaut sieht man von der Schubdüse bis zum nicht vorhandenen Cockpit. Auch die Fahrwerkschächte des Hauptfahrwerks werden dem Vollblutmodellbauer Eigeninitiative und Kreativität abverlangen. Wie in anderen Beiträgen zugegeben - ich bin eher der Sammlertyp. Nur bei einem Mangel musste auch ich nachbessern: Wenn man nur brav alles nach Plan aneinander klebt, steht die Maschine so da:
So sieht das Vorbild allenfalls aus, wenn dem Pilot die Ausrollstrecke nach der Landung zu kurz wird und er eine Vollbremsung machen muss. Also noch mal Fahrwerksbeine und Klappen demontieren, erstere verkürzen, und dann sieht es etwas besser aus:
Bei einigen Bildern habe ich die Jak auf eine „Parking Plate" von Nazca gestellt. Ich hoffe, es gefällt!
Johannes Wipauer Publiziert am 03. März 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |