Kriegslokomotive Baureihe 52 mit Steifrahmentender 4 T 3052 2495, Teil 1von Michael Döring (1:35 Trumpeter)Die Baureihe 52 der Deutschen Reichsbahn ist als die „Kriegslokomotive“ bekannt. Sie wurde ab 1942 in großer Stückzahl gebaut, insgesamt mehr als 6.700 Einheiten. Ihre Hauptaufgabe war es, den enormen Nachschubbedarf der Deutschen Wehrmacht in den besetzten Ostgebieten zu decken und anderseits, die erbeuteten Güter ins Reich zurück zu schaffen. Um die geforderte Anzahl liefern zu können, wurden die deutschen Lokomotivfabriken zur Gemeinschaft Großdeutscher Lokomotivhersteller (GGL) zusammengeschlossen. So wurde die Baureihe 52 beispielsweise in:
Ebenfalls hatte man Aufträge zur Herstellung der Lokomotivkessel an mehrere Hersteller vergeben, z.B. Deutsche Werke in Kiel, Dupuis in Mönchengladbach, Mavag in Budapest. Bei der Baureihe 52 handelte es sich um eine "entfeinerte" Lok der Baureihe 50, die bereits seit 1939 zuverlässig ihren Dienst verrichtete und zu Beginn des Krieges zunächst als Übergangskriegslokomotive (ÜK) weitergebaut wurde. Entfeinert bedeutet, dass ca. 6.000 Teile verändert wurden. Das reichte von der kompletten Einsparung mancher Teile bis zu deutlich vereinfachten Bauweisen für manche Teile. Ursprünglich war für die Kriegslok nur eine kurze Lebensdauer von 5 Jahren geplant, doch nach dem Krieg waren die vielen funktionierenden Loks in allen Teilen Europas beim Wiederaufbau noch lange unentbehrlich, so dass sie teilweise Dienstzeiten von 50 Jahren erreichten aber inzwischen an vergangene Tage erinnerten. Die technischen Eckdaten:
Mein Modell soll entgegen dem Bausatzdeckelbild eine vereinfachte Version ohne Windleitbleche darstellen, doch abgesehen davon so wie es der Bausatz vorsieht. Die ersten Teile wurden aus ihren Spritzlingen herausgetrennt und zusammen gefügt. Dabei kann man schon einmal sagen, dass die Gußqualität recht gut aber nicht überragend ist, überall sind kleine Grate oder ähnliches, die entfernt werden müssen. Viele Teile sind mit Auswurfmarken übersät, von denen viele später in sichtbaren Bereichen des Modells liegen und deshalb auf jeden Fall verspachtelt und verschliffen werden müssen. Beim Einsetzten der Achsen fällt auf, dass diese den Rahmen verziehen und zu weit auseinander drücken. Also wurden die Achsen und die Achsaufnahmen so lange geschliffen, bis die Teile genügend Spiel hatten und der Rahmen winkelig blieb. Die Achsenteile werden noch nicht verklebt, um den Rahmen noch richten zu können, wenn die nächsten Teile folgen.
Hier wurde nun die vorderste Rahmenquerverbindung, der sog. Pufferträger angebracht. Er war verschraubt und konnte deshalb leicht bei Beschädigung ausgetauscht werden. Man sieht auch den Rauchkammerträger durch den der Kessel mit dem Rahmen fest verbunden ist. Da sich der Kessel durch die hohen Temperaturen jedoch ausdehnt, liegt er auf den anderen Längskesselträgern nur gleitend auf, so dass eine Ausdehnung weiter möglich bleibt. Bei neueren Lokomotiven ist der Kessel mit diesen Trägern ebenfalls fest verbunden, doch sind diese als Bleche so dünn ausgelegt, dass sie die Ausdehnung des Kessels mitgehen können. Unter den Achslagergehäusen sieht man die Federpakete, die über Längsausgleichshebel miteinander verbunden sind.
Der zylindrische Langkessel besteht aus mehreren Kesselstücken, die übereinander geschoben vernietet oder stumpf gegen einanderstoßend miteinander verschweißt sind. Die Kesselblechdicke richtet sich nach dem Kesseldruck, der Kesselgröße und dem Baustoff. Im Langkessel liegen die Rauch- und Heizrohre, die in dem Strom aus Verbrennungsgasen liegen. Der Mantel dieser Rohre bildet also die eigentliche Kesselheizfläche. Ich habe beide Hälften mit Tamiya Klebestreifen verbunden und fixiert und dann von innen verklebt. Von außen wird nun noch etwas gespachtelt und vorsichtig verschliffen. Die Paßgenauigkeit ist bei diesen großen Teilen wirklich gut. Die beiden Dampfzylinder sind angebracht. In sie strömt der Dampf und wird auf den eigentlichen Kolben verteilt, dies bewirkt dann eine horizontale hin und her Bewegung des Kolbens, die dann über die Treibstangen in eine drehende Bewegung der Räder umgewandelt wird. Im Führerstand der Lokomotive sind inzwischen fast alle Teile angebracht worden. Hier wurden dann noch zusätzliche Details aus dem Ätzteilesatz „Interior“ von Eduard verwendet, da es sonst doch ganz schön leer aussieht. Ein paar zusätzliche Handräder, Hebel und Schildchen sind eine feine Sache, doch für mich am wichtigsten waren die auf Papier gedruckten Armaturenbildchen. Trumpeter hat diesen Punkt von Haus aus leider nicht mit den üblichen Decals bedacht. Die Armaturen wurden von mir tiefer ausgebohrt, um die ausgeschnittenen Papieranzeigen einsetzen zu können, die dann noch mit glänzendem Klarlack von Revell überzogen wurden. Das wirkt später sehr realistisch, wie echte Anzeigeinstrumente hinter Glas. Für die Komplettlackierung der BR 52 habe ich dann alle Armaturen mit Flüssigmaskierung abgedeckt. Die Kriegslokomotive bekam nun das Panzergrau von Tamiya mit der Airbrush aufgetragen. Darauf folgte die Detailbemalung von roten Handrädern, dem hölzernen Boden, der Sitze oder auch der silbernen Laufflächen der Räder, die inzwischen ebenfalls verbaut waren. Nach dem das Panzergrau und die erste Schicht Klarlack (Revell/matt) getrocknet waren, konnte die Flüssigmaskierung wieder von den Armaturen abgezogen werden. Ich denke das Ergebnis spricht für sich. So schaut das ganze inzwischen aus. Auf die erste matte Klarlackschicht wurden die Beschriftungen der Lokomotive angebracht. Die Decals von Trumpeter machten hierbei keinerlei Schwierigkeiten, sie schienen lediglich ein wenig dick zu sein. Hier soll dann der erste Teil meines Bauberichtes zu der BR 52 vonTrumpeter erst einmal enden. Ich kann den Bausatz nur jedem empfehlen, man erhält ein beeindruckendes Modell, das viele andere Modelle in der Vitrine blass werden lässt. Wissensquelle: Wikipedia.de, dlok.de Michael Döring, Publiziert am 13. Januar 2007 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |