Boeing Stearmanvon Andreas Martin (1:32 Lindberg)
Die Stearman Company entwickelte 1934 mit dem Modell 75 einen Trainer für die US Air Force und US Navy. Die Maschine zeigte hervorragende Flugeigenschaften und war sogar kunstflugtauglich. Nach der Übernahme der Stearman Company durch Boeing, erhielt der kleine Doppeldecker die Bezeichnung "Boeing Stearman".
Insgesamt wurden von der Stearman über 8.500 Maschinen hergestellt und die meisten US-amerikanischen Piloten der 1930er und frühen 1940er Jahre lernten auf dieser Maschine das Fliegen. Nach Ende des zweiten Weltkrieges wurden über 2.000 Maschinen zu Sprühflugzeugen für die Landwirtschaft umgerüstet. Etliche Flugzeuge fanden eine neue Aufgabe als Sportmaschine. Auf heutigen Flugtagen ist die Stearman ein häufig und gern gesehener Gast.
Mein Modell entstand aus dem recht betagten Bausatz von Lindberg. Der Bausatz besteht aus nur wenigen aber passgenauen Teilen, ist eher schwach detailliert, gibt aber die Form der Stearman recht ordentlich wieder. Eine Cockpiteinrichtung ist nicht vorhanden und wurde aus Evergreen-Stäben, Pappe und ein paar Teilen aus der Grabbelkiste nachgebildet.
Das Hauptmanko des Lindberg-Bausatzes ist der Motor, der selbst mit viel Aufwand zu keinem brauchbaren Teil verwandelt werden kann und daher gleich im Müll landete. Leider bietet der Aftermarkt hier keine Alternative, so dass Improvisation gefragt war. Bei dem allseits bekannten Internetauktionshaus mit den vier Buchstaben stieß ich auf ein Resinmodell des BMW 132 Sternmotors. Damit war die Frage der Antriebsquelle gelöst.
Vor dem Einbau des Motors musste der Rumpfbug um ca. 0,5cm gekürzt werden, was aber schnell erledigt war. Außerdem spendierte ich dem Motor noch Zündkabel. Auch wenn die Leistung des BMW die Maschine wohl eher in Stücke gerissen hätte, macht er sich am Modell doch recht überzeugend.
Die Lackierung meines Modells hat kein bestimmtes Vorbild und soll eine Privatmaschine darstellen, wie sie Ende der 1940er / Anfang der 1950er Jahre geflogen sein könnte. Die goldroten Zierstreifen stammen übrigens von einem über 30 Jahre alten Bausatz einer Honda Goldwing im Maßstab 1:8. Ja, bei mir wird fast nichts weggeschmissen. Die Stearman von Lindberg beweist mal wieder, dass auch aus wirklich alten Bausätzen durchaus ansehnliche Modelle erstellt werden können. Ich hoffe, auch ihr habt an dem kleinen Doppeldecker Gefallen gefunden. Andreas Martin, Publiziert am 20. August 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |